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Letzte Aktualisierung: 28.11.2023

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„Konzern Stadt Frankfurt“ mit starkem Abschluss

von Ilse Romahn

(02.10.2023) „Der ‚Konzern Stadt Frankfurt am Main‘ ist solide aufgestellt. Die wirtschaftliche Lage hat sich im Jahr 2022 trotz schwieriger Rahmenbedingungen weiter stabilisiert. Die Gesamtbilanz fiel deutlich stärker aus, das Ergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr sehr positiv entwickelt und der Konzernjahresüberschuss wurde annähernd verdreifacht“ – so fasste Stadtkämmerer Bastian Bergerhoff die Kernaussagen des konsolidierten Gesamtabschlusses zusammen.

„Wir haben eine deutliche Erholung nach der Corona-Pandemie sowohl für die Beteiligungsgesellschaften als auch für die Kernverwaltung erlebt, wenn auch in vielerlei Hinsicht das Niveau vor der Pandemie noch nicht wieder erreicht ist“, sagte Bergerhoff weiter. „Der ‚Konzern Stadt Frankfurt‘ kann und wird Frankfurt am Main als nachhaltige, soziale, integrierende Stadt mit hoher Lebensqualität und als exzellenten Standort mit hoher Attraktivität und Innovationskraft weiter gestalten.“

In die Konzernbilanz fließen die Ergebnisse der Kernverwaltung und der Beteiligungsgesellschaften ein. Im Jahr 2022 lag der Konzernjahresüberschuss bei rund 343 Millionen Euro – das ist ein Anstieg gegenüber 2021 um rund 225 Millionen Euro; im Jahr 2020 wurde noch ein Minus von circa 185 Millionen Euro verzeichnet. Der Konzernbilanzgewinn stieg innerhalb eines Jahres um mehr als 254 Millionen Euro auf gut 1,4 Milliarden Euro. Das Anlagevermögen wuchs im vergangenen Jahr um über 574 Millionen Euro auf rund 24,9 Milliarden Euro – ein durchschnittlicher jährlicher Zuwachs seit 2015 um jeweils 477 Millionen Euro. Die Bilanzsumme lag bei rund 27,7 Milliarden Euro (2021: rund 26,5 Milliarden Euro).

„Insbesondere die positiven Ergebnisbeiträge der ABG Frankfurt Holding, der Kernverwaltung und der FES aber auch sonstiger Konzerngesellschaften wie der Stadtentwässerung konnten im Jahr 2022 die negativen Ergebnisbeiträge hauptsächlich der Stadtwerke Holding und der Messe Frankfurt mehr als kompensieren“, sagte Bergerhoff. „Zugleich bestätigt sich der Trend, dass das Ergebnis der Kernverwaltung richtungsweisend für das Gesamtergebnis des Konzerns ist.“

„Die Stadt und ihre Gesellschaften werden auch weiterhin kontinuierlich investieren, insbesondere in Bildung, nachhaltigen Verkehr und eine nachhaltige und sichere Energieversorgung, aber auch in Wohnungsbau, Kultur, Freizeit und Sport und den sozialen und gesellschaftlichen Zusammenhalt“, kündigte Bergerhoff an. „Wir werden die Kinderbetreuung und die Schulinfrastruktur unter anderem durch den Ausbau von Ganztagsschulen verbessern, den schienengebundenen ÖPNV und die Radweginfrastruktur weiter erweitern, und in der Energieversorgung bis zum Jahr 2026 ohne Kohle auskommen sowie noch stärker auf erneuerbare Energien setzen. Weiter stehen der Neubau preisgünstiger Wohnungen und Sanierungsarbeiten an verschiedenen Museen an – und nicht zuletzt die Ausrichtung der Fußball-Europameisterschaft 2024. Die Vorbereitungen und Entscheidungen im Zusammenhang mit einem Neubau der Städtischen Bühnen setzen wir ebenso fort wie die Klärungen zum Neubau eines Europäischen Schulcampus.“

Dennoch bleibt nach den Worten von Kämmerer Bergerhoff die gesamtwirtschaftliche Lage angespannt: „Sowohl beim Rückblick als auch beim Ausblick ist die Wirtschaftslage in Deutschland geprägt von den Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, einem hohen Preisniveau, steigenden Zinsen, Material- und Lieferengpässen und dem Fachkräftemangel. Damit müssen auch die Stadt Frankfurt am Main und ihre Betriebe und Gesellschaften umgehen.“ Der Kämmerer sieht daher vor allem erhebliche Risiken in den Bereichen Energie, ÖPNV und Gesundheit. Außerdem wies er auf die jährlichen Defizite im städtischen Haushalt trotz steigender Gewerbesteuereinnahmen hin sowie auf das Risiko von Gewerbesteuerrückzahlungen als Resultat von Cum-Cum- und Cum-Ex-Bankgeschäften.

Derzeit gehören 602 Unternehmen zum „Konzern Stadt Frankfurt“ (Vorjahr: 599): Er umfasst 231 Gesellschaften, an denen die Kommune mit mindestens 20 Prozent unmittelbar oder mittelbar beteiligt ist. Hinzu kommen 371 Beteiligungen von weniger als 20 Prozent. Die Anzahl der im Jahresdurchschnitt im Konzern beschäftigten Mitarbeiter in Vollzeitäquivalenten lag im Jahr 2022 bei 25.678 (2021: 25.703), davon waren 1.139 Auszubildende (2021: 1.178). Bergerhoff, der auch Personaldezernent der Stadt Frankfurt ist, sieht hierin auch die Bedeutung der Stadtverwaltung und ihrer Beteiligungsunternehmen deutlich bestätigt: „Diese Zahlen belegen zugleich den Stellenwert des ‚Konzerns Stadt Frankfurt‘ in der öffentlichen Daseinsvorsorge wie auch als wichtigen Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb in der Region.“ (ffm)