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Letzte Aktualisierung: 31.05.2023

„Unhaltbare Zustände – Zweite Marxistische Arbeitswoche“ des Instituts für Sozialforschung

von Ilse Romahn

(12.05.2023) Das Institut für Sozialforschung (IfS) lädt zur Konferenz „Unhaltbare Zustände – Zweite Marxistische Arbeitswoche“ ein, die vom 26. bis 29. Mai im Studierendenhaus, Campus Bockenheim, und im Institut für Sozialforschung, Senckenberganlage 26, stattfindet.

Über Pfingsten 1923 fand in Geraberg (Thüringen) die „Marxistische Arbeitswoche“ statt – das erste Theorieseminar des zu Beginn desselben Jahres gegründeten Instituts für Sozialforschung. Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren Marxistinnen und Marxisten sowie Kommunistinnen und Kommunisten, die intellektuell an der frühen Ausrichtung des IfS mitwirkten. Anlässlich seines 100-jährigen Bestehens lädt das Institut für Pfingsten 2023 zur Zweiten Marxistischen Arbeitswoche ein. Sie soll eines der Themen der Ersten Arbeitswoche, „die Behandlungsarten des gegenwärtigen Krisenproblems“, aktualisierend aufnehmen. Denn in der gegenwärtigen Kumulation gesellschaftlicher Krisenphänomene wird zum einen die Unhaltbarkeit der gegebenen Verhältnisse immer offensichtlicher – zugleich zeigt sich, wie sehr die Kritik dieser Verhältnisse in Theorie und Praxis systematisch hinter der Drastik der Krisenkonjunktur zurückbleibt: Tatsächlich erfolgreich sind stattdessen regressive und autoritäre Problemlösungsstrategien. Vor diesem Hintergrund geht die Zweite Marxistische Arbeitswoche einerseits der Frage nach den Anforderungen an eine materialistische Gesellschaftstheorie nach, die ihre eigene Zeit auf der Höhe der theoretischen Möglichkeiten ideologiekritisch reflektiert. Anderseits ist die Krisenhaftigkeit einer akademisch institutionalisierten, aber gesellschaftlich marginalisierten Gesellschaftskritik in den Blick zu nehmen, die eine grundlegende Veränderung ihres Gegenstands oftmals selbst gar nicht mehr in Betracht zieht.
 
Weitere Informationen zum Programm finden sich unter Website der Zweiten Marxistischen Arbeitswoche. Das Dezernat Kultur und Wissenschaft fördert das hundertjährige Jubiläum des Instituts für Sozialforschung mit 10.000 Euro.
 
Weitere Informationen gibt es per E-Mail an broll@em.uni-frankfurt.de. (ffm)