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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Wirtschaftsforum der SPD begrüßt Sondierungsgespräche zur Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank

von Ilse Romahn

(19.03.2019) Das Wirtschaftsforum der SPD begrüßt die Aufnahme von Sondierungsgesprächen über eine mögliche Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank. „Die deutsche Wirtschaft braucht ein global operierendes Bankhaus, das in der Topliga der international führenden Banken mitspielt“, erklärt Harald Christ, Mitglied im Präsidium des Wirtschaftsforums der SPD.

„Ob die beiden Schwergewichte in Zukunft tatsächlich zusammengehen, entscheiden die Führungsgremien anhand der Wachstums- und Profitabilitätsaussichten. Klar ist aber: Beide Institute stehen heute wesentlich besser da als vor der Finanzkrise von 2008 - Stichwort Eigenkapital. Von einer Notfusion kann keine Rede sein.“   

Am Wochenende wurde bekannt, dass die Vorstände von Deutscher Bank und Commerzbank „strategische Optionen“ in Sondierungsgesprächen prüfen wollen. Bei der Commerzbank war von „ergebnisoffenen Gesprächen über einen eventuellen Zusammenschluss“ die Rede. Seit Monaten wird über eine mögliche Fusion der beiden Geldhäuser spekuliert. Immer wieder bekräftigten Bundesfinanzminister Olaf Scholz und der Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen, Dr. Jörg Kukies, dass Deutschland als führende Exportnation auf starke und finanzkräftige Banken angewiesen sei.

„Auch wenn ein international konkurrenzfähiger Champion am Finanzstandort notwendig ist: Die Politik muss sich jetzt heraushalten“, meint Harald Christ. „Der Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing und Commerzbank-Chef Martin Zielke genießen mein allergrößtes Vertrauen. Die Entscheidung, ob es am Ende zur Bankenhochzeit kommt, ist Angelegenheit der beiden Banken, der Vorstände und Aktionäre. Wenn überhaupt, sollte sich die Politik nur moderierend in den Prozess einbringen.“ Auf kritische Stimmen in der Öffentlichkeit reagiert Christ mit Unverständnis. Viele Stellungnahmen strotzten vor Populismus oder seien schlicht durch mangelnden Sachverstand geprägt.

„Am Finanzplatz Frankfurt herrscht trotz Strukturwandel Vollbeschäftigung, die Arbeitgeber suchen händeringend nach Fachkräften“, sagt Christ. Eine Konsolidierung des Bankenmarktes sei überfällig. „Ex-Finanzminister Schäuble war hier während seiner Amtszeit als Finanzminister alles andere als Teil der Lösung. Eine Politik des Aussitzens funktioniert nicht." so Christ weiter: „Selbstverständlich wäre jeder Arbeitsplatzabbau schmerzhaft. Aber Nichtstun ist die schlechteste Alternative." Christ forderte Gewerkschaften, Geldhäuser und Politik auf, den Finanzsektor gemeinsam so zu begleiten, dass möglichst viele Arbeitsplätze erhalten werden können.

Weitere Informationen unter: www.spd-wirtschaftsforum.de