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„Kunden wollen längere Zusammenarbeit“

WISAG sieht 2018 solides Wachstum

Sie kümmern sich um saubere Busse, hygienische Lebensmittel, für die Reinigung von Fenster und Böden in Gebäuden, um Catering und Betriebsgastronomie , um Garten– und Landschaftspflege, kontrollieren in S-Bahn-Linien, ob die Fahrgäste einen gültigen Fahrausweis haben - einige der Beispiele für die umfangreiche Geschäftsaktivitäten der WISAG Facility Service Holding mit Sitz in Frankfurt.
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Ralf Hempel stellt die Geschäftsentwicklung 2018 vor.
Foto: Karl-Heinz Stier

Im Jahr 2018 sind die Geschäfte nach Angaben von Ralf Hempel, Vorsitzender der Geschäftsführung, „erneut solide gewachsen“. Der Umsatz stieg um rund 5,3 Prozent auf 1,124 Milliarden Euro, davon entfielen 82 Prozent auf Eigenleistungen. Im Jahresdurchschnitt beschäftigte der Immobilienspezialist rund 32 500 Mitarbeiter, ein Plus von 400 mehr als im Vorjahreszeitraum.

Fast alle Dienstleistungssparten haben ihren Umsatz gegenüber 2017 gesteigert: Das Facility Management um plus 2,7 Prozent, die Gebäudetechnik um 5,5 Prozent, die Gebäudereinigung um 7,7 Prozent, Sicherheit und Service um 2,7 Prozent und Garten- und Landschaftspflege um 16,9 Prozent. Nur das Catering weist einen Umsatzrückgang um 2,7 Prozent aus, was wesentlich auf den Rückgang der Flüchtlingszahlen zurückzuführen ist.

Vorsitzender Hempel stellte in seinen Ausführungen zum Geschäftsbericht fest, dass die Kunden wieder größeren Wert auf eine längerfristige Zusammenarbeit legen. „Zuverlässigkeit, fachliches Know-how und Qualität erfahren zunehmend mehr Wertschätzung. Die Auftragsvergaben werden nicht mehr von der Preisfrage dominiert“.

Ursache für dieses veränderte Bewusstsein der Kunden sei auf den steigenden Arbeitskräftemangel zurück zu führen. Im Wettbewerb um die immer knappere Zahl von Arbeitskräften werde ein „attraktiver Arbeitsplatz mit Wohlfühlcharakter“ stetig relevanter. Daraus hat die WISAG Konsequenzen gezogen: Bei Neueinstellungen werden Anzeigen-, Kandidaten- und Partnermanagement in den Regionen zentral gebündelt, die einzelnen Gesellschaften und Niederlassungen in der Region entlastet. Unter dem Motto „Dabei sein, wenn Großes bewegt wird“ ging auch eine neue Arbeitgeberkampagne an den Start, Aus- und Weiterbildung für Mitarbeiter werden erweitert.

„Wir müssen respektieren, dass Löhne und Gehälter steigen, die Verhandlungspositionen gegenüber dem Arbeitgeber stärker werden. Die Attraktivität des Arbeitsplatzes wird vom Kostenfaktor zum Überlebensfaktor“.

Ein Kommunikationskanal für 50 000 Mitarbeiter soll die Beschäftigten „ins Geschehen holen, einen Wissenstransfer ermöglichen und im Arbeitsalltag Unterstützung leisten. Das schaffe eine Identität mit dem Betrieb und „eine starke Community“. Bisher seien 80 Prozent der Mitarbeiter nicht an das Firmennetzwerk angeschlossen. Eine Kinderhilfe-Stiftung (KiWIS) biete vor allem Mitarbeitern in niedrigeren Lohnbereichen Unterstützung z.B.  ein Nachhilfeprogramm (monatlich 150 Euro pro Kind), ein eigenes Modell für Lernfreizeiten, die Förderung der musikalischen Erziehung (mit monatlich 30 Euro) und Hochschulstipendien.

Ein weiteres Top-Thema der WISAG-Agenda sei die Digitalisierung. „Erfolgreich werden die sein, die Mut zur Veränderung haben. Die Abläufe werden transparenter und effizienter werden. Die Technologie muss dem Menschen Nutzen bringen und dem Menschen Verantwortung geben. Wenn uns das nicht gelingt, werden wir scheitern“.

Geschäftsführer Hempel warnt in diesem Zusammenhang vor blankem Aktionismus, das Ziel der WISAG sei: Wandel mit Augenmaß. Eine Mitarbeiterbindung an das Unternehmen sei ausschlaggebend für den Erfolg.