„Frei leben ohne Gewalt“ - Hofheim zeigt Flagge

von Adolf Albus

Damit wird in der Stadt Hofheim wieder ein deutlich sichtbares Zeichen gesetzt, für Gewaltfreiheit und Solidarität mit Opfern von Gewalt.

„In Hofheim sind wir festen Willens, eine Kultur des Hinsehens zum Schutz vor Gewalt in der Präventionsarbeit voranzutreiben. Körperliche, seelische und / oder sexualisierte Gewalt gegenüber Menschen dulden wir in Hofheim heute und künftig nicht“, so Bürgermeister Vogt.

Dafür wurde und wird in Zusammenarbeit zwischen Stadt, Polizei, Bürgerinnen und Bürgern sehr viel getan. Im Rahmen der Sicherheitsinitiative KOMPASS des Landes Hessen, der sich die Kreisstadt kürzlich angeschlossen hat, wird in Hofheim ein individuelles und passgenaues Sicherheitskonzept entwickelt.

Ein Baustein ist das Trainings-Programm GewaltSehenHelfen, welches im Netzwerk gegen Gewalt entwickelt wurde. Hier können alle Menschen mitmachen.

Im Gewalt-Sehen-Helfen-Training sollen Bürgerinnen und Bürger gestärkt werden, damit sie sich sowohl selbst im Notfall bestmöglich schützen, als auch ihren Mitmenschen gut beistehen können.

Am Fahnentag stellen die Organisatoren das „Gewalt-Barometer“ zum Mitmachen vor und halten Informationsmaterial zum Programm bereit.

Dass das eigene Zuhause für Frauen und Kinder häufig ein Ort ist, an dem statt Geborgenheit Angst und Gewalt herrschen, darf nicht sein.

Die Stadt kooperiert im Präventionsrat mit dem Verein „Frauen helfen Frauen“, der die Fahnen-Aktion am 25. November bereits seit dem Jahr 2002 begleitet. Die Mitarbeiterinnen informieren auch in diesem Jahr über ihre Arbeit in der Beratungsstelle und im Frauenhaus in Hofheim. Im vergangenen Jahr gab es zum Beispiel 265 Anfragen von Frauen mit 270 Kindern, die einen Platz im Frauenhaus suchten. 330 weibliche und 37 männliche Personen wurden in Gesprächen beraten. Darunter auch Jugendliche und Kinder.

Die Männerberatungsstelle des Diakonischen Werkes berät Männer in partnerschaftlichen Konfliktsituationen.

Nach heutigem Ermessen erscheint es selbstverständlich, dass Frauen und Mädchen weltweit ein Leben in Freiheit, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung führen können. Den Blick auch darauf zu richten, ist ein wichtiges Anliegen der Vereinten Nationen und international tätiger Verbände und Vereine, so zum Beispiel des Zonta Clubs.

Vom 25. November bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Tag für Menschenrechte, wird daher weltweit Licht und Farbe in die Städte gebracht, um dieses Anliegen näher zu beleuchten. Vertreterinnen des Zonta Clubs Bad Soden-Kronberg machen am 25. November in Hofheim auf die Welt-Kampagne „Orange the world“ oder „Färbe Deine Stadt orange“ aufmerksam.

In Kooperation mit der Stadt Hofheim wird der Rathaus-Vorplatz ab dem 25. November für die 16 Tage der Kampagne orange beleuchtet sein. Die Farbe steht für Kraft und Wärme.

In 2019 wird insbesondere das Thema Kinderehen und Zwangsverheiratung aufgegriffen. Von weltweit 765 Millionen minderjährig Verheirateten sind nach Information von Unicef etwa 650 Millionen Mädchen. Das eine erzwungene Ehe für Minderjährige nicht nur das Ende ihrer Kindheit bedeutet, leuchtet ein.

Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, am Montag, 25. November, die Fahnen-Aktion vor dem Rathaus zu begleiten, gemeinsam Solidarität für Opfer von Gewalt zu bekunden und sich einzubringen sowie Betroffenen zu zeigen, dass sie nicht allein sind und Mut zu machen.

Am Abend des 25. November wird in Kooperation mit dem Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt im Main-Taunus-Kreis im Movie-Kino Hofheim der Film „Nur eine Frau“ gezeigt. Auch hierzu sind Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen. Einlass ist ab 19 Uhr, Filmstart um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.