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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Sønderjylland – ein Besuch lohnt sich

von Gesine Unverzagt

(13.11.2018) Es gibt viele Dänemark-Fans, die die weiten Sandstrände Westjyllands oder die Inselwelt Fünens lieben. Kopenhagen ist Kult, Aarhus inzwischen auch. Aber wer kennt schon Sønderjylland, die Region direkt an der Grenze zu Deutschland? Ein Besuch lohnt sich, denn neben zahlreichen Sehenswürdigkeiten befinden sich hier prächtige Schlösser, wie auch die Sommerresidenz der dänischen Königsfamilie.

Bildergalerie
Hafen von Sønderborg
Foto: Gesine Unverzagt
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Rauer Wind auf Insel Rømø
Foto: Gesine Unverzagt
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Die Alte Apotheke in Tønder
Foto: Gesine Unverzagt
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Domkirche in Haderslev
Foto: Gesine Unverzagt
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Idylle in Aabenraa
Foto: Gesine Unverzagt
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Dänisches Design in Møbelhuset in Tønder - Kennedystuhl.
Foto: Gesine Unverzagt
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Küchenchef Restaurant Huset Blom Sønderborg
Foto: Gesine Unverzagt
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Gasse in Tønder
Foto: Gesine Unverzagt
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Wir wollen Südjütland, wie die Gegend auf deutsch heißt, erkunden und beginnen unsere Reise in Sønderborg, nur 45km von Flensburg entfernt, auf der gegenüberliegenden Seite der Flensburger Förde. Mit 30.000 Einwohnern ist Sønderborg die größte Stadt der Region. Hoch über der Hafenfront mit hübschen Cafés und Restaurants thront mächtig das Schloss Sønderborg, Stammsitz des Adelshauses Schleswig-Holstein- Sonderburg. Heute ist das Schloss ein Museum für die Geschichte Südjütlands. Bei einer Führung durch das Schloss tauchen wir ein in die deutsch-dänische Geschichte und erfahren, dass dieses Gebiet seit der Wikingerzeit bis 1864 mit der dänischen Krone verbunden war. Von 1867 bis 1920 gehörte Nordschleswig allerdings zum preußischen Schleswig-Holstein, um 1920 wieder dänisch zu werden.

Rund um Sønderborg befinden sich zahlreich mittelständische Firmen, die wert auf Stil legen, und so beschloss man gemeinsam für Geschäftsfreunde von nah und fern ein besonderes Restaurant zu gründen. „Huset Blom“ heißt das Restaurant, das wir besuchen und sind begeistert. In einem so kleinen Ort eine Gourmetküche vorzufinden, das hatten wir nicht erwartet. Die gemütliche Atmosphäre, die nette Bedienung und das köstliche Menü, kunstvoll dekoriert - allein „Huset Blom“ ist den kurzen Sprung über die Grenze wert.

Unsere Reise führt uns weiter nach Appenrade, dänisch Aabenraa. Auch hier gibt es ein Schloss zu besichtigen - Schloss Brundlund. Nach einer umfassenden Restaurierung entstand hier ein Kunstmuseum, das dänische Malerei und Skulpturen vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart ausstellt. Umgeben ist das Schloss von einem großzügigen Schlosspark mit zahlreichen Skulpturen. Appenrade ist ein hübscher kleiner Ort. Wir schlendern durch die engen Gassen und bewundern die Puppenstubenatmosphäre der kleinen, aneinandergereihten Holzhäuser.

Weiter geht’s nach Haderslev – deutsch Hadersleben- gelegen an der Haderslebener Förde, wo wir auf dem Marktplatz im Restaurant „Ras“ einkehren, um einen traditionell dänischen Lunch mit Fischvariationen zu probieren. Auch hier schlendern wir durch die Altstadt aus dem 17.-19 Jh. bis zum Domkirche. Berühmt ist der riesige Backsteinbau dadurch, dass hier schon 1525 die Lehren Luthers verkündet wurden, elf Jahre früher als anderswo im dänischen Königreich.

Westlich der Altstadt befindet sich der Haderslebener Damm, ein Stadtsee, der im Mittelalter durch Aufstauung entstand und heute mit der Förde verbunden ist. Eine Bootstour durch unberührte Natur ist besonders für Vogelliebhaber empfehlenswert. Natürlich ist das Ziel der Bootsfahrt wieder ein Restaurant über dem See, ein gelbes Holzhaus, das an ein Badehotel des 19.Jh. erinnert. Das Restaurant „Damende“ empfängt uns mit köstlichem Kuchen mit Blick auf den See.

Südwestlich ist unser nächster Stopp Tønder, wieder ein Ort mit lebendiger Altstadt. Da Dänemark in puncto Design Weltklasse hat, interessiert uns hier ein Besuch des „Møbelhuset“, in 3. Generation geführt von Familie Jacobsen. In zwei Häusern sind die berühmten dänischen Möbel ausgestellt, teilweise auch zum Verkauf. Probesitzen in dem Klassiker von Hans J. Wegner, dem „Kennedystuhl“, ist jedem zu empfehlen.

Etwas außerhalb von Tønder, in Møgeltønder befindet sich die Sommerresidenz der königlichen Familie, direkt daneben der „Schackenborg Slotskro“ aus dem Jahre 1697. Das ehrwürdige Haus beherbergt das „Restaurant Schack“, über Dänemarks Grenzen hinaus bekannt für erlesene Küche. Zahlreiche Auszeichnungen haben immer wieder auf dieses Restaurant hingewiesen.

Wir beenden unsere Dänemarkreise ans Grenzgebiet zu Deutschland mit einem Sprung nach Rømø, die Insel oberhalb von Sylt. Im Gegensatz zu Sylt müssen wir hier nicht auf einen Zug warten, es geht mit dem Auto direkt über einen Damm auf die beliebte Ferieninsel. Wie auf Sylt ist Rømø ein wunderbarer Ort, um sich vom starken Westwind durchpusten zu lassen und um die klare Meeresluft einzuatmen.

Infos: www.visitsonderjylland.de