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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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St. Leonhardskirche wurde an ihrem 800. Geburtstag gefeiert

Kosten der Sanierung beliefen sich seit 2005 auf 14,25 Millionen Euro

(19.08.2019) Es hätte kaum besser klommen können: Für die St. Leonhardskirche konnte an ihrem 800. Geburtstag ihr Jubiläum mit einem großen und feierlichen Pontifikalamt zur Wiedereröffnung gefeiert werden.

Bildergalerie
St Leonhard ist zur Einweihung überfüllt
Foto: H. Wygoda
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St. Leonhard- Bischof Georg Bätzing zündet an fünd Stellen auf dem Altar Weihrauch an
Foto: H.Wygoda
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Diese Feierlichkeit, das Pontifikalamt“, wird auch als heilige Messe bezeichnet, dem ein Priester vorsteht, der berechtigt ist die  Pontifikalien zu tragen. Dazu gehören unter anderem der Bischofsstab, das Brustkreuz, der Bischofsring und der Pileolus, eine kleine Mütze.

Für die St. Leonhardskirche kam Bischof Georg Bätzing aus Limburg nach Frankfurt, um den neuen Altar, der gerade rechtzeitig zu ihrem stolzen Geburtstag fertig gewordenen Kirche, zu weihen. Heute werde „diese wunderbare Kirche nach Jahren großer Mühen und Kosten“ der internationalen Leonhardsgemeinde mit ihrer englischsprachigen und der französischen Gemeinde wieder zurückgegeben, sagte der Bischof. Diese Kirche sei das beste erhaltene Bauwerk der Frankfurter Altstadt, in dem „Alt-Frankfurt noch lebendig“ sei. Daher sei es auch „kein Wunder, dass die umfangreichen Restaurierungsarbeiten zugleich für Grabungen und baugeschichtliche Untersuchungen genutzt wurden. „Das hat wahrlich lange gedauert, zumal sich während der Arbeiten massive Probleme ergaben. Mit der „Wiedererweckung“ dieser Dota­tionskirche hätten die Verantwortlichen der Stadt Frankfurt ihren Bürge­rinnen und Bürgern, den Gästen und Besuchern und den katholischen Gläubigen der verschiedenen Gemeinden ein Kleinod zu­rück geschenkt.“

Uwe Becker, Stadtkämmerer und Kirchendezernent, erinnerte daran, dass St Leonhards Sanierung bereits in den Jahren 2005 bis 2008  mit der Außensanierung begonnen haben und die Innensanierung von 2011 bis 2019, also acht Jahre, gedauert habe. Die Kosten für die gesamte Sanierung dieses für Frankfurts Historie so wichtige Gotteshauses bezifferte Becker auf insgesamt 14,25 Millionen Euro. Noch sind die letzten Arbeiten in der Kirche nicht beendet. So sind noch nicht alle Pfeifen der Orgel eingebaut und die Vorhalle auf der Nordseite muss noch gesperrt bleiben, da ihrer statischen Probleme noch nicht betreten werden kann. Diese Arbeiten sollen in drei Wochen beendet sein. Die regelmäßigen Gottesdienste können wohl erst im September in der Kirche gefeiert werden.   

Der Kirchendezernent erinnerte daran, dass die St Leonhardskirche auf Friedrich II. zurückgehe, der das Grundstück den „Bürgen Frankfurts“ geschenkt habe. In seiner Schenkungsurkunde wurden zum ersten Mal die „Bürger Frankfurts“ erwähnt. St Leonhardt ist nicht nur nach dem Dom die zweite Dotationskirche, sondern wird wegen der Erwähnung der Bürger Frankfurt auch als erster Grundstein für die spätere Freie Reichstadt Frankfurt angesehen. In seiner Pressemitteilung zur Eröffnung erinnerte Erich Becker daran, dass die acht Kirchen in der Innenstadt, die Anfang des 19. Jahrhunderts in das Eigentum der Stadt Frankfurts übergegangen sind, eine Einmaligkeit in Deutschland darstellen. Er hob hervor, dass diese Dotationsverpflichtung „auch ein  Bekenntnis zur eigenen Kulturgeschichte“sei.