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Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

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Veranstaltungen der VHS zum Geschichtsjubiläum: 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland

von Ilse Romahn

(08.11.2018) Seit dem 12. November 1918 ist in Deutschland das Frauenwahlrecht gesetzlich verankert. Das 100-jährige Jubiläum gibt Anlass, über Frauenrechte und die Situation der Frau in der heutigen Gesellschaft nachzudenken. In vier thematisch unterschiedlich ausgerichteten Veranstaltungen vertieft die Frankfurter Volkshochschule (VHS) verschiedene Fragestellungen vor dem Hintergrund, wo wir frauenrechtlich heute stehen und was wir voneinander lernen können.

Plakat
Foto: Volkshochschule Frankfurt
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„Heraus mit dem Frauenwahlrecht“ lautet der Titel eines geführten Spaziergangs am Montag, 12. November. Am ersten Wahltag, im Januar 1919, war das neue Recht von einer überwältigenden Mehrheit angenommen worden. Der Kampf um staatsbürgerliche Gleichstellung dauerte Jahrzehnte. Viele Frauen kämpften in vielen Ländern dafür, einige verloren dabei ihr Leben. In einem Spaziergang durch die Frankfurter Altstadt werden „Frankfurterinnen“ und Frauen, die in Frankfurt gewirkt haben, vorgestellt. Treffpunkt ist um 16.30 Uhr vor der Domvorhalle, Domplatz 1. Die Teilnahme am Spaziergang kostet acht Euro. Um Anmeldung unter der Kurs-Nr. 0208-65 wird gebeten.

Das der VHS zugehörige Filmforum Höchst beteiligt sich an dem Jubiläum mit dem Film „Suffragette – Taten statt Worte“. Der Film von Sarah Gavron, GB 2014, wird als Original mit Untertiteln gezeigt. 1903 war in Großbritannien die „Women's Social and Political Union“, eine bürgerliche Frauenbewegung gegründet worden, die in den folgenden Jahren sowohl durch passiven Widerstand, als auch öffentliche Proteste auf sich aufmerksam machte. Neben dem Wahlrecht kämpften die Frauen für die allgemeine geschlechtliche Gleichstellung. Viele der sogenannten „Suffragetten“ waren gezwungen, in den Untergrund zu gehen. Der Film läuft am Mittwoch, 14. November, um 18.30 Uhr und kostet sieben Euro.

Die vom DGB Stadtverband Frankfurt und der VHS Frankfurt getragene Arbeitsgemeinschaft „Arbeit und Leben“ richtet zum Jubiläum einen Abend zum Gedenken an Hedwig Dohm aus. „Menschenrechte haben kein Geschlecht“ steht auf der Gedenktafel an Dohms Wohnhaus in Berlin. Die Feministin, Schriftstellerin und Publizistin forderte bereits 1873 das Stimmrecht für Frauen und ihre rechtliche, ökonomische sowie gesellschaftliche Gleichstellung. 50 Jahre lang hat Hedwig Dohm für eine gerechtere Welt, vor allem für Frauen, geschrieben. Vieles, was sie gefordert hat, ist heute so selbstverständlich, dass wir vergessen haben, wie hart es erkämpft wurde. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 14. November, um 19 Uhr in der VHS Sonnemannstraße statt und ist entgeltfrei. Um Anmeldung unter der Kurs-Nr. 1802-69 wird gebeten.

Im VHS-Zentrum Nord im Frankfurter Nordwestzentrum finden am Donnerstag, 15. November, Vorträge und Diskussionen zum Wahlrecht-Jubiläum statt. Der Fokus liegt auf den letzten 100 Jahren: Von der Weimarer Republik über 1968 bis heute. Drei Referentinnen berichten von mutigen Frauen, die das Wahlrecht ermöglichten, über die Frauenbewegung der 1968er und darüber, was Frauen heute bewegt. Die Vortragenden sind die Erziehungswissenschaftlerinnen Christiana Klose und Mechtild M. Jansen, beide aktiv in der Frauenbewegung, sowie Linda Kagerbauer vom Frauenreferat der Stadt Frankfurt. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Caritasverband Frankfurt, Referat Migration statt. Jutta Eisert, Abteilungsleiterin im Caritasverband, moderiert. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr und kostet fünf Euro. Um Anmeldung unter der Kurs-Nr. 0700-02 wird gebeten.

Anlässlich des Jubiläums sind im VHS-Zentrum Nord überlebensgroße Porträts von zwei Protagonistinnen der ersten Frauenbewegung ausgestellt: Meta Quarck-Hammerschlag, Sozialpolitikerin und 1919 die erste Politikerin im Frankfurter Magistrat, und Antonie Pfülf, die sich als eine der ersten weiblichen Abgeordneten in der verfassungsgebenden Nationalversammlung von Weimar für Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit von Mädchen und Jungen einsetzte. Die beiden Porträts sind Teil einer insgesamt aus 49 Frauenporträts bestehenden Serie des Frankfurter Frauenreferats. Sie waren im März im Kaisersaal des Frankfurter Römer ausgestellt.

Interessierte können sich auf der Website http://vhs.frankfurt.de unter den oben genannten Kursnummern weiter informieren und anmelden. Alternativ ist eine Anmeldung auch über das Servicetelefon unter (069)21271501 oder per E-Mail mit Angabe der Kursnummer an vhs@frankfurt.de möglich. (ffm)