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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

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„Alle Kinder sind relevant!“

CDU-Fraktion plädiert für schnelle Wiederöffnung der Kitas

von Norbert Dörholt

(03.06.2020) Die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Frankfurter Römer, Sabine Fischer, begrüßt die Ankündigung von Bildungsdezernentin Sylvia Weber, schnellstmöglich ein Rahmenkonzept für eine Wiederöffnung der Kindertagesstätten in Frankfurt am Main vorzulegen. „Das ist auch dringend erforderlich, denn viele Eltern brauchen rasch eine Perspektive für ihre jeweilige Betreuungssituation“, sagte sie.

Sabine Fischer sieht Stadträtin Weber jetzt in der Pflicht zur Ausgestaltung eines eigenen Kita-Konzeptes. „Das Land Hessen ist dem Wunsch des Städtetages nachgekommen und ermöglicht lokale, kommunale Konzepte, die die besonderen Situationen vor Ort besser berücksichtigen. Dem muss Frau Weber zügig Rechnung tragen und das Tauziehen mit dem Land über Zuständigkeiten beenden“, so Fischer. Sie hätte sich auch zurückliegend schon mehr Gedanken machen und sich auf Lockerungen vorbereiten können, meint die Stadtverordnete. 

„Nach einer inzwischen zweimonatigen Schließung der Kitas ist es Zeit, dass alle Kinder zurück in die Kitas können. Sie haben alle ein Recht auf Betreuung und Umgang mit den Gleichaltrigen“, sagte die Stadtverordnete. Ärzteverbände und das Deutsche Kinderhilfswerk plädierten für eine vollständige Öffnung von Kitas. „Insbesondere bei Kindern unter zehn Jahren sprechen die aktuellen Daten sowohl für eine geringere Infektions- als auch für eine deutlich geringere Ansteckungsrate. Im Gegensatz dazu sind die sozialen und gesundheitlichen Folgen der Schließungen gravierend“, meint die Bildungspolitikerin. 

Die CDU-Fraktion fordert demnach, die Familien zu Hause zu entlasten und die Kitas wieder für alle Kinder zu öffnen. „Die Kategorisierung der Kinder nach den Berufen der Eltern oder nach ‚Systemrelevanz‘ sind aufzuheben, alle Kinder sind relevant! Das Rahmenkonzept muss jetzt schnell vorgelegt werden“, betonte Fischer. Sicherlich seien die Vorgaben zur Hygiene bei einer Öffnung der Kitas für alle Kinder schwieriger umzusetzen, aber mit zusätzlichen Räumen und Betreuung unter freiem Himmel sollte es machbar sein.

„Wenn eine Möglichkeit besteht, wochenweise mit Kindergartengruppen z.B. in den Wald zu gehen, sollten auch Erzieherinnen im Anerkennungsjahr, verfügbare Eltern oder PädagogikStudierende zur Begleitung herangezogen werden können. Auch Bürgerhäuser, Gemeindesäle und andere Ressourcen, z.B. von Vereinen, sollten in Betracht kommen. Ich hoffe, dass das von der Dezernentin angekündigte Frankfurter Konzept solche Spielräume offenlässt“, sagte die Stadtverordnete.