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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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„Vorfahrt für den privaten Wohnungsbau“

In Hessen sind Private die entscheidenden Träger

von Karl-Heinz Stier

(27.05.2021) „Privatleute und die mittelständischen Wohnungsunternehmen haben in Hessen mit mehr als 50 Prozent und in Rheinland-Pfalz mit mehr als 70 Prozent 2020 den Löwenanteil des Wohnungsneubaus geschultert. Offenbar verkennen Teile der Politik noch immer die Leistungen der Privaten für den Wohnungsbau“, betonte Gerald Lipka, Geschäftsführer des Landesverbandes Freier Immobilien und Wohnungsbau in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland in seinem Konjunkturbericht 2020/2021.

Gerald Lipka
Foto: Lipka
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 „Die privaten Unternehmen könnten noch deutlich mehr bauen, wenn die Kommunen die dafür nötigen Grundstücke entwickeln würden, die Behörden Bauanträge schneller genehmigten und die Länder die nötigen rechtlichen Rahmenbedingungen dafür schaffen würden. Nur wenn mehr Wohnungen angeboten werden können, wird der Wohnungsmarkt dauerhaft entlastet und der Preisanstieg gedämpft. Zweckentfremdungsverbote und andere Regulierungen schrecken private Investoren eher ab“, so Lipka weiter.

Die Schere zwischen Nachfrage und Angebot wachse darauf hin, dass 2020 in Hessen 29.707 Wohnungen genehmigt wurden. Dies seien 8,3 Prozent weniger als 2019. Die Zahl der Baugenehmigungen sage aber nichts darüber aus, wie viele Wohnungen nach der Genehmigung tatsächlich gebaut würden. In Hessen sei der Bauüberhang, also die Zahl der genehmigten, aber bis Ende 2019 noch nicht fertiggestellten Wohnungen gegenüber dem Vorjahr um 13,6 Prozent auf 61.797 Wohnungen gestiegen. Mit 56 Prozent seien private Bauherren an den Investitionen in den Neubau beteiligt.

Aber auch die Baukonjunktur trübe sich ein. Angesichts rasant steigender Preise für Baumaterialien wie Holz, Stahl und Dämmmaterial um teilweise mehr als 50 Prozent und Lieferengpässen im zweiten Quartal könne es zu weiteren Bauverzögerungen und zusätzlichen Kostensteigerungen kommen. Trotz weiter steigender Preise bleibe die Nachfrage nach Immobilien in Hessen und Rheinland-Pfalz bisher aber ungebrochen. Dies liege vor allem an Wohnimmobilien.