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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Tag der Baukultur in Fulda

Gute Baukultur wirkt identitätsstiftend und stärkt das Bewusstsein für Heimat

von Ilse Romahn

(23.04.2018) Auftakt für den Tag der Baukultur: Die Veranstaltung der Landesinitiative „+Baukultur in Hessen“ unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Volker Bouffier findet zum dritten Mal statt – nach Darmstadt und Kassel in diesem Jahr unter dem Motto „Stadt.Land.Bauen.“ in der Barockstadt Fulda.

Hessens Finanzstaatssekretär Dr. Martin Worms hat den Tag mit einem Vortrag zum Thema „Gebaute Heimat Hessen?“ eröffnet.

„Die Hessische Landesregierung setzt sich für eine Verbesserung der Lebensqualität durch eine vielfältige und lebendige gebaute Umwelt ein. Dafür steht unsere Landesinitiative, die im vergangenen Jahr bereits ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert hat“, erklärte der Finanzstaatssekretär. Der Tag der Baukultur solle die Diskussion über gutes Bauen über Fachkreise hinaus zu den Bürgerinnen und Bürgern tragen. „Gebäude und Räume prägen unsere Umwelt und definieren unsere Städte, Dörfer und Landschaften. Gute Baukultur wirkt identitätsstiftend und stärkt das Bewusstsein für Heimat“, erklärte Worms.

Der Staatssekretär ging in seiner Rede weiter auf die Entwicklung von Stadt und Land ein: „Mit dem Zukunftsmonitor 2017 haben wir die Lebensumstände in Hessen untersucht. Eines der Ergebnisse dabei war, dass 69 Prozent der Hessen lieber auf dem Land als in der Stadt wohnen würden. Und über 90 Prozent der Befragten gaben an, dass ,Heimat‘ ihnen wichtig wäre. Trotzdem stellen wir einen erheblichen Zuzug in die Ballungsräume fest, wo die Menschen mehr berufliche Entwicklungsperspektiven finden.“ Die Landesregierung reagiere auf diesen Wunsch, indem sie dazu beitrage, heimatnahe Arbeitsplätze im ländlichen Raum zu schaffen. „Wir haben das Projekt ,Land hat Zukunft‘ initiiert, das die ländlichen Regionen Hessens stärken soll. Eine Maßnahme dieses Programms ist die Reform unserer Steuerverwaltung, im Zuge derer wir sukzessive insgesamt rund 500 Arbeitsplätze in Finanzämter im ländlichen Raum verlagern. Zugleich bauen wir modernere Formen des Arbeitens wie beispielsweise Telearbeit oder das flexible, wohnortnahe Arbeiten in einem Hessen-Büro im Raum Limburg weiter aus“, erläuterte Worms.

Ziel des Projektes „Land hat Zukunft“ sei es, so der Staatssekretär weiter, die ausgewogene Entwicklung von Stadt und Land zu fördern. „Wir wollen die regionale Vielfalt, die Hessen prägt, stärken – denn sie ist eine Bereicherung. Hier schließt sich auch wieder der Kreis zur Baukultur, denn diese Unterschiedlichkeit in den Regionen zeigt sich eben auch in der jeweiligen Mischung von Bauformen, Typologien, Materialien, städtischen und landschaftsprägenden Strukturen vor Ort. Das Gefühl von Heimat ist nicht beliebig, sondern auch daran geknüpft, wie sich Städte und Dörfer in ihrem baulichen Erscheinungsbild präsentieren“, ergänzte Worms. Die Landesinitiative +Baukultur in Hessen sei überzeugt davon, dass durch eine gelungene Verschmelzung von Neuem und Altem, von Öffentlichem und Privatem sowie guter Kommunikation zwischen Bauherren, Planern und Bürgern ein lebendiger Lebensraum entstehe.

Mit Blick auf den diesjährigen Veranstaltungsort fügte der Staatssekretär hinzu: „Wenn man nach Fulda kommt, hat man den Eindruck, dass hier in den letzten Jahren vieles richtig gemacht wurde. Fulda ist ein prosperierender Ort mit lebendigem Umfeld. Interessant finde ich dabei auch, wie sich unsere beiden Partner der heutigen Veranstaltung, die Stadt und der Landkreis Fulda, hierbei begegnen und zusammen positiv für die Region wirken.“ Deshalb freue er sich besonders darauf, dass im Rahmen des Tags der Baukultur nicht nur die bekannten Sehenswürdigkeiten der Barockstadt gewürdigt werden, sondern auch besondere Orte und Bauten, die noch nicht ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gedrungen seien. „Aus diesem Grund blicke ich nicht nur den Diskussionen am heutigen Tag mit Spannung entgegen, sondern auch unserer morgigen Tour zu neueren Bauprojekten außerhalb der Fuldaer Kernstadt“, so Worms zum Abschluss seines Vortrags.