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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Zigarrenkästchen, Pistole, Büste

Bürgergeschenke für das Stoltze-Museum

von Karl-Heinz Stier

(04.09.2019) Vor vier Monaten hat das Stoltze Museum der Frankfurter Sparkasse im Herzen der neuen Altstadt im Weißen Bock am Markt 4 seine Pforten geöffnet.

Bildergalerie
Stoltzes Zigarren-Kästchen
Foto: Karl-Heinz Stier
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Original-Handschriften, Bücher und Drucke sowie Widmungen von Stoltze aus Eulers Sammlung
Foto: Karl-Heinz Stier
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Stoltze-Büste aus Günter Stoltzes Haushalt
Foto: Karl-Heinz Stier
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Museumsleiterin Petra Breitkreuz bei ihren Erläuterungen
Foto: Karl-Heinz Stier
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Das Interesse am Frankfurter Heimatdichter und Satiriker ist nach Mitteilung von Museumsleiterin Petra Breitkreuz sehr zufriedenstellend. Neben der guten Besucherzahl freut sich Frau Breitkreuz vor allem auch über großzügige Bürger-Geschenkaktionen, die das Museum bereichern. Sie reichen von der anonymen Ablage von Stoltze-Ausgaben bis hin zu besonders großzügigen Schenkungen und originellen Ausstellungsstücken privater Spender.

Dazu gehört zum Beispiel ein Zigarrenkästchen der bis 1970er Jahre beliebten Stoltze-Zigarren, die die Zigarrenhandlung Reuter in Ginnheim mit ihrer Chronik dem Museum vermachte. Ein Sammelsurium von historischen Stoltze-Kostbarkeiten überreichte Renate Euler, die vor vielen Jahren den umfangreichen Nachlass der Familien Theissinger/Jungblut übernommen hatte, obwohl sie mit denen noch nicht einmal verwandt waren. Den Nachlass hat sie zusammen mit ihren inzwischen verstorbenen Mann aufbewahrt und geordnet. Daniel Theissinger war mit Stoltze befreundet. Dazu gehören Bücher, Drucke, Fotos und Originalhandschriften von Friedrich Stoltze  - und eine handgemachte Bürgerwehr-Pistole, mit der ein Bürgerwehr-Offizier zu Zeiten Stoltzes hantierte. „Auch wenn wir aus Platzgründen nicht alle Gegenstände, die dem Stoltze-Museum geschenkt wurden, gleich öffentlich zeigen können, so werden wir einzelne Exponate in Sonderausstellungen herausstellen“, so die Museumsleiterin. Die Pistole selbst soll einmal Kern einer geplanten Sonderausstellung zu Stoltzes Ballade „Gefühle einer Stadtwehr-Uniform“ werden.

Ein weiterer Spender ist Günter Stoltze, ein Nachfahre von Stoltzes drei Jahre älterer Schwester Annett. Aus seinem Haushalt stammt eine Gipsbüste nach einem Entwurf des Frankfurter Literaten, die der Bildhauer Gustav Herold (1839-1927) entworfen hatte. Dessen Denkmalvorschlag, der von dieser Büste hätte bekrönt werden sollen, unterlag allerdings dem Entwurf von Friedrich Schierholz. Sein Entwurf wurde mit dem Stoltze-Denkmalbrunnen auf dem Hühnermarkt umgesetzt.

„Dass so viele Spender ihre Schätze dem Museum anvertrauen und damit künftig für die Allgemeinheit zugänglich machen, begreifen wir als Auszeichnung“, bilanzierte Petra Breitkreuz.

Das Stoltze-Museum, das täglich von 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet ist, führt auch Personengruppen durch die sich über drei Etagen erstreckenden Räume – allerdings nach Voranmeldung. Tel:: (069)25414006 oder e-mail: petra.breitkreuz@frankfurter-sparkasse.de