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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Zeig´ Gesicht und Kippa

Bürgermeister Uwe Becker für Kippa-Tag

von Ilse Romahn

(23.04.2018) Nachdem in Berlin ein junger Israeli angegriffen wurde, weil er die traditionelle Kippa auf dem Kopf trug, hat Frankfurts Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker unter dem Motto „Zeig´ Gesicht und Kippa“ einen Kippa-Tag angeregt.

Als Bekenntnis der Solidarität mit den in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden und als klares Zeichen gegen Antisemitismus sollten alle Männer mit und ohne jüdischen Glauben einen Tag lang eine Kippa in der Öffentlichkeit tragen. 

„Wenn Jüdinnen und Juden sich nicht trauen, ihren Glauben öffentlich zum Ausdruck zu bringen und sogar auch angegriffen werden, sobald sie dies tun, ist die gesamte Gesellschaft gefordert. Antisemitismus ist kein Problem der Jüdischen Gemeinschaft alleine, sondern von uns allen“, betonte Bürgermeister Uwe Becker am Freitag, 20. April.

„Zu oft und zu schnell gehen wir als Gesellschaft wieder zur Tagesordnung über, wenn das mediale Echo über antisemitische Vorfälle verhallt ist. Doch die Realität für jüdisches Leben in unserem Land unter dem fortlaufenden Schutz durch Polizei und Sicherheitsmaßnahmen zeigt, dass das hohe Gut der Religionsfreiheit für Juden in unserem Land auch 73 Jahre nach Auschwitz nur eingeschränkt gilt, zwar staatlich garantiert doch praktisch limitiert. Auch daran haben sich viele schon zu selbstverständlich gewöhnt“, erklärte Becker.

„Eine Kippa allein lässt noch keinen Antisemitismus verschwinden, doch sie kann in einer Zeit des wachsenden Antisemitismus ein Zeichen für das Zusammenstehen und das Einstehen füreinander sein. Seien wir solidarisch und bieten wir gleichzeitig jenen die Stirn, die jüdisches Leben in unserem Land bedrohen“, betonte Bürgermeister Becker.

Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker wird am 14. Mai ganztägig eine Kippa tragen und ruft dazu auf, sich an diesem Tag ebenso zu verhalten.

„Nicht an einem zentralen Ort für eine einen begrenzten Moment, sondern überall dort, wo das normale Leben stattfindet, soll die Kippa zeigen, dass es normal sein sollte, jüdischen Glauben offen bezeugen zu können. Deshalb rufe ich alle Männer, Jung und Alt, zum Mitmachen am 14. Mai auf“, erklärte Becker.

Wer mitmachen will, aber nicht selbst über eine Kippa verfügt, kann sich an das Büro des Bürgermeisters wenden. Ansprechpartnerin dort ist Wiebke Reimann, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon (069)21246172.