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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Rheingauer Weine in der Freßgass‘

Ein Fest ohne Musik und Programm

von Karl-Heinz Stier

(22.08.2019) Es ist inzwischen das 41. Jahr, dass die Winzer und Winzerinnen ihre Weine in der Großen Bockenheimer, genannt auch „Freßgass“ anpreisen.

Bildergalerie
Der neue Flyer zum Rheingauer Weinmarkt
Foto: Karl-Heinz Stier
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Auf der Pressekonferenz sprachen(v.l.n.r.): Weinbaupräsident Peter Seyffardt, Weinkönigin Katharina Bausch und OB Peter Feldmann
Foto: Karl-Heinz Stier
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Start ist am Mittwoch, dem 28. August, um 17 Uhr, wenn das Fest von Oberbürgermeister Peter Feldmann und königlichen Weinmajestäten aus dem Rheingau eröffnet wird. 31 Weinbetriebe „aus dem feinen Ländche“, wie der Rheingau auch genannt wird, präsentieren bis zum 6. September täglich von 11 bis 23 Uhr ihre selbst erzeugten Tropfen. Die Liste reicht von Spitzengütern bis zu den Familienbetrieben. Insgesamt werden 600 Weine angeboten.

Stark vertreten sind Weine aus dem Jahr 2018. Dieser Jahrgang hat „unglaubliche Qualitäten hervorgebracht“, so Peter Seyffardt aus Martinsthal, Präsident des Rheingauer Weibauverbandes. Denn nach einer der wärmsten April-Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnungen folgte eine sehr frühe Reb-Blüte und danach ein enorm heißer und trockener Sommer. „Die Befürchtung, dass der trockene Sommer der Menge schaden würde, war grundlos. Im Gegenteil brachten die Reben - zur Überraschung vieler - Trauben von höchstem Güte-Mengenverhältnis hervor. Für die Trauben waren dies optimale Reifebedingungen“, erklärte der Weinbaupräsident.

Besonders hätten die Rotweine vom sonnigen Sommer profitiert und zeigten ein ausgezeichnetes Farb- und Geschmackserlebnis. Und die Rheingauer Weinkönigin Katharina Bausch aus Hattenheim, die selbst im Rheingauer Weinmarkt in Frankfurt einen Stand betreibt und im September zur Wahl um den Titel der Deutschen Weinkönigin kandidiert, ergänzte: „Der Jahrgang 2018 ist von einer dezenten Säure geprägt mit einer gehaltvollen Fruchtaromatik und einem cremigen Abgang“.

Der Veranstalter des Weinmarktes ist Tourismus+Congress GmbH. Geschäftsführer Thomas Feda bezeichnete den Markt als eines der stabilsten Feste in Frankfurt. „Es gibt keine Beschallung und kein Programm. Im Vordergrund stehen der Wein und die Informationsgespräche mit den Erzeugern. Es sollen Verkaufs- und Dialogforen sein“.

Erstmals wird auch ein Flyer verteilt, in dem man nicht nur ein Verzeichnis der Winzerbetriebe und ihren Standort, der zum Opernplatz reicht, vorfindet. Bei den Letzteren reiht sich auch das Weingut der Stadt Frankfurt ein. Aufgelistet sind außerdem kulinarische Leckereien, auch von den gastronomischen „Freßgass“- Anliegern. Die Schoppenpreise werden nach Mitteilung von Feda und Seyffardt bei 2.50 Euro (0,1 Glas) liegen.

OB Feldmann erinnerte daran, dass in früheren Zeiten in fast jedem Frankfurter Stadtteil Wein angebaut wurde. Klimaveränderungen und die Reblaus hätten die Weinberge in Frankfurt, die einstmals die größte Weinhandelsstadt gewesen war, stark in Mitleidenschaft gezogen. Aber die Mainmetropole als „östlicher Zipfel des Rheingaus“ ist noch  mit dem Lohrberg und dem Weingut der Stadt in Hochheim Bestandteil des Rheingauer Weinbauverbandes und hat zwischenzeitlich wieder eine eigene Weinkönigin. Außerdem werden drei bis vier Mal im Jahr von der Stadt Fahrten in den Rheingau angeboten, die mittlerweile auf eine starke Resonanz gestoßen seien. Zum Programm gehören das Abfüllen beim Winzer, der Besuch des Brentano-Hauses, Sehenswürdigkeiten in Wiesbaden und ein Abschluss in der „Krone“ in Aßmannshausen.

Thomas Feda rechnet – je nach Wetterlage - mit 180 000 Besuchern, zumal die „Freßgass“ mitten in der Stadt liege und durch den Öffentlichen Personennahverkehr – vor allem über die U-Bahnen - optimal angebunden sei. Zugleich wies er darauf hin, dass im September ein neues Buch herauskommen werde, das auf 180 Seiten einen Überblick über Winzer, Weine und Regionen in unmittelbarer Nähe Frankfurts gelegen, beinhalte. Autor sei Patrick Hemminger. Und all denen, die zum Rheingauer Weinmarkt kommen wollen, gab er einen Leitspruch mit: „Der Regen lässt das Gras wachsen, der Wein die Gespräche.“