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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

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Von geheimen Gärten und blütenreichen Dauerbrennern

Madeira – das botanische Paradies mit Atlantikblick

von Ilse Romahn

(17.07.2019) Auf Madeira haben Besucher die Qual der Wahl: Ein Ausflug in den Botanischen Garten, Lustwandeln im Rosengarten oder lieber doch ein kurzer Spaziergang im Stadtpark?

Ob bekanntes Ausflugsziel oder Geheimtipp – die Blumeninsel des Atlantiks bietet aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen das ganze Jahr über eine üppig bunte Vegetation sowie eine Vielzahl an Gärten, die einen Besuch lohnen. Doch Garten ist nicht gleich Garten: Es sind Orte zum Ruhetanken, Entspannen oder Staunen. Viele Anwohner nutzen sie auch als Treffpunkt, um sich mit dem Nachbarn bei einer Partie Dame oder Domino über Neuigkeiten auszutauschen.

Botanischer Garten von Madeira: Die Mutter aller Gärten
Ist die Rede von Gärten auf Madeira, führt kein Weg am bekannten Botanischen Garten vorbei. Mit einer herrlichen Sicht über die Stadt sowie das Meer thront das Gartenparadies auf einem Hügel oberhalb der Hauptstadt Funchal. Er ist eine der beliebtesten Touristenattraktionen der Insel und wurde 1881 von der Familie Reid angelegt, die auch das legendäre Hotel Reid´s Palace erbaute. Die mittlerweile öffentliche Grünanlage erstreckt sich auf über 80.000 Quadratmetern und bietet eine Reihe an exotischen Pflanzen und Blumen sowie tropischen Vögeln. Ein Naturkundemuseum informiert zusätzlich über die heimische Flora und Fauna der Insel. Bleibt noch etwas Zeit, können die Besucher mit einer Seilbahn direkt zu einem weiteren Ausflugsziel gelangen – dem Luftkurort Monte.

Monte Palace Tropical Garden: Ein Hauch Exotik im Atlantik
Der tropische Garten des Monte Palace Hotels in Monte kann von Funchal aus bequem per Seilbahn erreicht werden. Auf 70.000 Quadratmetern beheimatet er nicht nur eine Vielzahl an exotischen Pflanzen wie Azaleen und Zykladen, sondern auch einheimische Sorten aus dem Lorbeerwald Laurissilva. Chinesische und japanische Elemente wie eine Keramiksammlung aus dem 15. bis 20. Jahrhundert oder ein Koikarpfen-Teich spiegeln den Einfluss der Portugiesen im Orient wider und hauchen dem Garten ein fernöstliches Flair ein. Zudem gibt es im Park drei Galerien zu bestaunen, die Skulpturen aus Afrika und Amerika präsentieren – ein buntes Potpourri aus exotischen Einflüssen also, mit Blick auf die Bucht von Funchal.

Quinta da Boa Vista: Inmitten des Orchideendschungels
In der Quinta da Boa Vista, die als Familienbetrieb geführt wird, werden seit mehr als 20 Jahren Orchideen gezüchtet. Von Mai bis Dezember lassen sich die Pflanzen hier in ihrer vollen Pracht bewundern, wobei einige davon sogar vom Aussterben bedroht sind. Auch im Jardim Orquidea, dem Orchideengarten in der Nähe von Funchal, werden das ganze Jahr über 50.000 Pflanzen von der Familie Pregetter aus Österreich umsorgt, die sich bereits seit vier Generationen der Erforschung und Entwicklung der seltenen Pflanzen widmet. Auf dem Grundstück gibt es auch ein kleines Café, das österreichische Spezialitäten mit herrlichem Blick auf die Hauptstadt serviert. Das Labor, in dem die Orchideen gezüchtet werden, ist für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet den Besuchern spannende Einblicke in den Anbauprozess. 2010 wurde zudem die Pregetter-Stiftung ins Leben gerufen, um gemeinsam mit Universitäten, botanischen Gärten und anderen Institutionen an der Entwicklung von Orchideen zu forschen.

Pestana Quinta do Arco: Im Namen der Rose
Rosenliebhaber hingegen sind an der Nordküste Madeiras gut aufgehoben: Der Garten der Pestana Quinta do Arco zeigt eine der größten Rosensammlungen Portugals mit mehr als 1.700 verschiedenen Arten. Von traditionellen über seltenen Rosenstöcken bis hin zu neuen Sorten können die Besucher farbenfrohe Beete bestaunen und dabei den angenehmen Rosenduft genießen, während in der Ferne der Lorbeerwald sowie der Atlantische Ozean zu sehen sind. Im Frühsommer lässt sich die Blütenpracht besonders eindrucksvoll erleben. Der Garten wurde vom Weltverband der Rosengesellschaften mit dem Preis „Garden of Excellence“ ausgezeichnet.

Stadtpark Funchal: Die grüne Oase in der Stadt
Auf 8.000 Quadratmetern bietet der Stadtpark Funchals nicht nur eine Vielfalt an exotischen und endemischen Pflanzen, sondern gilt vor allen als Ruheoase und Rückzugsort für die Stadtbevölkerung – und das ganz ohne Eintrittsgelder oder Öffnungszeiten. Mit einem kleinen Café, einer ausgedehnten Wasserlandschaft mit Enten und Schwänen sowie einem kleinen Amphitheater, in dem im Sommer zahlreihe Freiluftveranstaltungen von Konzerten bis Theateraufführungen stattfinden, bietet er ideale Voraussetzungen für einen entspannten Abstecher ins Grüne. Lediglich ein Marmorwappen erinnert an die Vergangenheit des Parks: Das Areal liegt auf dem Grundstück eines ehemaligen Franziskanerklosters, welches bereits im Jahr 1844 verlassen wurde. 1885 öffnete dann der Jardim Municipal, auch bekannt unter dem Namen Dona Amélia Garten, seine Pforten für die Öffentlichkeit.

Weitere Informationen zu Madeira und Porto Santo finden sich online unter www.madeiraallyear.com