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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Zum 60. Geburtstag: Goldbarren zum Anfassen

Tage der offenen Tür der Bundesbank am 1. und 2. Juli

von Karl-Heinz Stier

(12.06.2017) Sie ist zwar noch nicht ganz so alt wie die Bundesrepublik Deutschland, aber sie hat den deutschen Staat in seinen geld- und währungspolitischen Entscheidungen und in der wirtschaftlichen Preis- und Stabilitätspolitik wesentlich geprägt. Vor 25 Jahren hat mal der damalige Präsident der Europäischen Kommission, Jacques Delors, gesagt: "Nicht alle Deutschen glauben an Gott, aber alle an die Bundesbank."

Bildergalerie
Das markante Gebäude der Bundesbank in der Taunusanlage - so wie früher so noch heute
Foto: Karl-Heinz Stier
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Der historische Sitzungssaal der Bundesbank an der Taunusanlage
Foto: Karl-Heinz Stier
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Präsidentensprecher Michael Best und Diana Rutzka-Hascher, Präsidentin der Hauptverwaltung in Hessen, bei der Programmvorstellung
Foto: Karl-Heinz Stier
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Mag das auch vielleicht leicht übertrieben sein, aber als „ Hüterin der D-Mark“ ging sie national und international in die deutsche Notenbankgeschichte ein und hat über Jahrzehnte großes Ansehen und Rückhalt in der Bevölkerung erworben. Dieses Jahr feiert sie ihr 60jähriges Bestehen, in dessen Mittelpunkt die Tage der offenen Tür am Samstag, den 1., und Sonntag, den 2.Juli, von 10.00 bis 18.00 Uhr, in der Zentrale in der Wilhelm-Eppstein-Straße 14 in Ginnheim und der Hauptverwaltung in der Taunusanlage stehen.

Die Veranstaltungen stehen unter dem Motto „Machen Sie sich Ihr Bild von der Bundesbank“ und sollen den Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit geben, „die Institution auf abwechslungsreiche Weise kennenzulernen“ – so Michael Best, der Sprecher des Präsidenten der Bundesbank.

Auf sechs Informationsquadern wird ihre Geschichte gezeigt: Im Juli 1957 erblickte sie das Licht der Welt. Der historische Sitzungssaal an der Taunusanlage, in dem  die ersten Beratungen stattfanden, kann besichtigt werden, weiter geht es dann über das deutsch-deutsche Währungssystem, die Gründung der EZB und die neuen Aufgaben im Europäischen Währungssystem, z. B. mit der Beaufsichtigung der deutschen Banken und Finanzdienstleistern und ihre Mitwirkung an der europäischen Bankenaufsicht. Heute sorgt sie u. a. auch dafür, dass die Verteilung von Banknoten und Münzen an Banken und Handel gewährleistet ist und der bargeldlose Zahlungsverkehr im Inland und mit dem Ausland reibungslos funktioniert.

Es wird an den Tagen der offenen Tür in der Hauptverwaltung ein normaler Arbeitsalltag von früher gezeigt, also wie Geld als manueller Prozess bearbeitet wurde, eine Sammlung aller deutscher Banknoten – und was schon jedes Mal als große Attraktion gilt: jeder Besucher kann in einem eigens eingerichteten Goldraum einen 12,5 Kilo schweren Goldbarren eigenhändig berühren und anheben. Außerdem berichten Vorstandsmitglieder über interessante Themen aus ihren Ressorts. Weitere Vorträge und unterhaltsame Programme auf der Bühne ergänzen das Programm.

In der Zentrale in Ginnheim erhält jeder Besucher ein Fotobuch , das sie mit ihren selbst gefertigten und ausgedruckten Handyfotos füllen können. Zu besichtigen ist das Geldmuseum, es gibt Exponate zu den Themen Geldpolitik und Preisstabilität und Finanzstabilität, zur Bankenaufsicht, zum Bargeld und Falschgeldprävention und effiziente und sichere Zahlungssysteme. Auch hier kann man einen Goldbarren anfassen (übrigens hütet die Bundesbank mit über 3000 Tonnen Gold in einzeln nummerierten Barren den weltweit zweitgrößten Bestand). Und es gibt hier neben einem Unterhaltungsprogramm auch ein Angebot an Verköstigungen, allerdings gegen Gebühr.

Und Bundesbankpräsident Jens Weidmann stellt sich jeweils am 1. und 2. Juli, um 14.15 Uhr, einem Bürgerdialog.

Und damit nicht alle mit eigenem Fahrzeug kommen müssen, setzt die Bundesbank einen Shuttle vom Hauptbahnhof zur Taunusanlage und zur Zentrale ein, den Besucher gratis benutzen können. Erwartet werden wie bei der letzten Jubiläumsfeier rund 30000 Besucher.  500 der 2300 Mitarbeiter sind an beiden Tagen im Einsatz. Die Kosten der Tage der offenen Tür werden auf etwa eine Million Euro beziffert, „so viel wie ein Sommerfest des Bundespräsidenten kostet“ heißt es aus dem Munde der Veranstalter.

Weitere Infos unter www.bundesbank.de/tag-der-offenen-tuer