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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

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Widerstandskämpferin Irmgard Heydorn gestorben

von kus

(23.05.2017) ‚Frankfurt verliert einen großartigen Menschen, der gegen das Vergessen und für Demokratie und Zivilcourage stand‘

Oberbürgermeister Peter Feldmann: „In Gedanken bin ich bei den Angehörigen von Irmgard Heydorn. Sie ist im hohen Alter von 101 Jahren gestorben. Sie hat als Zeitzeugin an vielen Orten gegen das Vergessen und Verdrängen gekämpft. Als Mitglied des Internationalen Sozialistischen Kampfbunds (ISK) hat sie hat während der NS-Herrschaft im Widerstand gegen die Diktatur gearbeitet, unter Gefahr für das eigene Leben einen zum Tode verurteilten Widerstandskämpfer versteckt, sich für bedrohte, jüdische Menschen eingesetzt und ihnen zur Flucht ins Ausland verholfen. Für ihren Widerstand gegen das NS-Regime dankte ihr die Stadt Frankfurt am Main 1991 mit der Johanna-Kirchner-Medaille. Nach der Befreiung Deutschlands war sie Mitgründerin des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes. Als Zeitzeugin hat sie unermüdlich junge Menschen für die Demokratie begeistert. Sie hat gegen die Nazis gekämpft so lange sie lebte. Sie ist für Generationen von Menschen zu einem Vorbild geworden, weil sie sich der These der Unmündigkeit und Unfreiheit des Einzelnen in der Diktatur energisch widersetzte. Mit Irmgard Heydorn verliert unsere Stadt eine große Persönlichkeit, die für soziale Gerechtigkeit und gegen Hass und Ausgrenzung stand. Sie hat sich um unser Frankfurt sehr verdient gemacht. Darum erfüllt uns ihr Tod mit großer Trauer.“