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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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Tokyos grüne Oasen

Von blühenden Gärten, grünen Dächern und erfrischenden Inselausflügen

von Ilse Romahn

(24.05.2019) Historische Tempel zwischen modernen Wolkenkratzern, flimmernde Reklametafeln und Großbildschirme, endlose Einkaufsmeilen und eine breitgefächerte Museumslandschaft sorgen dafür, dass in der Megametropole Tokyo keine Langeweile aufkommt.

Otemachi Forest
Foto: Masayuki Fukuol
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Wer zwischen Shopping und Sightseeing eine kleine Auszeit benötigt, der findet in Japans Hauptstadt zahlreiche grüne Oasen, bei denen die Hektik der Großstadt draußen bleibt. Das Tokyo Convention & Visitors Bureau stellt mit der neuen Webseite Find your green Tokyo 20 interessante Orte in der Metropole vor, an denen Old Green auf New Green trifft.

Old Green: Geheimer Garten im ewigen Wald
Nach einer aufregenden Tour durch das modische Harajuku mit seinen unzähligen Geschäften und Restaurants sorgt ein Besuch des Meiji Jingu Schreins für eine entspannte Abwechslung. Bereits beim Durchschreiten des Tors weicht der Großstadtlärm der Stille der Natur und Urlauber finden sich inmitten des sogenannten ewigen Waldes (Eien-no-Mori) wieder. Dieser entstand einst 1920 mit der Errichtung des Schreins und zählt rund 100.000 Bäume – darunter 365 verschiedene Arten – die damals von mehr als 100.000 Freiwilligen gepflanzt und von Menschen aus ganzen Land gespendet wurden. Neben dem Meiji Jingu Treasure House, das persönliche Gegenstände des einstigen gleichnamigen Kaisers beherbergt, bildet der innere Garten ein weiteres Highlight für Besucher. Auf 83.000 Quadratmetern führen zahlreiche Steinpfade durch den weitläufigen Garten vorbei an einem traditionellen Teehaus, einem Teich mit Koi-Karpfen und dem Iris-Garten, der besonders im Juni mit seiner Farbenpracht beeindruckt. Der Meiji Jingu gehört zu den beliebtesten Schreinen Japans und begrüßt besonders in den ersten Tagen des neuen Jahres mehr als drei Millionen Besucher.

New Green: Ginzas grüne Dächer
Sie ist die Champs-Élysées Tokyos und war Anfang des 20. Jahrhunderts der Inbegriff westlicher Kultiviertheit. Heute steht Ginza für internationale Luxusmarken und imposante Architektur. Aber auch hier finden Shoppingbegeisterte grüne Oasen. Neben seinen 125 Geschäften und Restaurants verfügt das Tokyu Plaza Ginza über eine der ausgefallensten Dachterrassen der Stadt. Im 14. Stockwerk können sich Besucher im Kiriko Terrace & Cafe nach einer erfolgreichen Einkaufstour entspannen und den Ausblick auf die Metropole genießen. Der Rooftop-Bereich unterteilt sich in die beiden Bereiche Water und Green, die unter anderem über imposante Pflanzenwände, einen Kirschbaum und einen Pool verfügen. Auch das Einkaufszentrum Ginza Six setzt auf grüne Akzente und begrüßt seine Besucher mit bis zu zwölf Meter hohen Pflanzenwänden und einem 4.000 Quadratmeter großen Dachgarten – einem der größten im Stadtteil Ginza. Den Gärten aus der früheren Edo-Periode nachempfunden erwarten Erholungssuchende neben Rasen- und Wasserflächen hier oben auch zahlreiche Baumarten.

Old Green: Tokyos grüne Insel
Städtereisende müssen bei Tokyo nicht auf Strand und Badespaß verzichten, denn zur Präfektur gehören mehr als 300 Inseln. Nur ein Bruchteil der Inseln ist für Urlauber zugänglich, doch genau diese Inseln bezaubern mit jeder Menge Natur. So auch Kozushima, die zu den Izu-Inseln gehört. Nach einer zweistündigen Fährüberfahrt erreichen Outdoorfans die Inselkette und haben auf Kozushima die Qual der Wahl: ob Wanderungen durch üppig grüne Wälder, Sonnenbaden an den weitläufigen Stränden oder Entspannung in den heißen Quellen der Insel. Besonders beliebt ist die Insel des Grüns bei Tauchern, die von den Holzstegen der Akasaki Promenade in das kristallklare Wasser des Pazifiks abtauchen.

New Green: Ein natürlicher Wald zwischen Wolkenkratzern
Als 2004 die Planungen für einen natürlichen Wald inmitten von Tokyos Stadtzentrum begannen, wurde der Grundstein für ein besonderes Begrünungsprojekt gelegt. Auf 36.000 Quadratmetern wachsen und gedeihen heute im Otemachi Forest mehr als 200 Bäume – darunter Arten wie Kiefern, Eichen und Buchen – sowie Grünflächen aus Farnen, Gräsern und Wildblumen. All dies wird von künstlichen Leitungen bewässert, die vom Regenwasser gespeist und so konstruiert wurden, dass sie die unterirdischen Ströme einer natürlichen, hügeligen Landschaft nachahmen. Pläne für das relativ junge Ökosystem sehen vor, dass der Otemachi Forest für mindestens ein oder zwei Jahrhunderte natürlich wachsen soll. Besonderes Highlight sind die Rolltreppen des angrenzenden Otemachi Towers, die direkt hinaus in den grünen Park führen.

Weitere Informationen zu Tokio unter www.gotokyo.org und www.tokyotokyo.jp.