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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Rosemarie Heilig lädt zur Exkursion am Monte Scherbelino ein

von kus

(10.07.2017) Einmal hinter den Zaun des Monte Scherbelino schauen: Diese Gelegenheit bietet sich Bürgern am Dienstag, 18. Juli. Im Rahmen einer öffentlichen, barrierefreien Exkursion informiert Umweltdezernentin Rosemarie Heilig gemeinsam mit dem Projektteam des Umweltamtes und dem Grünflächenamt über das neue Projekt „Städte wagen Wildnis“.

„Am Fuß des einstigen Müllbergs im Stadtwald will Frankfurt einen Raum für die freie Entfaltung der Natur schaffen. In den nächsten Jahren entsteht hier ein spannendes Labor der Biodiversität. Wir wollen sehen, welche Baumarten von alleine wachsen und welche Tiere sich diesen Lebensraum erobern“, sagt Heilig. Am Monte Scherbelino sind zurzeit schon der streng geschützte Flussregenpfeifer und verschiedene Amphibienarten unterwegs. Thymian und wilde Pastinaken haben dort ebenfalls eine ökologische Nische gefunden.

Bei dem Rundgang informieren Projektleiter Thomas Hartmanshenn und der für die Projektdurchführung verantwortliche Frieder Leuthold, beide Umweltamt, sowie Indra Starke-Ottich vom Forschungsinstitut Senckenberg über die Projektziele und die geplanten Aktivitäten.

Die Leiterin der Abteilung StadtForst Tina Baumann und ihre Mitarbeiter berichten ebenfalls auf dem Rundgang über die verschiedenen Aspekte der Waldbewirtschaftung und der schon lange praktizierten Naturverjüngung im angrenzenden Stadtwald. Mitarbeiter der Deponienachsorge informieren über die Historie der Deponie und die Sanierung der vergangenen Jahre.

Wie schon am Alten Flugplatz werden die Bürger Zeugen einer weiteren Entwicklung zu einem interessanten Naturerlebnisraum. Schulklassen sollen in einem Outdoor-Unterricht vor Ort die biologische Vielfalt erforschen und den besonderen Wert von Flächen erleben, in die der Mensch nicht eingreift. Nach Ende des Projektes sollen die Erkenntnisse auch für andere Kommunen übertragbar und nutzbar sein.

Die Flächen am Monte Scherbelino werden vom Grünflächenamt der Stadt Frankfurt bereits seit mehreren Jahren nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt und bieten daher beste Voraussetzungen für das „Wildnis wagen“-Projekt.

Der Zugang zur Fläche am Monte Scherbelino wird in den kommenden Jahren nur unter fach- und ortskundiger Führung möglich sein. Wegen technischer Anlagen, wie Gasbrunnen, sensible Messeinrichtungen etc., bleiben einzelne Bereiche aus Sicherheitsgründen auch auf Dauer gesperrt.

Die Mitwirkenden am Projekt sind neben dem Umweltamt der Stadt Frankfurt am Main der Verein Netzwerk BioFrankfurt und das Forschungsinstitut Senckenberg. Außerhalb Frankfurts beteiligen sich die Städte Hannover und Dessau-Roßlau mit ihren jeweiligen wissenschaftlichen Partnern am Gesamtvorhaben. Das Bundesamt für Naturschutz fördert das Wildnis-Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt für die nächsten fünf Jahre mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

Die Tour am Monte Scherbelino startet am Dienstag, 18. Juli, um 10 Uhr am Parkplatz Grastränke an der Babenhäuser Landstraße und dauert etwa zwei Stunden. Alle interessierten Bürger sind dazu eingeladen. Es wird darum gebeten, festes Schuhwerk mitzubringen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
 
Weitere Informationen zu den Projekten finden sich unter http://www.städte-wagen-wildnis.de und http://biologischevielfalt.bfn.de/25331.html.