Letzte Aktualisierung: 02.11.2024
Tanzrauschen in der Evangelischen Akademie Frankfurt
Multichannel-Videoinstallation „1001 Lights“
von Ilse Romahn
(13.06.2022) Tanzrauschen präsentiert die mehrfach ausgezeichnete kanadische Videoarbeit „1001 Lights“ zum Ritual des Anzündens der Kerzen am Schabbat exklusiv im Panorama Saal der Evangelischen Akademie Frankfurt. Die circa 15-minütige Multichannel-Videoinstallation ist vom 15. bis 19. Juni täglich von 19 bis 22 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei!
Multichannel-Videoinstallation „1001 Lights“
„Jeden Freitagabend, kurz vor Sonnenuntergang, zündete sie die Schabbatkerzen an. Obwohl sie keine offenkundig religiöse Frau war, war ihr diese Tradition sehr wichtig … Ich glaube, es war für sie eine bedeutsame Meditation und ein Moment der Erneuerung.“ (Philip Szporer)
Die sich auf das jüdische Ritual beziehende Installation von Mouvement Perpétuel aus Kanada wirkt darüber und bewegt Menschen jeglicher Religionen und Lebensphilosophien eindrücklich. Die Arbeit erzeugt Stille, lädt zum Innehalten ein, fordert zu Reflexion, Besinnung und Verbundenheit auf. Sie stellt allgemeingültige Fragen nach dem Ritual: Was gibt es uns? Was sind für uns besondere Momente? Was bedeutet Kerzenlicht? Wann zünden Menschen Kerzen an? Was bedeuten ritualisierte Bewegungen?
Nach internationalen Ausstellungen ist die Multichannel-Videoinstallation nun deutschlandweit an unterschiedlichen Orten zu sehen, darunter ab 15. Juni in der Evangelische Akademie Frankfurt.
Die 15-minütige Installation läuft im Loop und arbeitet mit den Mitteln der Choreographie und der Videokunst. Dabei werden neben den choreographierten Bewegungen professioneller Tänzerinnen die ritualisierten Handbewegungen praktizierender jüdischer Frauen verarbeitet.
Trailer zu „1001 Lights“: https://tanzrauschen.institute/1700JLID
Zur Finissage am Sonntag, 19 Juni, singt Judith Genske „Verwehte Lieder“ – Chansons verfolgter Komponisten und Texter, deren Kunst von den Nazis als entartet verfemt wurde. Melancholisch, ironisch, politisch pointiert, temperamentvoll und immer melodisch schmelzend geht es bei Friedrich Hollaender, Erich Kästner, Kurt Weill, Brecht und Georg Kreisler um moderne Frauen, um Sehnsüchte, Wünsche, Tränen und das Rettende der Liebe.
Mit ihrer schauspielerischen Wandlungsfähigkeit und ihrer ausdrucksstarken Stimme lässt Judith Genske die Situationen, Figuren und Emotionen lebendig werden, reißt ihre Zuhörer mit und führt durch ein Wechselbad der Gefühle. Kongenial begleitet wird sie dabei von Oliver Taupp am Piano. Die Arrangements geben den Liedern das zurück, was sie in ihrer Zeit hatten: Direktheit, Modernität und Überraschung. www.judithgenske.de.
„1001 Lights“ wird im Rahmen von „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ gefördert.
Die Schirmherrschaft von Frank-Walter Steinmeier unterstreicht die Bedeutung dieses Projektes für die deutsche Gegenwartsgesellschaft.