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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Von wegen Wolkenkuckucksheim! In Texas wird Kunst auf die Straße geholt

von Ilse Romahn

(15.06.2018) Alles ein wenig anders in Texas – dieses Motto gilt auch für die Kunst im Lone-Star-State. Die Texaner mögen’s bunt und freundlich und sind für jedes Thema offen.

Dallas Travelling Man
Foto: Dallas Convention Visitors Bureau
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So wundert es nicht, dass nahezu jede Stadt ihre Graffitis hat, Sprayer selbst vor Mariendarstellungen nicht zurückschrecken und Gemeinden bei öffentlichen Projekten Geld für Kunst „abzwacken". Dank dieses unkonventioellen Zugangs ist Street Art in Texas fröhlich, einend und auf höchst bodenständige Art zum Träumen und Nachdenken einladend.

Hell erleuchtet im Glauben: San Antonios religiöse Streetart

Religion reloaded: In San Antonio wird Glaube zu bunten Graffitis und Kirchen zu Schauplätzen impo-santer Licht-Musik-Shows. So thront etwa Unsere Liebe Frau von Guadalupe haushoch an einem Ge-bäude – aufgesprayt auf eine einer Kerze nachgeformten Oberfläche. Die Kathedrale von San Antonio wiederum wird regelmäßig von einer eindrucksvollen Lichtinstallation erhellt. Die Choreografie aus Licht und Musik wurde vom französischen Künstler Xavier de Richemont entwickelt und zeigt die Ge-schichte der Stadt, die exemplarisch für die Geschichte Texas‘ steht. Beide Kunstwerke sind zugleich Zeugen der engen Verbindung zu Mexiko, die in Texas allgegenwärtig spürbar ist: Unsere Liebe Frau von Guadalupe ist etwa das bedeutendste Marienheiligtum Mexikos, während die Architektur der Ka-thedrale koloniales Erbe in Reinform ist.

Straßenkunst mit Festivalcharakter: Houstons Mural Festival

Hochhausschluchten, Stahl und Glas – wer Skylines liebt, ist in Houston genau richtig. Die Stadt ist der Inbegriff moderner Architektur und mit einem ganzen Museumsviertel ein Fixpunkt für Kunstliebha-ber, die Texas besuchen. Dazwischen aber wachsen eindrucksvolle Murals an Hausmauern hoch, schmiegen sich kleine Graffitis an Brückenpfeiler und leuchten bunte Schriftzüge aus Hinterhöfen. Zu verdanken ist dies unter anderem dem jährlich stattfindenden Houston Mural Festival, das sich zum Ziel gesetzt hat, die coolsten Künstler in der Stadt zu versammeln. Wer die Stadt unter diesem Aspekt erkunden möchte, trifft bei regelmäßig stattfindenden Mural Tours auf wahre Experten und Liebhaber, die Einblicke in die Szene bieten.

Campus der Farben und Formen: Lubbocks kunstvolles Univiertel

Kunst im öffentlichen Raum ist Programm am Campus der Texas Tech University in Lubbock. Nicht weniger als 100 Kunstwerke bekannter Namen sind über das Gelände verstreut, denn ganz gemäß dem Grundprinzip einer Universität soll der öffentliche Raum zum Verweilen, Nachdenken, Dinge-Überden-ken und Staunen einladen. Finanziert wird das Projekt durch öffentliche Gelder: Ein Prozent der Kosten jedes öffentlichen Projekts wird in einem Topf gesammelt. Damit werden später die Kunstwerke ge-kauft. Eine Broschüre weist den künstlerischen Weg über den Campus und erklärt Idee und Hinter-grund zu jedem der eindrucksvollen und höchst unterschiedlichen Kunstwerke.

You’ll never walk alone: Dallas‘ Deep-Ellum-Viertel

Eine bewegte Geschichte hat es hinter sich – das Viertel Deep Ellum in Dallas. Es war Industriestätte, Schmelztiegel der Kulturen, Entertainmentviertel und ist heute Treffpunkt einer pulsierenden Kunst-szene. Knapp 50 Murals finden sich in den Ecken des Stadtteils; und dennoch zieht vor allem eine Kunstinstallation alle Blicke auf sich: Der Traveling Man besteht aus mehreren riesigen Roboterfiguren, die die Entwicklung des Reisenden erzählen. Die Geschichte behauptet, er wäre früher eine Lokomo-tive gewesen, ein Relikt aus der industriellen Ära des Viertels. Ein paar Tropfen Gin und aus dem Zug wurde eine fröhliche Figur, die daran erinnert, dass das Leben eine Reise ist, die man nicht alleine macht. Street Art kann auch Poesie sein!

Texas

Wilder Westen, Cowboys & Pioniergeist! Jeder kennt ihn, den Mythos von Texas. Mit seinen Sandstränden am Golf von Mexiko, den mächtigen Tälern des Rio Grande, den Wüstenregionen und Sumpflandschaften, den endlosen Prärien und trendigen Metropolen ist Texas jedoch weit mehr als das. Ursprünglichkeit trifft auf Moderne – Willkommen im „Lone Star State"! Direktflüge in den zweitgrößten Bundesstaat der Vereinigten Staaten werden ab Frankfurt und München mit Lufthansa, American Air-lines und United Airlines angeboten. Zudem verbindet Condor in den Sommermonaten die Städte Frankfurt und Austin.

Weitere Informationen zu Texas auf www.traveltexas.de sowie www.face-book.com/TexasTourismDE