„Trotz tiefer Wurzeln 2018 Energie getankt“
Frankfurter Sparkasse mit neuen Zielen für 2019
Die Frankfurter Sparkasse hat – wie im Vorjahr angekündigt – 2018 ein Jahr „der Evolution durchlaufen, weil wir von der Natur lernen können. Auch in der Natur ist nichts so beständig wie der Wandel. Mit Einfallsreichtum und Innovationen besteht man im Wettbewerb, auch wenn die Rahmenbedingungen manchmal brutal sein können“, so bilanzierte Robert Restani, Vorstandsvorsitzender, das Geschäftsjahr 2018 und weiter sagte er: „Dank unserer tiefen Wurzeln haben wir auch Energie getankt – trotz des trockenen Sommers im letzten Jahr“.
Und das sind die Eckdaten des Frankfurter Bankinstituts für 2018:
+ Die Bilanzsumme hat sich um 2,1 Prozent oder 396,6 Millionen Euro auf 19,1 Milliarden erhöht.
+ Der Zinsüberschuss entwickelte sich weiter rückläufig. Er sank um 5,3 Prozent auf 257,7 Millionen Euro, vor allem durch das Niedrigzinsniveau bei den Eigenanlagen und im Kundengeschäft – seit 2014 um mehr als 50 Millionen. Der Anstieg beim Ertrag aus dem Kreditgeschäft konnte dies abmildern, aber nicht ausgleichen (plus 2,7 Prozent).
+ Gestiegen ist der Provisionsüberschuss um 1,6 Prozent auf 82 Millionen Euro.
+ Die operativen Erträge in Summe sanken im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent oder 12,3 Millionen auf 338,1 Millionen Euro.
+ Gesunken ist erneut der Verwaltungsaufwand um 1,5 Prozent oder 3,8 Millionen Euro auf 255,8 Millionen. Dies ist u.a. auf eine Verringerung des Personals von 35 Personen zurückzuführen. Inzwischen beschäftigt die Sparkasse 170 Vollzeitarbeitskräfte weniger als im Jahr 2015.
+ Der Jahresüberschuss weist 41 Millionen Euro aus. (Seit dem Jahr 2010 wurden 340 Millionen Steuern gezahlt, 273,5 Euro an die Trägerin, die Helaba, ausgeschüttet sowie 350 Millionen in die Gewinnrücklagen gesteckt.
„Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen – die man inzwischen einen dauerhaften Nieselregen als ‚Grundrauschen‘ unserer Geschäftstätigkeit bezeichnen könne – sind wir mit diesen Werten zufrieden“, betonte Restani: „Nach dem Motto: ‚Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung‘ haben wir uns insbesondere auf den intensiven Wettbewerb am Finanzplatz Frankfurt und auf die regulatorischen Herausforderungen vorbereitet und sind als Marktführer weiterhin vorne dabei“.
Zum Entspannen gebe es 2019 nach seiner Meinung jedoch keinen Grund. Das niedrige Zinsniveau belaste das klassische Geschäftsmodell, der Wettbewerb werde immer schärfer. Deshalb werde das Sparprogramm zur Sachkostenreduzierung und Ertragssteigerung (SPEED) konsequent fortgesetzt (20 Millionen eingespart und 10 Millionen mehr Ertrag). In diesem Jahr würden 50 Vollbeschäftigte eingespart – vorwiegend durch natürliche Fluktuation und Altersaustritte. Die Anzahl der Beschäftigten betrage dann rund 1 500.
Stärker werde man sich auf der Ertragsseite einer Veränderung bei den Verwahrgeldern widmen, in dem neben großen Firmen – und Institutionen ein Verwahrgeld auf hohe, kurzfristige Einlagen auferlegt wird, künftig auch mittelgroße Einlagen von Firmenkunden und große Einlagen von Privatkunden eingebunden werden. Zudem wolle man die Kunden zum Wertpapiersparen animieren.
Erfreulich sei in der Vergangenheit eine Verdoppelung bei den Konsumentenkrediten, das gelte auch für die gewerblichen Finanzierungen und beim Bausparen. Gestiegen seien auch die Auszahlungen bei den Wohnungsbau– und Immobilienfinanzierungen – die stärksten Pfeiler des Aktivgeschäfts. Im „1822 Private Banking“ liegt die Frankfurter Sparkasse bundesweit mit an der Spitze und wurde zum zweiten Mal als bestes Privat Banking-Team in Hessen ausgezeichnet.
Was den Kundenservice angehe, so wurden 2 neue Filialen eröffnet (im Hessen-Center und im Skyline Plaza). Bei der Nahversorgung im Geldgeschäft wolle man ein besonderes Augenmerk auf die Einkaufscenter legen. Zur Zeit hat das Bankinstitut 76 Filialen und 20 SB-Stellen. Eine Zusammenarbeit mit der Volksbank schloss Restani bei den Letzteren nicht aus.
Abschließend formulierte der Vorstandsvorsitzende: „Wir haben manche Äste abgeschnitten, die uns den Blick aufs Wesentliche versperrten, das heißt, wir haben Prozesse verbessert. Das werden wir in 2019 fokussiert fortsetzen“.