Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

Werbung
Werbung

Sicherheit und Schadstoffe machen den Unterschied

ADAC-Kindersitztest: 22 gute und vier mangelhafte Produkte

von Ilse Romahn

(26.05.2017) Im aktuellen Kindersitztest haben ADAC und Stiftung Warentest 37 Produkte auf Herz und Nieren geprüft. Das positive Ergebnis: 22 Modelle schnitten mit einem „gut“ ab, neun mit „befriedigend“. Diese Modelle übertreffen die gesetzlichen Vorschriften zum Teil deutlich. Vier Sitze fielen mit der Bewertung „mangelhaft“ durch. Der Joolz iZi Go Modular und das baugleiche Modell mit Isofix-Befestigung wurden aufgrund des Schadstoffgehalts abgewertet. Beide sind mit dem Flammschutzmittel TCPP belastet, das als krebserregend gilt.

Zwei andere Modelle zeigten Schwächen beim Frontalaufpralltest und fielen deshalb durch. Beim „LCP Kids Saturn iFix“ schnitt der Beckengurt beim Aufprall tief in den Bauchraum. Dies kann zu schweren inneren Verletzungen führen. Beim „Casualplay Multipolaris Fix“ drehte sich der Neun-Kilo-Dummy beim Aufprall aus der Führung des Sitzes. Dadurch erhöht sich das Verletzungsrisiko im Ernstfall deutlich.

Bei zwei Sitzen vergaben die Tester ein „ausreichend“. Einer davon, der „Graco Milestone“, kann von der Geburt bis zum Ende der Kindersicherungspflicht verwendet werden. So verlockend dies für Eltern klingen mag, so enttäuschend ist das Ergebnis: Vor allem in Sachen Sicherheit zeigt der Graco Schwächen.

Immer beliebter werden Sitze, die sich vom Säugling bis ins höhere Kindesalter verwenden lassen. Zwei solcher Allrounder erhielten von den Testern ein „gut“, zwei weitere ein „befriedigend“. Oft verleitet die einfache Ausrichtung Eltern oft dazu, den Sitz zu früh in Fahrtrichtung zu drehen, was das Verletzungsrisiko für das Kind bei einem Unfall erhöht. „Idealerweise sollten Kinder bis zwei Jahre mit Blick gegen die Fahrtrichtung transportiert werden“, so Alejandro Melus, Verkehrsexperte beim ADAC Hessen-Thüringen.

www.adac.de/Kindersitztest