Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

Werbung
Werbung

Sebastian Weigle dirigiert Brittens Peter Grimes an der Oper Frankfurt

von Ilse Romahn

(20.09.2017) Die dritte Premiere der Spielzeit 2917/18 an der Oper Frankfurt ist am Sonntag, 8. Oktober. Sebastiam Weigle dirigiert Brittens Peter Grimes in der Regie von Keith Warner.

Bildergalerie
Sebastian Weigle
Foto: Monika Rittershaus
***
Vincent Wolfsteiner
Foto: Barbara Aumüller
***

Während des Zweiten Weltkriegs hielten sich Benjamin Britten (1913-1976) und sein Lebensgefährte, der Tenor Peter Pears, in Amerika auf. Dort wurde der Komponist auf die Verserzählung The Borough (1810) des wie er selbst aus Suffolk stammenden George Crabbe aufmerksam und beauftragte den britischen Schriftsteller Montagu Slater, ein Libretto zu verfassen. Die Uraufführung am 7. Juni 1945 am Londoner Sadlerʼs Wells Theatre (dem „Geburtsort" der heutigen English National Opera) mit Pears in der Titelpartie brachte Britten den Ruf als einer der führenden Komponisten der Gegenwart ein. Die Geschichte eines Mannes, der ein gesamtes Dorf gegen sich hat, wird häufig als Ausdruck der Erfahrungen interpretiert, denen auch Britten als Homosexueller ausgesetzt gewesen sein muss. Die letzte Frankfurter Produktion von Peter Grimes (Regie: David Mouchtar-Samorai) kam am 2. Juni 2001 heraus.

Zum Inhalt: Der Fischer Peter Grimes ist in einem Küstendorf im englischen Suffolk aufgrund seines verschlossenen und auch gewalttätigen Wesens zum Einzelgänger geworden. Nur die verwitwete Lehrerin Ellen Orford und der alte Captain Balstrode halten zu ihm. Kurz nach einer gerichtlichen Untersuchung, die den Tod seines Lehrjungen untersuchen soll, kommt auch dessen Nachfolger bei der Arbeit zu Tode. Als sich die aufgebrachten Dorfbewohner auf den Weg zu Grimes Hütte machen, rät Balstrode seinem Freund, aufs Meer hinauszufahren und dort sein Boot zum Sinken zu bringen. Vom Land aus beobachten einige Dörfler teilnahmslos das Geschehen…

Die musikalische Leitung liegt bei Generalmusikdirektor Sebastian Weigle, der damit nach einem erfolgreichen Gastspiel an der New Yorker Met seine erste Frankfurter Neuproduktion der Saison 2017/18 dirigiert. Die Regie übernimmt der Brite Keith Warner, der als gern gesehener Gast an der Oper Frankfurt hier u.a. 2005/06 Brittens Death in Venice inszenierte. Henzes Elegie für junge Liebende führte ihn kürzlich ans Theater an der Wien. Die Titelpartie übernimmt Ensemblemitglied Vincent Wolfsteiner, der kürzlich als Wagners Siegfried an sein altes Stammhaus nach Nürnberg zurückkehrte. Auch Sara Jakubiak (Ellen Orford) zählt zum Ensemble. Zu ihren Plänen gehört u.a. die Titelpartie in Korngolds Das Wunder der Heliane an der Deutschen Oper in Berlin. Das Ensemble verlassen hat zur Saison 2017/18 James Rutherford (Captain Balstrode), der in naher Zukunft die Partie des Wotan in Wagners Der Ring des Nibelungen in Düsseldorf / Duisburg sowie erneut in Frankfurt verkörpern wird. Die übrige Besetzung ist eine Mischung aus Ensemble- und Gastsängern, darunter u.a. Jane Henschel (Auntie), deren lange Karriere sie an die großen Opernhäuser und Festivals weltweit führte, und Hedwig Fassbender (Mrs. Sedley), die sich neben ihrer Bühnenkarriere u.a. an der Frankfurter Musikhochschule einen bedeutenden Ruf als Gesangspädagogin erarbeitet hat.

Premiere: Sonntag, 8. Oktober 2017, um 18.00 Uhr im Opernhaus

Weitere Vorstellungen: 12., 14., 19., 22., 27. Oktober, 5. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 11. November 2017.
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr

Preise: € 15 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei den bekannten Vorverkaufsstellen, im Telefonischen Vorverkauf (069)21249494 oder online unter www.oper-frankfurt.de erhältlich