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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Religion trifft Lebenslust

Feiern à la Filipino: 365 Tage, 365 Feste

von Ilse Romahn

(13.02.2018) Lachen, leben, lockerlassen – Es heißt, es gebe keinen Tag auf den Philippinen, an dem nicht irgendwo eine Party stattfindet. Denn an kaum einem anderen Ort der Welt feiern die Menschen so gerne wie auf dem Archipel. Hier schallt der Trommelwirbel durch die Gassen, die Menschen tanzen, während ihre bunten Kleider durch die Luft wehen.

Batanes Nakabuang
Foto: Philippine Department of Tourism
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Die meisten Feste sind religiösen Ursprungs und zelebrieren das Christentum auf erfrischend andere Art und Weise. Besonders erlebenswert sind das Trommelfestival Ati-Atihan, das Sinulog-Festival, die Erntedankfeste Pahiyas und Kadayawan, die Kostümparty Masskara oder das weihnachtliche Laternenfest in San Fernando.

„Hala Bira!“, heißt es beim Ati-Atihan-Festival zu Ehren des Jesuskindes. Dieser Ruf hallt jedes Jahr im Januar durch die Straßen von Kalibo. Darauf folgt ein Trommelwirbel. Schwarze Gestalten in Glitzerkostümen und mit Federhüten auf dem Kopf tanzen zum Takt. Sie musizieren dabei nicht nur auf Trommeln. Blechbüchsen, Tamburine, Töpfe sowie alles was Krach und Laune macht, ist erlaubt. Verboten hingegen sind Zuschauer. Die Filipinos lassen jeden teilhaben und ziehen Besucher mit in die Menge der Lebenslustigen.

Die größte Party der Philippinen findet im Januar in Cebu City statt. Beim Sinulog-Festival widmet das Feiervolk den ritualen Tanz „Sinulog“ dem neugeborenen Jesus Christus. Teilnehmer aus dem ganzen Land feiern gemeinsam den Triumph des Christentums über die vorhergehenden Religionen ihrer 7.107 Inseln. Typisch philippinisch bedeutet das nach dem Motto „One Beat. One Dance. One Mission“ tanzen, lachen und singen als gäbe es kein Morgen.   

Zum Pahiyas-Fest erstrahlen die Häuser von Lucban in außergewöhnlichem Glanz. Tropische Früchte, Blumen, Laternen und Gemüse zieren Türen, Fenster und gesamte Hausfassaden. An diesem Erntedankfest im Mai dürfen sogar die so genannten kiping-Waffeln aus gefärbter Reisstärke ihre eigentliche Funktion als Nahrungsmittel aufgeben und als Dekoration dienen. Highlight des Festes ist die Prozession am Nachmittag des 15. Mai, in der die Feiernden bunte Pappmaschee-Figuren durch die Straßen tragen. Den Schluss der Feierlichkeiten bildet eine Freilichtmesse im Innenhof der 400 Jahre alten Lucban-Kirche. Zudem widmen die Filipinos der guten Ernte eine ganze Woche im August.   Zum Kadayawan-Festival schmücken die Einwohner von Davao  die Straßen mit Obst und Gemüse aus der Region. Neben den Tänzen und Paraden durch die Stadt veranstalten die Einwohner Bootsrennen, Pferdewettkämpfe und Schönheitswettbewerbe.

Karneval gibt’s auf den Philippinen nicht nur einmal im Jahr. Ihre Liebe zu Kostümen und Musik zeigen die Filipinos beispielsweise zusätzlich im Oktober beim alljährlichen Masskara Festival. Bei dem „fröhlichsten und farbenfrohsten Festival auf den Philippinen“ in Bacolod City können Bekleidung und Kopfschmuck nicht zu üppig oder zu bunt sein. Die Mitwirkenden übertreffen sich mit knalligen Farben und aufwendigen Masken. So verziert hüpfen und tanzen die Filipinos ihre Choreographien durch die Straßen.

In der Adventszeit erwacht San Fernando zum Leben. Beim Laternenfest am 23. und 24. Dezember erhellen überdimensionale Weihnachtslaternen die ganze Stadt. Die Leuchtkörper aus Papier und Zellophan haben einen Durchmesser von bis zu 4,5 Metern. Im Rhythmus der Musik bilden sie Lichtmosaike und Farbkompositionen. Berühmt ist der Ort zudem für seine Kreuzigungszeremonien am Karfreitag

www.diephilippinen.de