Zentrale Gedenkstunde zum Volkstrauertag am 19.11.2017 in der Frankfurter Paulskirche

Oberbürgermeister Feldmann würdigt europäischen Frieden und mahnt zum gemeinsamen Bewusstsein

von Ilse Romahn

Oberbürgermeister Peter Feldmann appellierte in seiner Rede an die Aktualität des Gedenkens: „Wir gedenken heute nicht nur der Opfer von Krieg und Gewalt der zurückliegenden Jahrzehnte, sondern auch der vielen Menschen, die täglich ums Leben kommen, weil Konflikte nicht verbal, sondern mit Waffengewalt ausgetragen werden“.

Die Folge von völkerrechtlichen Auseinandersetzungen weltweit sind Flucht, Vertreibung und Verfolgung. Ungebrochen strömen Menschen nach Europa auf der Suche nach Frieden. Dass Menschen ihre Familien und ihr zu Hause verlieren ist schrecklich. Aber dass auch nachfolgende Generationen unter den Glaubens- und Machtkriegen oder politischen Auseinandersetzungen leiden, darf in einer hochentwickelten und global vernetzten Welt einfach nicht sein. „Jeder Mensch hat ein Recht auf sauberes Trinkwasser, Nahrung, körperliche Unversehrtheit, Selbstbestimmung und Würde. Dass es in Teilen der Erde noch immer so viele Menschen gibt, denen dies verweigert wird, dürfen wir nicht vergessen. Wir gedenken nicht nur der Toten, sondern auch der vielen Menschen, die gezwungen sind, in menschenunwürdigen Verhältnissen zu leben. Auch dies ist ein Grund zu Trauer“, so Feldmann in seiner Ansprache.

Dass Europa ein herausragendes Friedensprojekt ist, das zahlreiche Völker gemeinsam erarbeitet und fortgeschrieben haben, ist nicht selbstverständlich. Konflikte gibt es auch zwischen den EU-Staaten immer wieder. Aber dass die jeweilige Lösung nicht darin liegt, den Konflikt mit Gewalt, sondern an runden Tischen auszutragen, ist eine große Errungenschaft, die es zu bewahren und zu würdigen gilt.