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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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„IWWER FRANKFORT“

Thomas Bäppler-Wolf geht unter die Buchautoren

von Karl-Heinz Stier

(06.12.2022) Wer schon viel weiß über Frankfurt oder wer erst zugewandert ist und mehr über die Großstadt am Main erfahren will, vor allem über ihre Eigentümlichkeiten und wie die „Leut da babbele“, dem gibt BäppiLaBelle in einer Buchvorstellung Aufschluss.

Bildergalerie
Das neue Buch
Foto: Karl-Heinz Stier
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BäppiLaBelle bei den Erläuterungen
Foto: Karl-Heinz Stier
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„Wasse schon immer IWWER FRANKFORT wisse wollde“ so heißt der Titel  seines ersten Buches, das er innerhalb eines halben Jahres für 14.90 Euro auf den Markt brachte. Als „Schuld“ daran bezeichnete der Entertainer, Stadtführer, Autor und Stadtverordneter für diese neue Tätigkeit die Corona-Epidemie, die ihn nahezu tatenlos für seine damalige berufliche Tätigkeit machte. „Endlich isses da“! sagte der mittlerweile 61jährige Frankfurter Allround-Künstler.

Ausgangspunkt für das reich bebilderte, 96 Seiten umfassende Buch, ist im RAMUBU Ramses Musik– und Buchverlag erschienen, basiert auf Erzählungen der Kolumne von Radio Frankfurt „Bürger fragen – Bäppi antwortet“. Die Fragen wurden den Zuhörern auf hessisch beantwortet. Anfangs gingen die Fragen bis auf 100 Anrufe, mittlerweile sind es weniger geworden. Meist musste BäppiLaBelle selbst recherchieren. So wollte eine Zuschauerin zum Beispiel wissen, welches teuerste Gemälde das Städel besitzt. Das Museum beantworte seine Anfrage mit dem Hinweis, dass diese Antwort aus rechtlichen Gründen nicht gegeben werden könne. Doch Bäppi fand einen Ausweg, schaute im Internet nach, und da fand er die Antwort: 70 Millionen war ein Matisse-Gemälde wert. Oder eine andere Fragestellerin wollte von ihm erfahren, ob die im Frankfurter Zentrum aufgestellten festinstallierten Geschwindigkeits-Radaranlagen auch an andere Stellen versetzt werden können. „Die Frage hat sich ja von selbst beantwortet“, kommentierte der Antwortgeber.

Auf die Frage ob „das Frankforterische“ auch gleich hessisch sei, verneinte der Entertainer und Theaterspieler. Er wies darauf hin, dass es ein „Stoltze-Hessisch“, ein „Wolfgang Kaus-Hessisch , Badesalz-Hessisch gibt oder „ob wie ich so babbel, wie mir der Schnawwel gewachse ist“. Bei seinen Recherche-Antworten zweifelte er zunächst ein Goethe-Satz an, der da gesagt haben soll „Frankfurt stickt voller Merkwürdigkeiten“. Und siehe da, das Goethemuseum hat den Tätigkeits-Ausdruck bestätigt.

Hintergründigendes in der Frankfurter Sprache vermittele sich auch mit dem Wort „Ei“. So sagt man bei einem Ei – „Ei Gude“, bei viermal Ei –  „Eijeijeijei – da biste awwer bös gefalle“. Sieben Mal Ei dagegen sagt mehr als 100 Worte. Der Richter zum Zeugen: „Was dachten Sie, als der Angeklagte mit dem Messer auf Sie los ging?“ - Der Zeuge benutze das Wort Ei siebenmal: „Eijeijeijeijeijeijei“.

Verlegen ist der Autor nicht, wenn er gefragt wird, ob das das einzige Buch sei, das er veröffentlicht habe. „Ei, ei, das wird net so bleiwe.“ Fortsetzungstitel könnten in den nächsten Jahren sein: „Was ich immer schon über Frankfort wissen wollte“,  „99 Fragen über den Zoo“ oder „Was ich schon immer über die Römer in der Altstadt in Erfahrung bringen will“.

Bleibt noch die ISBN-Nummer zu erwähnen: 9788-3-00-04066-4