„Plastic World“ in der Schirn Kunsthalle Frankfurt

Foto: Museum Ulm, Sammlung Stiftung Kurt Fried Foto: Oleg Kuchar, Ulm
Plastik ist überall. Es durchdringt die Gegenwart, ist billig, nahezu weltweit verfügbar und im Alltag omnipräsent. In den 1950er-Jahren feierten Kunststoffe ihren großen Durchbruch und wurden zum Symptom und Symbol der Massenkultur – das „Plastic Age“ war geboren. Und auch in die Kunst hielten Kunststoffe aufgrund ihrer immensen gestalterischen Möglichkeiten früh Einzug.
Die Ausstellung „Plastic World“ eröffnet das breite Panorama der künstlerischen Verwendung und Bewertung des Materials von den 1960er-Jahren bis heute. Das Spektrum reicht von der Euphorie der Popkultur über den futuristischen Einfluss des Space Age und die Trash-Arbeiten des Nouveau Réalisme bis zu ökokritischen Positionen der jüngsten Zeit; es umfasst Architekturutopien ebenso wie Experimente mit Materialeigenschaften. In seiner kurzen Geschichte wandelte sich der erfolgreiche, vielseitige Werkstoff vom Inbegriff für Fortschritt, Modernität, utopischen Geist und Demokratisierung des Konsums zu einer Bedrohung für die Umwelt.
Die Schirn versammelt 100 Werke von über 50 internationalen Künstlern, die auf unterschiedlichste Weise mit Kunststoff arbeiten und dabei auch den jeweiligen gesellschaftlichen Kontext spiegeln, darunter Monira Al Qadiri, Archigram, Arman, César, Christo, Haus-Rucker-Co, Eva Hesse, Hans Hollein, Craig Kauffman, Kiki Kogelnik, Gino Marotta, James Rosenquist, Pascale Marthine Tayou und Pınar Yoldaş.