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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Rubrecht Contemporary: Ein Raum für Kunst in ehemaliger Buchhandlung in Hofheim

von Adolf Albus

(13.02.2019) Wenig Leerstand gibt es in Hofheim. Die Altstadt ist voll mit kleinen inhabergeführten Geschäften. Die Ausnahme bildet derzeit die ehemalige Buchhandlung in der Wilhelmstraße 2a. Dort bespielt jetzt der Galerist und Kunstsammler Leander Rubrecht die vakanten Flächen.

„Meine Aufgabe ist hierbei stets die Lücken des gesellschaftlichen Lebens zu schließen, in dem ich sie als Pop-ups mit Kultur auflade“, sagt Rubrecht. Getauft hat er die Fläche „Collectorsroom Hofheim“. Dort zeigt Rubrecht aktuelle Werke vertretener Künstler seiner Wiesbadener Galerie. Zudem soll die Fläche fortan für Veranstaltungen kultureller Art zur Verfügung stehen. Bis zum Sommer plant Rubrecht, eigene Veranstaltungen und Veranstaltungsformate bestehender Kooperationspartner durchzuführen. Das Auftaktevent war am Mittwoch, 6. Februar, der Künstler-Talk zum Thema „Was leistet die Bildende Kunst für unsere Gesellschaft“, zu dem auch Bürgermeisterin Gisela Stang vorbeikam.

„Zum Glück haben wir in Hofheim kein Problem mit Leerstand, aber die Idee des Pop-ups ist grandios“, sagt Gisela Stang. So schaffe man ganz neue Möglichkeiten des Diskurses und des Austauschs. „Denn Kunst ist etwas, das immer bewegt.“ Das sei gut für eine Stadt. Das ist genau das Ziel, das Leander Rubrecht mit seinem Collectorsroom verfolgt. „Die Hofheimer erwartet hier hervorragende zeitgenössische Kunst von zeitkritischen Künstlern“, sagt er. Themen seien zum Beispiel Mensch und Natur, die Auseinandersetzung mit dem Kunstmarkt selbst sowie die Forschung an einem Neo-Kapitalismus bzw. des Konsums. In der Hofheimer Kunstszene hat sich der Collectorsroom bereits herumgesprochen. Vertreter des Kunstvereins und der Martha-Höpfner-Gesellschaft waren am Mittwoch bei dem Künstler-Talk dabei.

Neben der Kunst soll der mit einer 14 Meter langen Schaufensterfront ausgestattete Raum auch Begegnungen ermöglichen. Ein kleiner Bar- und Café-Bereich mit hippem Getränkeangebot wie Rubrechts neuem Lieblings-Tonic mit Matcha schafft dafür die richtige Atmosphäre. „Etwa wie in Anlehnung an ein Museumscafé, nur dass der Collectorsroom keine festen Öffnungszeiten hat, man aber jederzeit eine Kunstführung vereinbaren bzw. zu den Veranstaltungen eingeladen werden kann“, erklärt Rubrecht. Vielleicht wird der Collectorsroom so etwas wie das künstlerische Wohnzimmer Hofheims, so seine Hoffnung.