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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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„Fahrplan besser auf Samstag umstellen“

CDU-Fachausschuss Verkehr: „Sonntagsfahrplan+“ unzureichend für Berufstätige

von Norbert Dörholt

(31.03.2020) Der Vorsitzende des Fachausschusses Verkehr der Frankfurter CDU, Frank Nagel, schlägt vor, den aktuellen Frankfurter RMV-Fahrplan im Zusammenhang mit der Corona-Krise besser vom Sonntags- auf den Samstagsfahrplan umzustellen.

„Der Samstagsfahrplan wird dem Fahrgastaufkommen im morgendlichen Berufsverkehr besser gerecht. Nach unseren heutigen Beobachtungen ist der seit heute gültige Sonntagsfahrplan+ unbefriedigend, weil die vorhandenen Fahrzeuge häufig so gut gefüllt sind, dass der Vorsichtsabstand von den Fahrgästen nicht eingehalten werden kann“, sagte er. Das gelte zum Beispiel für die Linien U4 und U7, die Straßenbahnen 11 und 16 sowie für zahlreiche Buslinien.

Die CDU schlage deshalb vor, solange eine ausreichende Anzahl Fahrer im Dienst sei, auf den Samstagsfahrplan umzusteigen. „Dieser hat morgens einen dichteren Takt. Sollte auch für den Samstagsfahrplan das Fahrpersonal nicht mehr ausreichen, könnte der Samstagsfahrplan dann im Tagesverlauf weiter ausgedünnt werden, unter Beibehaltung eines möglichst dichten Takts im morgendlichen Berufsverkehr. Dieses Vorgehen würde die Situation auf den Linien entlasten, das notwendige ‚Social Distancing‘ in den Wagen erleichtern und zugleich die Personalkapazitäten der Verkehrsbetriebe berücksichtigen“, argumentiert Nagel.

Der Sonntagsfahrplan habe außerdem andere Systemzeiten: Die Abfahrten seien oft um ein paar Minuten früher als werktags, sodass der Fahrgast oft das Nachsehen habe. Auch die Anschlüsse bei den „Sonntag+“-Fahrten seien leider eher Glücksache.

Schließlich weist der CDU-Politiker noch darauf hin, dass durch den Sonntagsfahrplan einige ÖPNV-Kunden von den Zentren abgehängt würden. Als Beispiel nennt er den Frankfurter Norden: Die Buslinie 25 von Nieder-Erlenbach über Harheim zum S-Bahnhof Berkersheim fährt montags bis freitags schon ab ca. 5 Uhr morgens halbstündlich einen Rundkurs und bringt Berufspendler zur Arbeit. Im Sonntagsfahrplan fährt sie erst um 7 Uhr zum ersten Mal und lässt Frühaufsteher, die mit Anschlüssen oder längeren Wegen zur Arbeit rechnen, im Stich. Die Linie 71 verkehrt im Rundkurs durch die Nordweststadt, aber am Samstag gilt der einfache Sonntagsfahrplan und da fährt die Linie gar nicht. Also können am Samstag die auf den ÖPNV angewiesenen Bürger nicht mehr zum Supermarkt ins Nordwestzentrum fahren.“ Für die CDU ist damit klar: „Bei diesem Ersatzfahrplan muss nachgebessert werden“, betonte Nagel.