Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

Werbung
Werbung

Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse: Gesundheitsversorgung einbeziehen

von Helmut Poppe

(11.07.2019) Die Bundesregierung hat heute ihre Pläne vorgestellt, wie überall in Deutschland möglichst gleichwertige Lebensverhältnisse erreicht werden sollen.

Der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Martin Litsch, erinnert daran, dass dabei die Gesundheitsversorgung nicht zu kurz kommen darf. "Internet- und Verkehrsanbindung werden jetzt oft an erster Stelle genannt. Gesundheitsversorgung als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge sollte bei allen konzeptionellen Überlegungen aber mindestens eine ebenso prominente Rolle spielen." Denn unter allen Infrastruktureinrichtungen sei den Deutschen die Gesundheitsversorgung am wichtigsten.

Das hatte jüngst eine von der AOK in Auftrag gegebene forsa-Umfrage ergeben. Danach liegt der Zugang zu Hausärzten in der Bedeutung noch vor den Einkaufsmöglichkeiten, Internet und Öffentlichem Nahverkehr. Dies gilt sowohl für Städter als auch für die Menschen auf dem Land. Deutliche Unter-schiede zwischen Stadt und Land offenbarten sich jedoch bei der Zufriedenheit mit verschiedenen Infrastruktureinrichtungen. Demnach sind Einwohner ländlicher Regionen nicht nur unzufriedener mit dem Öffentlichen Nahverkehr und der Internetversorgung, sondern insbesondere auch mit dem Zugang zur fachärztlichen Versorgung.

Verbandschef Litsch betont, dass das Thema "Gleichwertige Lebensverhältnisse" ein Querschnittsthema sei. "Unsere Umfrage zeigt auch, dass die Menschen offen sind gegenüber innovativen Versorgungsformen wie Videosprechstunden, mobilen Arztpraxen und der Betreuung durch qualifizierte medizinische Fachkräfte. Dazu braucht man selbstverständlich die Anbindung ans schnelle Internet und eine moderne Verkehrsinfrastruktur." Im Übrigen sei eine Stärkung ländlicher Regionen nur machbar, wenn Bund, Länder und Kommunen zusammenarbeiten: "Bei diesem Thema sollten alle Akteure an einem Strang ziehen. Berliner Zentralismus hilft hier wenig." (ots)