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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Stadt Frankfurt und Goethe-Universität gedenken Philipp Schwartz

von Ilse Romahn

(20.04.2017) Philipp Schwartz forschte ab 1920 am Institut für Pathologie in Frankfurt, 1927 erfolgte die Ernennung zum Professor. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er als Professor jüdischen Glaubens fristlos aus dem Universitätsdienst entlassen, musste in die Schweiz fliehen und lebte später in der Türkei. Philipp Schwartz verhalf selbst aus dem Exil verfolgten Wissenschaftlern bei ihrer Flucht und dem beruflichen Neubeginn im Ausland, der sich für viele von ihnen in der Türkei ergab.

Universitätsvizepräsident Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz (3.v.l.), Peter Feldmann und Susan Ferenz-Schwartz (r.)
Foto: kus/Stadt Frankfurt am Main
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Seit Mittwoch, 19. April, erinnert eine Plakette an seinem Wohnhaus in der Haardtwaldstraße 2 in Niederrad, in dem er von 1927 bis 1932 gelebt hat, an den Mediziner und Fluchthelfer. Die feierliche Enthüllung der Plakette nahmen gemeinsam Oberbürgermeister Peter Feldmann, Universitätsvizepräsident Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz sowie Susan Ferenz-Schwartz, die Tochter von Philipp Schwartz, vor.

„Philipp Schwartz ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, selbst in persönlich schwierigen und ungewissen Zeiten anderen in der Not zu helfen. Dieses zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, für menschliche und demokratische Werte gemeinsam einzustehen“, betonte Oberbürgermeister Peter Feldmann und hob das Kapitel dieser deutsch-türkisch-jüdischen Geschichte hervor.

Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität, unterstreicht und bekräftigt: „Das Schicksal und die Geschichte von Philipp Schwartz mahnen uns, stets wachsam zu sein gegenüber totalitären Tendenzen und ringen uns Bewunderung ab für seinen persönlichen Mut und sein Engagement für andere Verfolgte des Naziregimes.“

„Ich freue mich, dass die Stadt Frankfurt das Andenken meines Vaters ehrt. Meine Freude ist verbunden mit der Hoffnung, dass die Generationen von heute und morgen nicht vergessen,“ so Susanne Ferenz-Schwartz, die als Zeitzeugin von damals und aufmerksame Beobachterin von heute für die ihrem Vater ergehende Würdigung in heutiger Zeit dankbar ist.