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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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„Lectures & Film“ geht in die neunte Runde

Auf Entdeckungsreise durch das Werk der Regisseurin Věra Chytilová

von Ilse Romahn

(17.11.2021) Pünktlich zum neuen Wintersemester startet am Donnerstag, 18. November, die Filmreihe „Lectures & Film“ in die neunte Runde. Seit 2012 wirft die Kooperationsveranstaltung zwischen der Goethe-Universität und dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum ein Jahr lang einen genauen Blick auf die Arbeit eines herausragenden Filmschaffenden.

Szenenbild „Sedmikrásky“
Foto: Copyright: DFF
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Dieses Mal steht das vielschichtige Werk der tschechischen Regisseurin Věra Chytilová auf dem Programm.
 
An ausgewählten Donnerstagen um 20.15 Uhr zeigt die Reihe unter dem Titel „Zwischen Surrealismus und Subversion: Die Filme von Věra Chytilová“ die wichtigsten Arbeiten der Regisseurin und verortet sie im Kontext der aktuellen filmwissenschaftlichen Debatte. Zum Auftakt der Reihe am 18. November hält Prof. Vinzenz Hediger von der Goethe-Universität einen Vortrag zu Chytilovás Film „Sedmikrásky“. Im Anschluss besteht in großer Runde zwischen Kinozuschauern, internationalen Filmexperten und Studierenden die Möglichkeit, über den Film zu diskutieren.
 
„Die bisherigen Ausgaben dieses großartigen Projekts ehrten so unterschiedliche kinematografische Oeuvres wie diejenigen von Jean-Luc Godard, Andy Warhol, Pier Paolo Pasolini, Ernst Lubitsch, Agnes Varda, Chantal Akerman und Jia Zhangke“, sagt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig. „Dass sich die Reihe dieses Mal dem eigenwilligen Schaffen der tschechischen Filmmeisterin Regisseurin Věra Chytilová widmet, freut mich sehr. Sie war die bedeutendste tschechische Filmregisseurin überhaupt und in den 1960er Jahren eine wichtige Vertreterin der sogenannten tschechischen Neuen Welle.“

Als einzige Frau studierte Chytilová mit anderen Protagonisten dieser Silrichtung wie etwa Miloš Forman und Jiří Menzel, an der Prager Filmhochschule Famu. Anders als Forman und Menzel, die das Land nach der Niederschlagung des Prager Frühlings verließen, blieb Věra Chytilová in der Tschechoslowakei und arbeitete trotz zeitweiligen Berufsverbots beharrlich weiter. Mit ihren surrealistisch inspirierten, anarchischen Filmkunstwerken gab ie dem Kino in den 1960er Jahren ein neues Gesicht. Über fünf Jahrzehnte schuf sie ein Werk, dessen subversive Kraft ungebrochen ist und dessen Formreichtum in seinen Kontinuitäten und Brüchen es neu zu entdecken gilt.
 
Die diesjährige „Lecture & Film“ ist eine Kooperation zwischen dem Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität, dem Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, dem Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität und der hessischen Film- und Medienakademie. (ffm)