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Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

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Skyliners scheitern an der Olden-Burg

Die Niedersachsen waren für Frankfurt zu groß: 86:69

von Norbert Dörholt

(23.11.2020) Gegen hocheffektive EWE Baskets Oldenburg ist für die Frankfurter Bundesliga-Basketballer Fraport Skyliners an diesem Tag nichts zu holen. Den Frankfurtern fehlen beim Gastspiel in Niedersachen Emmanuel Lecomte (Muskelfaserriss), Bruno Vrcic (Schulter) und Richard Freudenberg. Zwar gewinnen die Frankfurter das Reboundduell (35 zu 31), doch lassen die Jungs um Topscorer Kamari Murphy (16 Punkte) zu viele Würfe und Chancen liegen (25:14 – 30:24 – 19:8 – 12:23).

Foto: Fraport Skyliners
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Sebastian Gleim, der Headcoach der Fraport Skyliners, zeigte sich als fairer Verlierer: „Ein verdienter Sieg für Oldenburg, den wir auch nicht so bekämpft haben, wie wir uns das vorgenommen hatten. Wir wussten um die Stärken der Oldenburger und dass es nicht einfach würde, aber dennoch hatten wir uns mehr vorgenommen. Wir sind im Spiel nicht besser geworden. Man muss klar sagen, dass einige nicht verstanden haben, was das Wort Team bedeutet. Das wird ein großes Thema für uns sein.“

Mladen Drijenjic, Headcoach von EWE Baskets Oldenburg, freute sich natürlich über den Sieg und sagte: „Wir hatten zuvor nicht die Energie und das kämpferische Level. Heute wollten wir von Anfang da sein. Wir hatten die Offensive der Frankfurter gut unter Kontrolle. In der Defensive haben wir uns gut angestellt und gute Entscheidungen getroffen. In der zweiten Halbzeit hat dieser Fluss zwischenzeitlich ein wenig nachgelassen. Aber letztlich können wir damit leben. In der ersten Hälfte gab es eine unglaubliche Trefferquote von Keith Hornsby. Dazu ein historischer Moment für den Club, für das Team, für die Liga: 7.000 Punkte von Rickey Paulding! Ich freue mich riesig, dass ich das erleben durfte und mit solch einem Spieler wie Rickey das feiern darf!“  

Len Schoormann von den Fraport Skyliners analysierte das Spiel so: „Wir hatten eigentlich eine gute Trainingswoche. Aber wir haben uns dafür nicht belohnt. Wir haben in der Verteidigung nur 50 Prozent von dem gemacht, was wir können. Aus der Halbzeit sind wir ohne Energie gekommen. Wir müssen besser verteidigen, denn unser Angriff gestaltet sich aus der Defensive heraus. Nur wenn wir das tun, kann so ein Spiel anders aussehen.“

Spielverlauf

Die Marschrichtung der Frankfurter Ersten Fünf aus Quantez Robertson, Konstantin Konga, Jon Gudmundsson, Rasheed Moore und Michael Kessens ist klar: Mit vollem Herz voraus Richtung Korb. Oldenburg fährt ein ähnliches Programm, besitzt dafür die nötigen extra Kilos und kann so mit 8:4 (4. Minute) in Führung gehen. Thema der Trainingswoche war offensive Ballbewegung und die Bemühungen der Umsetzung sind den Fraport Skyliners auch nicht abzusprechen. Allerdings bleiben die Treffer aus, was die Oldenburger nicht behaupten können – 16:6 (7.). Insgesamt ist die sonst so bissige Frankfurter Verteidigung noch nicht in Niedersachen angekommen und so geht es mit 25:14 in die erste Viertelpause.  

„Genug!“, denkt sich Matt Mobley und eröffnet die zweiten zehn Minuten mit einem Dreier vom Parkplatz. Doch Oldenburg ist nicht umsonst eine der erfahrensten Mannschaften der easyCredit BBL und legt unbeirrt nach – 33:17 (13.). Immer, wenn die Frankfurter beherzt zum Korb ziehen, entsteht etwas Gutes für das eigene Spiel. Andererseits gilt allerdings: Wann immer Oldenburg den Ball auch nur anschaut, geht er in den Korb – 46:32 (17.). 100 Prozent zu geben ist eine Tugend, die jeder Trainer und Spieler beschwört. Aber Oldenburgs Keith Hornsby nimmt es heute damit ein wenig zu genau und trifft fünf von fünf aus dem Feld, darunter vier Dreier und dazu neun von neun Freiwürfen. Wer in Mathe aufgepasst hat: 23 Punkte in einer Halbzeit, in knapp 13 Minuten Spielzeit! Der Amerikaner sorgt fast im Alleingang für die 55:38 Führung seiner Farben zur Halbzeit.

Es ist die vielleicht längste Halbzeit-Ansprache in der Geschichte der Fraport Skyliners. Headcoach Sebastian Gleim hat Redebedarf. Aber egal, was er seinen Jungs mit auf den Weg gegeben hat, die Taten prallen weiterhin an der Oldenburger Routine ab – 61:41 (23.). Quantez Robertson und Co. versuchen das Spiel in der Folge schneller zu machen. Teilweise gelingt es, daraus gute Szenen zu erspielen. Doch es bleiben Szenen. 74:46 lautet das Ergebnis folgerichtig am Ende von Viertel drei.  

Gegen Berlin gab es im vierten Viertel einen 25:0 Lauf. Der würde auch dieser Partie gut zu Gesicht stehen, um noch Spannung ins Spiel zu bringen. Len Schoormann zeigt mit einem fulminant-furiosen Dunking zumindest schon mal einen spektakulären Ansatz. Doch wieder gibt es ein „aber“: Oldenburg macht einfache Korbleger rein, trifft die Sprungwürfe und bleibt der eigenen Linie treu – 81:52 (34.). Zum Ende der Partie zeigen beide Teams noch einige schön anzuschauende Aktionen, die aber vermutlich trotzdem alle hinter dem Len-Schoormann-Knaller-SlamDunk in der MagentaSport Top 10 der Woche landen werden. Endstand: 86:69  

Die nächsten Spieltermine

Freitag, 4.12., um 20:30 Uhr in Ulm
Sonntag, 6.12., um 18 Uhr in Chemnitz
Samstag, 12.12., um 18 Uhr zu Hause gegen Ludwigsburg