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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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„Podium für die Welt der Künstler“

Alte Oper Frankfurt stellt Programm 2023/24 vor

von Karl-Heinz Stier

(22.03.2023) Ein Konzertleben mit Auftritten internationaler Spitzenkünstlerinnen und Spitzenkünstlern und hochkarätigen Orchestern, mit Festivals und Programmschwerpunkten, mit Musikvermittlungsangeboten verspricht das neue Programm der Alten Oper Frankfurt für die kommende Spielzeit.

Erläuterungen dazu gaben Aufsichtsratsvorsitzende und Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig sowie Intendant und Geschäftsführer Dr. Markus Fein
Foto: Karl-Heinz Stier
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Zu den Glanzpunkten zählen Gastspiele etwa des Chicago Symphony Orchestra (unter Riccardo Muti) und dem Dallas Symphony Orchestra (unter Fabio Luisi) sind erstmals nach längerer Zeit wieder US amerikanische Spitzenorchester in der Alten Oper zu Gast (beide Gastspiele in Kooperation mit Pro Arte Frankfurt).

 Zu den europäischen Top Orchestern zählen die Wiener und die Berliner Philharmoniker, das Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, das London Symphony Orchestra, die Staatskapelle Dresden, das Orchestre Philharmonique de Radio France und viele mehr. Joshua Bell, Sol Gabetta, Igor Levit, Jörg Widmann, Sir András Schiff und Frank Peter Zimmermann sind nur einige der hochkarätigen Solisten, die in der Alten Oper zu erleben sind. Zudem folgen Lang Lang und Anne Sophie Mutter der Einladung ins Haus. Im Jazzbereich setzen Till Brönner (mit einer eigenen Jazz Residenz), Dianne Reeves und Gregory Porter Akzente.

Sowohl den Beginn als auch das Ende der Spielzeit 2023/24 markiert die Alte Oper mit prominent besetzten Orchesterkonzerten: Zur Saisoneröffnung (14. September 2023) folgen die Staatskapelle Dresden und Christian Thielemann der Einladung in die Alte Oper – eine „Platzmusik“ vor dem Konzert wird das Publikum ins Haus führen. Den Ausklang der Spielzeit bestreitet am 7. Juni 2024 das Dallas Symphonie mit Anne-Sophie Mutter als Solisten. Zum Abschluss ist das Publikum zum kleinen Umtrunk eingeladen.

Fünf Tage Konzerte bei freiem Eintritt gibt es bei Fratopia – dem Festival der Entdeckungen. Die dritte Auflage des Festivals (26.-30.September) steht unter neuen Vorzeichen. Denn das Festival zu Beginn der Spielzeit verknüpft sich diesmal mit der Einladung an alle Menschen, einfach ins Haus zu kommen und ein oder mehrere der vielen teils parallel, teils nacheinander stattfindenden Konzerte zu erleben. Alle Konzerte sind ohne Ticket und ohne Anmeldung besuchbar – das gilt für ein Nachmittagskonzert mit dem Schlagzeuger Alexej Gerassimez ebenso wie für einen Abendtermin mit Michael Wollny und Pierre Laurent Aimard im zum Open Space verwandelten Großen Saal. Auf dem Programm stehen unter anderem Bachs gesamte Suiten für Cello solo mit der jungen Cellistin Anastasia Kobekina, Elektrosounds zur späten Stunde, „Mittendrin Konzerte“ im Mozart Saal.

Der Fokus, den die Alte Oper dem Klarinettisten und Komponisten Jörg Widmann widmet, geht 2023/24 in die zweite Runde. Diesmal ist Jörg Widmann ein konzentriertes Wochenende lang (19. – 21. April 2024) nicht nur als Interpret und Komponist, sondern auch ganz unmittelbar als Pädagoge zu erleben und lässt das Publikum daran teilhaben, wie er gemeinsam mit Studierenden eine Aufführung seiner Streichquartette Nr. 1–5 erarbeitet. (Kooperation mit der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt)

Geschichte wird greifbar in Salon Frankfurt, das die Alte Oper und das Historische Museum Frankfurt gemeinsam entwickelt haben. Dreimal in der Spielzeit (24. November 2023, 19. Februar 2024, 2. Juni 2024) entfaltet sich in Film und Tonausschnitten, Texten und Kammermusik ein historisches  Panorama. Im Zentrum der kommenden Ausgaben stehen die Frankfurter Küche, die Leidenschaft für Schmetterlinge und ein Puppentheater.

Anderer Kontext, andere Wahrnehmung: Diese Idee steckt hinter den Auswärtsspielen der Alten Oper, die das Publikum und die Interpreten zweimal pro Saison an andere Spielorte führen. Erstmals zur Konzertbühne wird in diesem Zusammenhang die Börse Frankfurt (8. Oktober 2023), wo die  britische Musikerin Rakhi Singh auf der Geige und mit Elektronik neue Klangwelten schafft. Den zweiten Termin (9. Juni 2024) gestalten der Cellist Abel Selaocoe und das Manchester Collective im VGF Betriebshof mit einem Parcours durch Genres und Epochen.

Einen Filmklassiker in neuem Klanggewand gibt es zu erleben, wenn der gut 100 Jahre alte Stummfilm „Das Cabinet des Dr. Caligari“ in der Neuvertonung von Karl Bartos uraufgeführt wird (Auftragswerk der Alten Oper Frankfurt; 17. Februar 2024). Der Ex-Kraftwerk-Musiker beschäftigt sich seit fast 20 Jahren mit diesem ersten Psychothriller der Filmgeschichte, dem er mit elektronischen Mitteln eine neue Geräusch und Musikebene hinzugefügt hat.

Auf den ZDF Dreiteiler rund um eine Geschichte des Aufbruchs in der deutschen Nachkriegszeit folgte die Bühnenversion: „Ku’damm 56 – Das Musical“ erlebte 2021 in Berlin am Theater des Westens seine gefeierte Premiere – mit Musik der Rosenstolz Komponisten Peter Plate und Ulf Leo Sommer. Im Winter geht die Produktion erstmals auf Tour und kommt dabei gleich nach Frankfurt, wo „Ku’damm 56“ zur Weihnachtszeit zu erleben sein wird (20. Dezember 2023 bis 7. Januar 2024).

Das erfolgreiche Programm Pegasus mit Konzerten und Workshops für Kinder und Jugendliche sämtlicher Altersgruppen wird fortgesetzt: Am 5. Juli 2023 erscheint die Broschüre mit sämtlichen Angeboten, am 12. Juli beginnt der Vorverkauf.

Soweit wesentliche Teile des Jahresprogrammes 2023/24. Kulturdernentin Dr. Ina Hartwig, Vorsitzende des Aufsichtsrates der Alten Oper, weiß die kulturelle Teilhabe besonders zu schätzen: „Das Programm der neuen Spielzeit verbindet sich mit einer herzlichen Einladung an alle, die Musik neu zu entdecken. Hierzu hat das planende Team der Alten Oper seine gesamte Expertise und Leidenschaft eingebracht“.

Und Geschäftsführer Dr. Markus Fein ergänzt: „Kultur ist ganz und gar Lebendiges, etwas, das viel mit uns Menschen, mit unseren Bedürfnis nach Austausch zu tun hat. Deshalb lassen wir in einigen Formaten das Publikum ganz nah an die Musiker rücken. Unser vielfältiges Angebot wäre ohne den Rückhalt der Stadt Frankfurt und der großzügigen Unterstützung unserer Förderer und Sponsoren nicht möglich.“

In einem Rückblick auf das immer noch von der COVID-19 Pandemie geprägte Geschäftsjahr 2022 wies Intendant Dr. Fein darauf hin, dass in der ersten
Jahreshälfte einige der geplanten Veranstaltungen nicht durchgeführt werden konnten: Gegenüber den geplanten 461 Veranstaltungen fanden 403 Veranstaltungen statt.

Das Gesamtbudget der Alten Oper Frankfurt beträgt gemäß dem vorläufigen Jahresabschluss im Geschäftsjahr 2022 rund 19 Mio. Euro und liegt damit um ca. 5,2 Mio. Euro über dem Vorjahresbudget, das noch unter dem Einfluss von Corona stand. Das Gesamtbudget liegt mehr als 2 Mio. Euro unter dem des letzten Jahres ohne Corona-Auswirkungen (2019).

Rund 12 Mio. Euro davon hat das Haus selbst eingenommen, insbesondere durch den Kartenverkauf und die Vermietungen sowie durch Fördermittel der Gesellschaft der Freunde der Alten Oper Frankfurt, Spenden und Sponsoring. Die Erlöse liegen unter Berücksichtigung der im Jahr 2021 erhaltenen, aber noch unter dem Vorbehalt der endgültigen Festsetzung stehenden Bundesmittel um rund 5,3 Mio. Euro über dem Vorjahreswert. Gegenüber 2019 sind die Erlöse um 2,2 Mio. Euro bzw. knapp 16 % zurückgegangen.

Der reguläre Zuschuss der Stadt Frankfurt belief sich 2022 auf rund 7,402 Mio. Euro – ein Rückgang gegenüber den beiden Vorjahren um 0,1 Mio. Euro aufgrund der ausgelaufenen besonderen Förderung von Pegasus seitens der Stadt.

www.alteoper.de