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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Zum Tod von Michael Gielen

von Ilse Romahn

(11.03.2019) Zum Tod des Komponisten und Dirigenten Michael Gielen kondoliert die Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt Ina Hartwig seiner Familie und drückt ihre tief empfundene Anteilnahme aus:

„Ein Jahrzehnt lang wirkte Michael Gielen als Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt und machte diese zu einem der bedeutendsten Opernhäuser Europas. Er holte nicht nur namhafte Regisseure in die Mainmetropole, unter seiner Leitung erlebten die Frankfurter Opernbesucher zudem ein herausragendes Musiktheater, das politische Themensetzungen nicht scheute. Michael Gielen war ein begnadeter Dirigent und Komponist, seine musikalischen Interpretationen zählten zur Avantgarde der Musikszene seiner Zeit. Die Stadt Frankfurt darf sich glücklich schätzen, diesen außergewöhnlichen Künstler in ihrer Mitte gehabt zu haben und wird dankbar an die Zeit seines Wirkens zurückdenken.“

Von 1977 bis 1987 war Gielen Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt und Leiter der Museumskonzerte in Frankfurt am Main. Er wurde 1986 mit dem Theodor-W.-Adorno-Preis der Stadt Frankfurt und 1999 mit dem Frankfurter Musikpreis ausgezeichnet. Frankfurt, Wien, Amsterdam, Brüssel, London – Gielen wirkte an den großen Opernhäusern weltweit. Sein Repertoire war weit gefasst, von Bach bis zur Moderne, sinfonische Literatur wie Oper gleichermaßen. Seine Schwerpunkte waren einerseits die großen Sinfoniker wie Ludwig van Beethoven, Anton Bruckner und Gustav Mahler, andererseits die Komponisten des 20. Jahrhunderts, hier vor allem die Vertreter der Neuen Wiener Schule.

Ende Oktober 2014 beendete Gielen aus gesundheitlichen Gründen seine Dirigentenkarriere. Er starb am 8. März 2019 im Alter von 91 Jahren, wie seine Familie bekannt gab.