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Letzte Aktualisierung: 23.04.2024

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Versteckte Tumore mit Mikrowellen bekämpfen

Förderkreis spendet für neues Gerät zur schonenden Krebsbehandlung

von Ilse Romahn

(16.06.2017) Am Klinikum Frankfurt Höchst steht mit Unterstützung des Förderkreises seit kurzem neben altbewährten und modernen Verfahren der Tumorbehandlung eine neue minimal-invasive Methode für die lokale Tumorbehandlung zur Verfügung. Mit der Mikrowellenablation (MWA) können jetzt auch Krebspatienten behandelt werden, denen aufgrund der Lage und Ausdehnung ihres Tumors mit anderen Methoden bisher nicht geholfen werden konnte.

Dr. med. Pius Dörr, Ltd. Oberarzt der Klinik für Radiologie, Prof. Dr. med. Klaus Haag, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 2 Gastroenterologie, Diabetologie, Allgemeine Innere Medizin, Infektiologie; Dr. med. Harald Hake, Chefarzt der Unfallchirurgie und Mitglied des Vorstandes des Förderkreises, Dr. med. Martin Kern, Leiter des Arbeitsmedizinischen Zentrums Infraserv Höchst und Mitglied des Vorstandes des Förderkreises, Prof. Dr. med. Matthias Schwarzbach, Chefarzt der Chirurgie gemeinsam mit den Sponsoren Jutta Sackbrook, Direktorin des Lindner Congress Hotels Frankfurt am Main, und Manfred Ruhs vom Vorstand der Frankfurter Volksbank mit dem Mikrowellenablationsgenerator.
Foto: Klinikum Frankfurt Höchst
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Das Gerät im Gesamtwert von rund 13000 € wurde durch den Förderkreis mit über 11000 € bezuschusst. Den größten Anteil daran hatten Spendenaktionen des Lindner Congress Hotels Frankfurt am Main sowie der Volksbank Frankfurt am Main. Am Mittwoch wurden die Möglichkeiten des neuen Gerätes, das von mehreren Fachrichtungen des Klinikums eingesetzt wird, den Sponsoren sowie dem Vorstand des Förderkreises vorgestellt.

„Das Mikrowellenablationsgerät ermöglicht die schonende, organerhaltende Behandlung von Tumoren in Leber, Lunge und Niere. Dabei wird der Tumor sicher und schnell durch große Hitze „verkocht“, erklären Prof. Dr. med. Matthias Schwarzbach, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Tumor – und Gefäßchirurgie sowie Leiter des zertifizierten Leberzentrums, und Oberarzt Dr. med. Pius Dörr, Leitender Oberarzt der Klinik für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin am Klinikum Frankfurt Höchst, die neue Therapieoption für Krebspatienten. Unter Einbeziehung moderner bildgebender Verfahren wie Ultraschall und Computertomographie wird zunächst eine dünne Sonde während einer offenen Operation oder durch einen kleinen Hautstich eingeführt und präzise im Tumor platziert. Anschließend wird über die Sonde der Tumor erhitzt und dadurch zerstört.

„Das Geld haben wir gern in modernste Technik für die Behandlung von Tumorpatienten im Leberzentrum investiert“, unterstreichen die Sponsoren Jutta Sackbrook, Direktorin des Lindner Congress Hotels Frankfurt am Main, sowie Manfred Ruhs vom Vorstand der Volksbank Frankfurt. „Unser Förderverein will insbesondere dort schnell und unbürokratisch helfen, wo medizinische Geräte oder therapeutische Angebote dringend benötigt werden, die nicht aus dem sehr engen Klinikbudget finanziert werden können, z.B. wenn es wie hier um den raschen Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis geht.“

Fallkonferenz ermittelt optimale Strategie für jeden einzelnen Patienten
Welche der unterschiedlichen offenen und/oder minimal-invasiven Eingriffe für einen Patienten mit seiner Krebserkrankung in Frage kommt, wird in Fallkonferenzen individuell für jeden Patienten besprochen und dort mit den Experten verschiedener Fachdisziplinen am Tumorzentrum Frankfurt Höchst abgestimmt. Aus dem breiten Angebot von Methoden der Chirurgie, Chemo- und Strahlentherapie, Nuklearmedizin und der Interventionellen Radiologie wird für jeden einzelnen Patientenfall die optimale Behandlungsstrategie zusammengestellt. Ziel ist es immer, Tumoren vollständig zu zerstören und dabei die Organfunktion bestmöglich zu erhalten.

Über das Leberzentrum
Am zertifizierten Leberzentrum werden sämtliche Verfahren der Leber- und Gallenwegschirurgie, der interventionellen Radiologie sowie der hepatologischen Behandlung akuter und chronischer Lebererkrankungen und ihrer Komplikationen angeboten. Alle Erkrankungen der Leber und den umliegenden Organen erfordern eine exakte Diagnostik und optimale Therapie. Der therapeutische Erfolg einer individualisierten und differenzierten Behandlungsstrategie ist dabei von einer fachübergreifenden und qualitätsgesicherten ärztliche Zusammenarbeit abhängig. Im Leberzentrum des Klinikums Frankfurt Höchst agieren in enger interdisziplinärer Abstimmung Chirurgen, Gastroenterologen, Radiologen, Anästhesisten, Onkologen und Pathologen gemeinsam, um einen bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen.

Mehr Informationen zu den medizinischen Zentren unter www.KlinikumFrankfurt.de und über den Förderkreis der Klinik www.foerderkreis-klinikum-frankfurt-hoechst.de.