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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Tatjana thront über dem Rheingau

Als 67. Weinkönigin gekrönt

von Karl-Heinz Stier

(11.09.2017)  Es brach ein großer Jubel auf, als Weinbaupräsident Peter Seyffardt um 20.55 Uhr im ausverkauften Fürst-Metternich Saal des Schloss Johannisberg das Ergebnis bekannt gab: Freudentränen bei der Siegerin, leichte Enttäuschung bei den Mitbewerberinnen. Der Rheingau hat mit Tatjana Schmidt aus Walluf eine neue Weinregentin. Der Präsident setzte ihr die goldene Krone auf.

Bildergalerie
Die Krönung der Königlichen Hoheiten. Bild Mitte: Königin Tatjana mit der goldenen Krone, links neben ihr Prinzessin Janine, rechts von ihr Prinzessin Alexandra.
Foto: Karl-Heinz Stier
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Die drei Kandidatinnen im Prüfstand
Foto: Karl-Heinz Stier
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Mit ihrem Rechenschaftsbericht dankten Königin Stephanie und Prinzessin Lisa ab
Foto: Karl-Heinz Stier
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Janine Helbig aus Eltville und Alexandra Unger erhielten die silbernen Kronen vertreten als Weinprinzessinnen mit der neuen Königin für die nächsten 12 Monate den Rheingau und seinen Wein - regional, national und international.

Zuvor mussten sich die drei Kandidatinnen fast neunzig Minuten lang einer intensiven Befragung zur Person, Motivation für das Amt, Fragen zum Wein und seiner Verarbeitung und Qualitäten unterziehen, um sich für die 40köpfige Jury als die kommende Weinkönigin zu empfehlen.

Tatjana Schmidt, 24 Jahre alt, Winzerin und Studentin im Fachbereich Weinbau & Oenologie war bereits Ortsweinmajestät und liebt Yoga und Tanzen. Sie stellte sich als sehr kenntnisreich in Fachfragen vor, war in ihrer persönlichen Präsentation überzeugend, wenn auch im weiteren Verlauf manchmal leicht überengagiert. Die Aufregung war ihr nach zu empfinden.

Janine Helbig, 23 Jahre, Eltviller Ortsweinmajestät. Im Beruf ist sie Sachgebietsleiterin der ambulanten Abrechnung und Kostensicherung am Universitätsklinikum Frankfurt und studiert Gesundheitsökonomie. „Zum Abschluss meiner Weinkarriere würde es mich freuen, unseren Rheingau zu vertreten“, so ihr Credo, das sie mit ihrem Lebensspruch würzte: „Du kannst den Wind nicht ändern, aber du kannst die Segel anders setzen“ – von Aristoteles entlehnt. Eine würdige Präsentation, der noch ein Schuss Emotion gefehlt hat.

Alexandra Unger, 20 Jahre alt, Industriekauffrau und Studentin der Internationalen Weinwirtschaft in Geisenheim. Sie wollte – familiär bedingt – schon als Kind Weinkönigin werden, hat auch das Amt der Ortsweinkönigin in Geisenheim inne und verheimlichte auch nicht, dass ihr Herz zu 50 Prozent für Lorch und 50 Prozent für Geisenheim schlüge. Ihre Hobbies: Backen und Radfahren. Sie überzeugte als unaufgeregte Kandidatin, patzte aber bei manchen Fachfragen.

Zu Beginn der Rheingau Royal-Veranstaltung des Rheingauer Weinbauverbandes, in dessen Rahmen seit 2001 die Wahl und Krönung der neuen Regentin und ihrer Vertreterinnen stattfindet, gaben die scheidende Weinkönigin Stephanie und ihre Weinprinzessin Lisa, eine Nichte des derzeitigen Weinbaupräsidenten, einen Überblick  über ihr Engagement zugunsten des Rheingauer Weines. Sie waren 364 Tage im Amt, und hatten 142 Einsätze.  Ihr Fazit: „Es war für uns eine Zeit, die wir nicht mehr missen möchten“. Nach  ihrem Jahresbericht setzten beide ihre Kronen ab und legten sie auf der Bühne für ihre Nachfolgerinnen bereit. Für Stephanie Kopietz wartet am kommenden Wochenende noch ein großes Ereignis. Sie nimmt für den Rheingau am 29.9. bei der Wahl zur Deutschen Weinkönigin teil.

Zum Abschluss von Rheingau Royal startete im umgeräumten Fürst-Metternich-Saal eine Party mit der Wein-Verkostung aus den Kellern von 23 Rheingauer Winzern und Sektkellereien.