„Böden sind nicht fit für den Klimawandel“
EU-Abgeordneter Häusling zum Weltbodentag am 5. Dezember
Die „Regenverdaulichkeit“ und Wasserspeicherfähigkeit sinke. Ursachen dieser Funktionsstörungen lägen im Rückgang der biologischen Vielfalt im Boden, in Humusverlust, Erosion und Bodenverdichtung. Das EU-Forschungsprojekt SOILSERVICE, an dem elf europäische Universitäts- und Forschungsinstitute beteiligt waren, hat schon in seinem Bericht von 2012 eindeutig festgestellt, dass eine intensive Landwirtschaft zu einem Verlust der biologischen Vielfalt im Boden führt. Enge Fruchtfolgen, intensive Düngung und ein hoher Pflanzenschutzmitteleinsatz sowie das Fehlen von organischem Material führen zu einer Verschlechterung der biologischen Vielfalt im Boden und zu Humusschwund. Darauf folgt Verdichtung und der Wasserhaushalt ist gestört!
Die Kommission Bodenschutz beim Umweltbundesamt (KBU) hat die Lösung in ihrem Papier „Böden als Wasserspeicher“ schon 2016 betont: Ökologisch bewirtschaftete Böden speichern deutlich mehr Wasser als Flächen konventioneller Betriebe und können daher Überschwemmungen und Dürren besser vorbeugen. Zitat: „Hauptursache hierfür ist eindeutig die signifikant höhere biologische Aktivität ökologisch bewirtschafteter Böden und nicht allein deren Gehalt an organischer Bodensubstanz.“
Häusling: „In der konventionellen landwirtschaftlichen Praxis sind diese Erkenntnisse leider bisher noch nicht angekommen, teilweise werden diese Fakten sogar abgestritten. Doch es ist klar: Um dem Klimawandel zu begegnen, brauchen wir dringend weniger bodenschädigende Stickstoffdüngung, Monokulturen und Pestizide. Wir brauchen mehr agrarökologisches Bodenmanagement, welches die biologische Vielfalt in Böden fördert. So, wie es der Ökolandbau praktiziert und noch darüber hinaus.“
Daher müsse eine moderne Landwirtschaft die Bodenbiologie deutlich mehr in den Fokus einer nachhaltigen Bewirtschaftung rücken. Es gehe nicht nur um die Artenvielfalt auf dem Acker, sondern auch darunter!