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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Wow! Diese Christmasworld-Trends für Weihnachten kommen bald in den Handel

von Ilse Romahn

(13.08.2018) Das Jahr schreitet voran und Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude: In wenigen Wochen steht die brandneue Weihnachtsdekoration im Handel bereit. Ende Januar wurde sie von über 43.400 Facheinkäufern aus 129 Ländern auf der Christmasworld in Frankfurt am Main geordert. Welche Trends während und nach der Fachmesse am stärksten nachgefragt wurden, verraten einige Christmasworld-Aussteller.

Weihnachten 2018 geht es vor allem um eines: Individualität. Jeder darf nach seiner Facon feiern und glücklich werden. Damit das gelingt, haben sich die 1.048 Aussteller aus 43 Ländern der Christmasworld, der weltweit größten Fachmesse für saisonale Dekoration und Festschmuck, in diesem Jahr selbst übertroffen. Die Facheinkäufer konnten aus einer nahezu unendlichen Auswahl schöpfen und sich die besten und umsatzstärksten Weihnachtsideen für ihre Sortimente auswählen. Einen Überblick über die wichtigsten Trends und Strömungen bot das Designer-Trio vom Stilbüro bora.herke.palmisano mit den Christmasworld Trends 2018/19.

Festszenarien 1 & 2: Von traditionsreich bis schlicht

Der Christmasworld Trend „vivid heritage“ in den Farben Gelb, Petrol und Rot setzt auf Mustermix und Folklore. So entsteht ein überraschender Stil. Traditionsreiche Einflüsse verschmelzen zu einem lebendigen Stil mit humorvollen Aspekten: Lebensgroße Fische als Kerzen konkurrieren beispielsweise mit schillernden Krebsen, Austern und Seepferdchen als Baumschmuck um die Gunst des Betrachters. Ebenso auffallend sind Keramik und intensiv durchgefärbte Kerzen in unterschiedlichen Optiken. Deutlich dezenter geht es dagegen bei „balanced sobriety“ zu: Der Stil ist konsequent schlicht in Reinweiß, Tiefschwarz, Rotgold, Bordeaux und kühlem Grau. Er drückt sich etwa aus in weißen, mit dünnem Holz ummantelten Porzellanvasen oder in minimalistisch geformten Räuchermännchen sowie skulpturalen Kerzenständern und Adventskränzen aus Metall. Dieser Stil erinnert an die ruhige, meditative Atmosphäre japanischer Gärten.

Festszenarien 3 & 4: Von wild bis extravagant

Regelrecht energiegeladen und vibrierend kommt „eclectic gathering“ daher. Davon zeugen schon die Farben: Schillerndes Lemon, Pink, Mandarine, Azur und Rosé – bereichert durch Gold und geerdet mit Schwarz – sind hier die Hauptakteure. Unterschiedliche Stile werden miteinander kombiniert, Extravaganz ist angesagt. Die Formen sind mit Vorliebe figürlich, fantasievoll und übertrieben: Gefeiert wird das Ungewöhnliche mit Porzellandinosaurier, Papageien, Quallen und Hirschkäfern, mit Orchideen und Flamingos, mit Törtchen und Macarons.

Beinah schon klassisch, dafür aber sehr opulent und dekorativ erscheint dagegen „splendid history“. Hier herrschen die Farben Grün sowie dunkle Blautöne vor, kombiniert mit warmen Gold. Silber schließlich setzt edle Akzente. Der Stil ist aufwändig, luxuriös, modern interpretiert: Im Weihnachtsbaum hängen zum Beispiel opulente Kugeln mit metallischen Effekten, Reliefstrukturen und Patina-Optiken sowie von Goldadern durchzogener oder mit Perlen besetzter Schmuck.

Aussteller bestätigen: Vier Festszenarien sorgen für ein starkes Orderverhalten

Auch wenn es den einen Trend nicht gibt, fragt man die Aussteller, welche Produkte im Dezember Wohnungen, Restaurants, Hotels und Städte schmücken werden, zeichnen sie doch ein klares Bild: 2018 wird hochwertig, individuell, außergewöhnlich, gerne auch luxuriös.

„Gefragt sind bei uns in diesem Jahr tropische Tiere wie Kakadu, Flamingo und Alpaka sowie hochpreisige und hochwertige Produkte, aufwändig hergestellte Glas-Vasen etwa“, erklärt Christian Schmidt, Geschäftsführer von Gift Company. „Dieser Trend ist bei uns sehr deutlich. Was die Farben betrifft, laufen Beerentöne sehr gut, außerdem Weiß. Und die Kombination Grün/Blau ist sehr wichtig.“

Diese Tendenz stellt auch Ania Zankowska fest, Gründerin von Aerloom London: „Zu Weihnachten sind luxuriöse und besondere Produkte immer beliebter, man möchte etwas Außergewöhnliches verschenken und zugleich etwas Wertiges, das man mit Blick auf zukünftige Generationen bewahren kann.“ Die weihnachtlichen Anhänger des britischen Unternehmens haben fast etwas von einem exquisiten Schmuckstück und das würde von den Kunden sehr geschätzt. Besonders beliebt bei Aerloom: natürlich das Konterfei der Queen, sie sei der Bestseller. Very british sei auch der Faible der Engländer für den Kohl-Christbaum-anhänger, denn diese Zutat begleitet jedes weihnachtliche Festessen. Bei den Farben seien generell Rot und Gold besonders stark geordert worden. Kulinarische Anhänger wie Avocado, Hummer oder Austern war generell ein sehr starkes Thema auf der Christmasworld.

Weihnachten 2018 wird luxuriös und humorvoll dekoriert – vor allem in Weiß

Dass nicht nur Hochwertiges, sondern auch Lustiges Trend ist, ist der übergreifende Tenor der Aussteller. Auch Retro-Artikel gehören dazu, die 50er und 60er Jahre etwa, denn damit verbinden die Menschen die gute, alte Zeit.

„Vögel sind ein großes Thema aber auch alles, was luxuriös wirkt“, bestätigt Mart Haber von Shishi den Trend zum Exklusiven. Bäume aus Strass oder Juwelen, kleine Vintage-Bäumchen und Glasbäume, Produkte wie diese seien Trend. Farblich liegen Gold und Schwarz im Trend, „aber auch Rot und Weiß sind bei uns gefragt.“

Weiß lief auch bei Ornex gut: „Wette auf Sicherheit, sagt bei uns ein tschechisches Sprichwort und Sicherheit ist weiß“, erklärt Petr Sourek, Geschäftsführer von Ornex. Deshalb liefen weiße Kugeln gut und das sei schon eine Weile so. Das Orderverhalten seiner Kunden sei ansonsten entsprechend der Geschmäcker sehr unterschiedlich gewesen: Sowohl Unikugeln als auch aufwändig dekorierte Kugeln wären geordert worden.

Weiß spielt auch bei Wiedemann eine wichtige Rolle: „Weiße Kerzen mit Vogelmotiven kamen sehr gut an“, sagt Franziska Haberl, Marketingverantwortliche. Außerdem en vogue seien matte und samtige Optiken mit glänzenden und verspiegelten Dekoelementen sowie Kerzen in Häkel- oder Strickoptik. „Ruhe und Ausgeglichenheit“ sei das Trendthema der Saison.

Wow: Der Christbaum in hippem Gewand

„Bei uns laufen der Flamingo und die Donuts super“, schwärmt Marjolein Beerbaum, Senior Sales Executive von Vondels. Außerdem gefragt seien die Glitter Lips und der Kaktus in allen Farben. Aber auch Exotisches wie der Panther verkaufte das niederländische Unternehmen bisher gut. Beliebt seien außerdem Verweise auf aktuelle Modetrends, etwa die Batches und Pins. „Das geht auf die 80er Jahre zurück“, erläutert sie. Die Farben: kräftig, leuchtend. Auch sie bestätigt: „Die Leute suchen mehr denn je nach überraschenden Weihnachts-Artikeln, das merkt man deutlich.“

„Bei uns waren weiterhin Übertöpfe mit sogenannten reaktiven Glasuren stark gefragt. Das ist eine Art durchsichtiger Überzug, der schön glänzt und gleichzeitig wasserundurchlässig ist“, erklärt Tanja Meredith, Designerin bei Rudolph Keramik. Das hat auch einen gewissen Retro-Charme und verleiht den Töpfen Originalität, die gefragt ist“, erklärt sie. Auf Originalität setzt das Unternehmen auch bei seinen Töpfen in Korbgeflecht-Struktur sowie Zement-Töpfen in Origami-Optik, dabei ist der Zement durchgefärbt und so bleibt er länger attraktiv, kleine Macken nämlich fallen weniger auf.

Diese Freude am Ausgefallenen und Glamourösen zeigt sich aber nicht nur an Formen und Materialien, sondern auch bei den Farben, die bei den Ausstellern bevorzugt geordert wurden. Bei dem dänischen Unternehmen Jette Frölich Design etwa werden wieder verstärkt Produkte in Gold geordert: „Bei uns gewinnt Gold derzeit stark an Bedeutung. Zuvor war Silber eine wichtige Farbe für uns. Das zeigen unsere Verkaufszahlen. Die Farbe verleiht dem Interior etwas Warmes. Das wird zunehmen, denken wir“, sagt Katrine Stevelt Lind, Marketing Managerin.

Während Rückgriffe auf vergangene Zeiten sowie modische Trends und Zeitgeistthemen der weihnachtlichen Dekoration eine exklusive Note verleihen, bleibt die Natur stabiles Kontinuum, auf das auch viele Aussteller und Händler 2018 bauen. Die Natur ist aber nicht nur Vorbild, echte Blumen und Pflanzen haben längst einen wichtigen Platz in der winterlichen und weihnachtlichen Dekoration. Nicht nur der Kranz soll echt sein, Blumen verleihen den weihnachtlich geschmückten Räumen und Tischen etwas Frisches und Lebendiges. Und das ist gefragt.

Von drauß’ vom Walde komm ich her: Natur, Wald- und Meerestiere bereichern zunehmend die Weihnachtsdeko

Auf der Christmasworld 2018 waren also vielfach Produkte aus natürlichen Materialien oder in natürlicher Optik zu sehen. Allen voran Holz als Werkstoff für Deko-Figuren, Kerzenständer, Windlichter, Kleinmöbel, Christbäume. Und auch die Formen sind von der Natur inspiriert: Die Tannenbaum-Kerze, der Hirsch-Kerzenständer, der Kranz aus Weiden, Zweigen oder Nadelholz, der Christbaumanhänger in Tierform oder als Tannenzapfen. Rehe, Eichhörnchen und Eulen warten auf das schönste Fest des Jahres und zu ihnen gesellen sich Pfauen, Papageien, Affen, Insekten, Quallen, Orchideenblüten und Palmblätter.

„Schlichtes und Geradliniges aus natürlichen Materialien ist weiterhin Trend“, stellt auch Benjamin Wolffs, Leiter Marketing und Vertrieb bei Designimdorf, fest. „In unseren Augen ist es wichtiger denn je, individuelle Produkte anzubieten. In Zeiten der heutigen Marktwirtschaft ist Exklusivität für den Einzelhandel ungemein wichtig.“ Die Top-Seller des deutschen Unternehmens: „Die Krippe to go, abstrakte Bäume, die Räucherzwerge“.

Im Dezember heißt die Devise: Let’s feel good

„Klassische Themen waren bei unseren Kunden gefragt, die Linien „I feel soft“ und „I feel good“ wurden gut geordert. Bezogen auf gemischte Kugel-Sets liefen die Farben Rot/Bordeaux und Gold/Elfenbein gut“, berichtet Marina Keller, Marketingverantwortliche/Pressekontakt von Heitmann Deco, zu der auch Krebs & Sohn gehört. Interessiert hätten sich die Kunden außerdem für die neue Kollektion mit naiven Zeichnungen, Dschungelmotiven und glanzvollen Kugeln, die an ein Fest in St. Petersburg erinnerten.

Für gute Stimmung und Behagen sorgen auch die Produkte von Gnosjö Konstsmide, immerhin hat sich das schwedische Unternehmen dem Licht verschrieben. Besonders beliebt: Leuchtende Schneelaternen in unterschiedlichen Formen und in unterschiedlichen Motiven. „Die Linie ist batteriebetrieben und hier verzeichnen wir die größten Zuwächse“, erklärt Andreas Müller, der für das Marketing zuständig ist. Außerdem sehr gefragt sei die Lichterkette-Linie „naked wire“, mit Tropfen auf dem Draht, die besonders stimmungsvolles Licht machen. Hier sei der Bernsteinton gut angekommen.

Für die weihnachtliche Dekoration bedeutet das: Kombiniert mit der richtigen Beleuchtung – erlesenen Kerzen, Lichterketten oder Laternen sowie frischen Blumen und ausgewählten kulinarischen Delikatessen wird das Fest 2018 ein wahrer Augenschmaus.

Die nächste Christmasworld findet vom 25.-29.1.2019 statt.