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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Vortrag im Karmeliterkloster: Neueste Ausgrabungen und Forschungen aus Schweden

von Ilse Romahn

(20.03.2017) Das Archäologische Museum Frankfurt lädt ein zu einem Vortrag über die neuesten Ausgrabungen und Forschungen in Schweden: "Das altschwedische Kultzentrum Gamla Uppsala und die Bootgräber von Vendel und Valsgärde". Grabungen in den vergangenen 15 Jahren in Uppsala und an den Residenzen von Vendel und Valsgärde haben Licht in die komplexe Kulturgeschichte als altschwedisches Königtum und seiner politisch-kultischen Funktion geworfen. Der Vortrag von Egon Wamers, Direktor des Archäologischen Museums Frankfurt, beginnt am Mittwoch, 22. März, im Refektorium des Karmeliterklosters. Eingebunden ist er in die Vortragsreihe zur Ausstellung über skandinavische Kultplätze des ersten Jahrtausends („Odin, Thor und Freyja“). Beginn ist um 18 Uhr, der Eintritt frei.

Keinen Platz des alten Nordens umranken so geheimnisvolle und blutig-schaurige Berichte wie Gamla Uppsala im Herzen Schwedens. Laut Adam von Bremens Kirchengeschichte (um 1075) hatte dort das sagenumwobene Königsgeschlecht der Svea einen goldenen Tempel errichtet, in dem die Statuen von Wodan, Odin und Freyr verehrt wurden. So wird erzählt, dass alle neun Jahre während einer gemeinsamen Feier im nahe gelegenen Hain zahlreiche Lebewesen geopfert wurden - Hunde, Pferde und Menschen. Es ist die Rede davon, dass 72 solche Körper ungeordnet nebeneinander gehängt gesehen wurden.

Eine Stunde nördlich des Königssitzes wurden bereits vor 150 Jahren Separatgrablegen entdeckt, auf denen vom sechsten bis achten Jahrhundert nach Christi martialisch bewaffnete Panzerreiter in Booten und mit reichen Beigaben bestattet wurden. Sie waren die Herren von örtlichen Residenzen und standen in einer bislang ungeklärten Beziehung zum König der Schweden.