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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Wie ein üppiger Blumenstrauß: Der Sommerflor im Palmengarten

von Ilse Romahn

(15.08.2019) Millefleur und multikulti: Der Sommerflor im Palmengarten hat den Höhepunkt seiner Blüte erreicht.

Sommerflor im Palmengarten
Foto: Stadt Frankfurt / Palmengarten
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Im Blumenparterre vor dem Gesellschaftshaus, rund um den Brunnen am Eingangsschauhaus Siesmayerstraße und entlang des Tropicarums recken sich Sonnenhüte, Zinnien, Sonnenblumen, Kosmeen, Ziertabak, Verbenen und Spinnenblumen in die Höhe. Süßkartoffelpflanzen rahmen die Beete ein.

Besonders auffällig und vielen Besuchern unbekannt ist das Löwenohr. Seine orangefarbenen Blütenstände wachsen etagenartig in die Höhe. Im tropischen Afrika, wo das Löwenohr zu Hause ist, dient es Vögeln und Insekten als Nektarlieferant. Allerdings erst, wenn die Blüte geöffnet ist. „Ist sie noch geschlossen, ist der Nektar bitter. Das hält die Vögel und Insekten ab, die die Blüte anknabbern könnten“, weiß Hilke Steinecke, Kustodin des Palmengartens. „Erst wenn die Blüten geöffnet sind und die Pflanze bereit ist für die Bestäuber, schmeckt der Nektar süß, die Tiere werden angelockt.“

Die Pflanzen des Sommerflors stammen aus aller Welt – Löwenohr und Rizinus aus Afrika, Sonnenhut aus Nordamerika, Tagetes, Bananen, Süßkartoffeln und Hummelschaukel aus Südamerika. Hinter letzterer verbirgt sich ein Pfeffersalbei, „dessen Blüten man ganz wunderbar in einen Salat geben kann, sie haben eine leichte aber deutliche Schärfe“, sagt Steinecke.

„In den Sommerflor stecken unsere Gärtnerinnen und Gärtner Jahr für Jahr viel Arbeit und Leidenschaft“, sagt Palmengartendirektorin Katja Heubach. „Schon im Sommer zuvor diskutieren sie erste Ideen und planen das Erscheinungsbild, später ziehen sie aus Samen mehr als zehntausend Pflanzen groß.“ Nach den Eisheiligen im Mai werden diese zusammen mit anderen Jungpflanzen ins Freiland gesetzt, die Besucher des Gartens können ihnen beim Wachsen zusehen. Das Bild des Sommerflors verändert sich ständig – Blüten öffnen sich, Pflanzen schießen in die Höhe, die ersten verblühen wenn andere gerade in voller Blüte stehen. Immer gleicht der Sommerflor einem riesigen, üppigen Blumenstrauß und ist zugleich Spielplatz sowie Futterquelle für Bienen, Hummeln, Falter und andere Insekten. „Man könnte unseren Sommerflor auch ‚Futterflor‘ nennen“, schmunzelt Heubach und resümiert: „Unseren Besucherinnen und Besuchern soll der Sommerflor Anregung für die Gestaltung von Garten und Balkon liefern – unter gärtnerischen und ökologischen Aspekten “. (ffm)