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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024

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RSG Eddersheim erhält viel Unterstützung mit fünf neuen Therapiepferden

von Adolf Albus

(20.06.2017) In ihrer Jahreshauptversammlung blickte die Reitsportgruppe Eddersheim zurück auf ein ereignisreiches Jahr 2016, das ganz im Zeichen des Umbruchs stand. Auch im dreißigsten Jahr seines Bestehens hat der Verein noch viel geplant.

Daa neuee Therapiepferde, „Zedi“, mit den Übungsleiterinnen Bettina Lanio (links) und Nina Gröhl (rechts); auf Zedis Rücken sitzt Gosia Parowicz, die an einer sehr seltenen neurologischen Erkrankung leidet und seit neun Jahren am therapeutischen Reiten teilnimmt.
Foto: RSG Eddersheim
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Besonders fördert der Verein auch künftig den Bereich des therapeutischen Reitens: In den nächsten Wochen wird ein finanzielles Großprojekt, der Bau eines Therapie-Reitwegs, begonnen. Weitere geplante Projekte stellte der ehrenamtliche Vereinsvorstand ebenfalls vor.

So viele Pferde wie im vergangenen Jahr kamen selten neu auf den Wiesenhof: Gleich sechs neue Schulpferde konnte die RSG Eddersheim willkommen heißen. Nachdem über einige Jahre hinweg immer wieder Pferde aus Gesundheits- oder Altersgründen vom Verein abgegeben wurden und auch im Jahr 2016 fünf Pferde den wohlverdienten Ruhestand antraten, war der „Nachwuchs“ für den Verein allerdings auch dringend nötig.

„Es ist nicht leicht, ein geeignetes Schulpferd zu finden“, erläutert die Vorsitzende des Vereins, Katrin Förster. „Manchmal hat man über einen längeren Zeitraum kein Glück oder im Ehrenamt auch nicht die zeitlichen Möglichkeiten, ausgiebig zu suchen. Besonders wenn das Pferd im therapeutischen Reiten eingesetzt werden soll, muss es bestimmte Eigenschaften erfüllen – ob es passt, merkt man meist erst nach mehreren Wochen oder Monaten, wenn man das Pferd genauer kennengelernt hat.“ Hinzu kommen die Anschaffungskosten, die für den Verein schwer zu stemmen sind.

Die 250 Vereinsmitglieder – vor allem Kinder und Jugendliche aus dem Main-Taunus-Kreis, Frankfurt und Wiesbaden – hatten Glück: Nachdem passende Pferde gefunden waren, erklärten sich mehrere Unterstützer bereit, dem Verein beim Kauf der Tiere, die für das therapeutische Reiten eingesetzt werden sollten, finanziell unter die Arme zu greifen. Von der LEBERECHT-Stiftung, dem Fonds der Arzneimittelfirmen Hessen / Rheinland-Pfalz / Saarland e.V. und Privatpersonen gab es Spenden zur Finanzierung der Vierbeiner. Die Bandbreite für die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen im therapeutischen Reiten reicht damit nun vom Shetlandpony bis zum großen Kaltblut.

Die große Auswahl ist für die unterschiedlichen Therapie-Angebote und Krankheitsbilder optimal geeignet – vor allem, da jedes Pferd einen anderen Charakter besitzt und die Therapeuten wählen können, welches Pferd am besten zu ihren Klienten passt. Auf dem Wiesenhof gibt es Angebote für Menschen mit körperlichen, seelischen und sozialen Entwicklungsstörungen oder Behinderungen. „Marlon zum Beispiel hat mit drei Jahren bei uns mit der Therapie begonnen, damals auf einem Shetlandpony,“ erzählt Förster. „Er ist autistisch und geistig behindert – und mittlerweile 13 Jahre alt. Da müssen nun natürlich größere Pferde und Ponys her.“

Das Therapie-Angebot soll künftig erweitert werden um einen eingezäunten Reitweg, der den Therapeuten die Möglichkeit bietet, mit den Pferden und Klienten die Reithalle zu verlassen und auch draußen einen gesicherten Bereich zu nutzen. Mit verschiedenen Untergründen und kleineren Hindernissen und Aufgaben soll es später auch die Möglichkeit geben, besonders abwechslungsreich zu arbeiten. Das ist aber Zukunftsmusik: In den nächsten Wochen steht erst einmal der Zaunbau an. Etwa 55.000 Euro wird den Verein das Projekt kosten – knapp 20.000 Euro davon konnte er bislang an Spenden gewinnen.

„Natürlich würde es uns freuen, wenn sich für dieses Projekt noch weitere Unterstützer finden“, so Förster. „Die übrige Finanzierung muss der Verein übernehmen. Wir haben dafür zwar im vergangenen Jahr gespart, aber dann wäre die Kasse leer und wir müssten für ein weiteres Projekt komplett bei Null anfangen: Der Boden in unseren beiden Reithallen muss ausgetauscht werden – wird er zu hart, ist das schädlich für die Beine unserer Schulpferde und auch für die Kinder im Voltigieren, wenn sie beim Turnen vom Pferderücken aus auf den Boden springen.“ Auch für dieses Projekt, bei dem der Vereinsvorstand mit Kosten von etwa 20.000 Euro rechnet, ist der Verein auf der Suche nach finanzieller Unterstützung.

Unterstützen kann man den Verein nicht nur durch Spenden, sondern auch durch eine Mitgliedschaft: Der Jahresbeitrag, den man als Vereinsmitglied zahlt, fließt ebenfalls in die verschiedenen Projekte des Vereins. Mit einer Mitgliedschaft sind darüber hinaus keine weiteren Verpflichtungen verbunden – wer im Verein aktiv werden möchte, bucht Reitstunden, Voltigier-Kurse oder Therapie-Einheiten zusätzlich hinzu. Anlässlich des dreißigjährigen Jubiläums bietet der Verein noch bis Jahresende an, dass Interessierte ohne Zahlung der sonst üblichen Aufnahmegebühr beitreten können. Fällig wird dann nur der reguläre Jahresbeitrag.

Mehr Informationen zur Sonderaktion sowie zu weiteren Projekten, Kursen und Veranstaltungen gibt es auf der Website des Vereins unter www.rsgeddersheim.de sowie über den Facebook-Auftritt www.facebook.com/rsgeddersheim. In den nächsten Tagen wird außerdem das neue Jahrbuch erscheinen, in dem der Verein auf 136 Seiten Angebote, Projekte, Veranstaltungen und die Vereinsmitglieder und Schulpferde vorstellt. Das Heft liegt ab dem Sommerfest am 25. Juni auf dem Wiesenhof aus und kann kostenlos mitgenommen werden – über eine Spende zur Finanzierung der Druckkosten freut sich der Verein jedoch.