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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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SPD-Kreistagsfraktion stellt sachgrundlos befristete Arbeitsverhältnisse in der Kreisverwaltung zur Diskussion

von Bernd Bauschmann

(16.07.2018) „Wir halten nichts von sachgrundlos befristeten Arbeitsverhältnissen. In Berlin hat die SPD deutliche Beschränkungen zur Bedingung für den Eintritt in die Bundesregierung gemacht und gegen die Union durchgesetzt. Im Main-Taunus-Kreis wollen wir diese Befristungen auch nicht“, macht Julia Ostrowicki, stellv. Fraktionsvorsitzende und sozialpolitische Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion Main-Taunus klar.

Julia Ostrowicki
Foto: SPD-Fraktion MTK
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„Sachgrundlose Befristungen bedeuten immer Unsicherheit und ein prekäres Arbeitsverhältnis. Das ist kein geeigneter und angemessener Umgang mit den Menschen. Für unsere Angestellten im Kreis, die mit viel Engagement für den MTK arbeiten, ist das der falsche Weg. Dem muss ein Ende gemacht werden.“

Ohnehin habe der Main-Taunus-Kreis wegen der hohen Lebenshaltungskosten und der schwierigen Lage auf dem Wohnungsmarkt einen schweren Stand im Wettbewerb um Fachkräfte. In der Kreisverwaltung sei fortlaufend ein großes Kommen und Gehen zu beobachten, viele Auszubildende verließen die Kreisverwaltung bei der erstbesten Gelegenheit, in teils kurzer Abfolge änderten sich Ansprechpartner und Zuständigkeiten: „Beim Blick auf das Personaltableau kommen wir manchmal kaum noch mit, so schnell wechseln die Gesichter im Kreishaus. Besonders bei seinen Amtsleitern würfelt Landrat Cyriax munter durch“, wundert sich Ostrowicki über die Personalführung der Kreisspitze, „Wir vermuten, die hohe Fluktuation des Personals liegt auch maßgeblich an der bisherigen Befristungspraxis. Dadurch herrscht viel Unsicherheit. Wenn andere Arbeitgeber und Verwaltungen attraktivere Bedingungen bieten und die Arbeit dort eine sichere Lebensplanung ermöglicht, kann man es den Angestellten nicht verdenken, wenn sie sich anders orientieren.“

Mit einer Anfrage an den Kreisausschuss brachte die SPD-Kreistagsfraktion Ende April Schwung in das Thema. Die Kreisverwaltung sollte detailliert darlegen, wieso und wie oft sachgrundlose Befristungen eingesetzt würden. Außerdem wurde nach den Folgen für die Personalbesetzung gefragt. Nun heißt es aus der Kreisverwaltung, dass künftig auf Befristungen ohne Sachgrund komplett verzichtet werde. Ein Erfolg, findet die SPD und freut sich über den frischen Wind, der offenbar im Personalamt weht: „Anscheinend hat man im Kreis jetzt endlich eingesehen, dass es so nicht weitergehen kann“, meint Ostrowicki, „Gut, dass wir hier Druck gemacht haben und Verbesserungen für die Kreisangestellten bewirken konnten.“