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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Zahlreiche Besucher bei Kunstausstellung der Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte

von Ilse Romahn

(10.07.2017) Dass eine Sehbehinderung kein Hinderungsgrund für kreatives Schaffen ist, davon konnten sich die Besucher einer Ausstellung der Werkstatt-Galerie 37 der Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte überzeugen.

Besucher nutzen die Möglichkeit, die Exponate während der Führung zu ertasten
Foto: Stiftug für Blinde und Sehbehinderte
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Im Rahmen der Ausstellungsreihe Kunst privat! öffnete die Frankfurter Stiftung ihre Pforten und präsentierte beeindruckende Werke blinder und sehbehinderter Künstler. Besonderes Highlight: Die Besucher durften die Exponate mit ihren Händen ertasten und auf Wunsch auch eine Augenbinde dabei tragen, was viele Interessierte mit großer Begeisterung taten.

„Wir freuen uns sehr, dass so viele Bürgerinnen und Bürger unserer Einladung gefolgt sind. Es ist schön zu sehen, dass das Thema Inklusion auch vor der Kunst nicht Halt macht“, so Andreas Enzmann, Vorstand der Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte.

Von figürlichen bis abstrakten Skulpturen zeigte die Ausstellung, wie unterschiedlich sich Künstler der Bildhauerei zuwenden können: mal mit großen, weichen Formen, mal mit zierlichen Details. Die meisten Exponate bestanden aus dem in großer Formen- und Farbenvielfalt vorkommenden Mineral Steatit, auch Speckstein genannt. Der Ausstellungsschwerpunkt lag auf den Skulpturen von Helene Wenzel, welche sich durch fühl- und sichtbare Kontraste auszeichnen.

Abstrakte Kunst zeigten großflächige Acrylmalereien von Dieter-Josef Bauer: Auf mehreren Ebenen verbinden sich in seinen Werken Masken und Körperformen zu farbintensiven

Bildarrangements. Für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung sorgte die inklusive Band „Blind Foundation“ mit ausgewählten Jazz- und Popballaden.

Über die Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte
Die Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte setzt sich für die Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen am gesellschaftlichen Leben ein. In ganz unterschiedlichen, modernen Projekten informiert sie umfassend und professionell und gibt Hilfe zur Selbsthilfe. Dabei schafft sie auch attraktive Freizeitbeschäftigungen. Eines ihrer musischen Projekte ist die Werkstatt-Galerie 37, in der sich blinde und sehbehinderte Menschen kreativ entfalten können. Die Künstler arbeiten vor allem mit den Materialien Steatit (Speckstein), Ton sowie Holz. Dabei widmen sie sich vorrangig der Bildhauerei. 


Die 1837 von der Polytechnischen Gesellschaft gegründete Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte rehabilitiert und integriert blinde und sehbehinderte Menschen und ermöglicht ihnen ein selbstbestimmtes Leben. Heute präsentiert sich die Stiftung als modernes Zentrum mit deutschlandweit einmaligen Ausbildungsangeboten. Dazu tragen ein günstiges Wohnraum- sowie ein breites Ausbildungs- und Freizeitangebot bei. Mit den Projekten „Werkstatt-Galerie 37“ und „Musik Werkstatt“ fördert die Stiftung sowohl Kreativität als auch die persönliche Selbständigkeit von Blinden und Sehbehinderten. Weitreichende Kontakte zu Ausbildungspartnern und Vereinen eröffnen Betroffenen vielseitige Chancen.
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