Das Online-Gesellschaftsmagazin aus Frankfurt am Main

Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

Werbung
Werbung

Süwag betreibt Nahwärmenetz

von Adolf Albus

(12.07.2017) Die Hofheimer Wohnungsbau GmbH hat bei ihrem Projekt Frankfurter Straße 80 die nächste Hürde zum Plus-Energie-Haus genommen. Mit der Süwag Grüne Energien und Wasser GmbH (SGEW) ist nun ein Energieversorger für das Nahwärmenetz unter Vertrag

Das Gebäude Frankfurter Straße 80 wird in ein bestehendes Nahwärmenetz der Nachbargebäude, die ebenfalls im HWB-Bestand sind, eingebunden. Dafür entsteht ein Blockheizkraftwerk (QuartierKraftwerk) mit 5000 Litern Pufferspeicher und Spitzenlastkessel, das künftig alle 100 Wohnungen der fünf Objekte versorgt.

Somit kann das neue Gebäude im KfW 40 Plus-Standard entstehen. Sein Primärenergiebedarf wird damit um 60 Prozent unter den Vorgaben der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV) 2016 liegen. Für das Passivhaus ist zusätzlich die Installation einer Photovoltaik-Anlage vorgesehen. Die Anlage ist für das Erreichen des KfW 40 Plus-Standards wichtig, da sie den erforderlichen regenerativen Energieanteil erbringt. Durch die hohe Zahl der angeschlossenen Wohnungen kann ein großer Teil des Solarstroms direkt verbraucht werden.

Für das QuartierKraftwerk wird die bestehende Wärmeversorgung durch ein Blockheizkraftwerk erweitert. Außerdem unterstützt die Photovoltaikanlage bei der Stromerzeugung. Die SGEW baut zusätzlich einen Stromspeicher mit 40 Kilowattstunden Kapazität und eine eMobility-Ladesäule für Elektrofahrzeuge. Sie modernisiert auch die Trinkwasserversorgung. Zum Konzept des Süwag QuartierKraftwerks gehört auch die Fernüberwachung der gesamten Anlage. Eine weitere Besonderheit des Projekts ist das Mieterstrom-Modell. Die Mieter der Gebäude können den vor Ort erzeugten Strom direkt nutzen. Der Preis wird bei 22,35 Cent pro Kilowattstunde brutto und 6,30 Euro pro Monat brutto liegen. Dabei bleibt der Stromanbieter weiterhin frei wählbar.

Das Projekt liegt weiter gut im Zeitplan. Richtfest war im Februar, der Spatenstich für das Gebäude erfolgte im Mai 2016 auf dem städtischen Grundstück Frankfurter Straße 80. Auf insgesamt 2.200 Quadratmetern Wohn- und Nutzfläche entsteht hier ein Mehrfamilienwohnhaus mit 22 Wohneinheiten, dem Kinder- und Kompetenzzentrum der Lebenshilfe Main-Taunus, einer Tiefgarage und einem Stadtteiltreff. Vorgesehen sind zwölf größere Wohnungen mit drei bis fünf Zimmern, für die in Hofheim eine sehr große Nachfrage besteht, sowie zehn kleinere Wohneinheiten für Ein- bis Zwei-Personenhaushalte. Sechs Wohnungen werden rollstuhlgerecht errichtet.

Die Gesamtkosten, die für die Realisierung des Projekts Frankfurter Straße 80 notwendig sind, betragen 6,6 Millionen Euro. Für die Finanzierung sind Eigenkapital, Kapitalmarktmitteln und 2,2 Millionen Euro von der KfW für energetisches Bauen vorgesehen. Das Land Hessen fördert das Projekt mit 2,04 Millionen Euro für den Bau von 16 Sozialwohnungen, die in der Frankfurter Straße 80 entstehen. Einen entsprechenden Bescheid hatte die Hessische Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Priska Hinz im Oktober an Bürgermeisterin Gisela Stang und die HWB-Geschäftsführer Diehl und Mayr übergeben.