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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Rebstockbad - Notdürftige Sanierung für die nächsten 5 Jahre Nutzung

von Ilse Romahn

(30.05.2017) Die BäderBetriebe Frankfurt GmbH (BBF) ertüchtigen das Dach des Rebstockbades und prüfen die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten für den Standort, Schließung für sechswöchige Renovierungsarbeiten ab Mitte August.

In der Pressekonferenz am 29, Mai haben die BäderBetriebe Frankfurt GmbH (BBF) ausführlich über den aktuellen Zustand des Rebstockbades und erforderliche Maßnahmen, um eine sichere Fortführung des Badebetriebes gewährleisten zu können, informiert.  Markus Frank, Stadtrat und Aufsichtsratsvorsitzender der BBF, Frank Müller, Geschäftsführer der BBF, und Dr.-Ing. Hans-H. Klein, Bauingenieur, Geschäftsführer der Engelbach und Partner Planungsgesellschaft mbH, informierten im Rebstockbad über den neuesten Stand der Entwicklung.

Erforderliche Ertüchtigung erfolgt nach den Sommerferien
Dauerhafte Nässe und Feuchtigkeit haben die Dachkonstruktion angegriffen, Fliesen und Beton sind teilweise stark beschädigt und die Technik ist veraltet, was wiederum zu unnötig hohen Betriebskosten führt. Die wichtigste Botschaft lautet jedoch: "Es besteht keinerlei Gefahr für die Badegäste und die erforderlichen Prüfungen werden engmaschig durchgeführt. Die temporäre Ertüchtigung des Daches ist jedoch erforderlich", wie Dr.-Ing. Hans-H. Klein erläuterte. "Die Dachkonstruktion muss in den Randbereichen verstärkt werden". Dies geschieht über den Einbau von jeweils 2 Stahlträgern je Auflagerungspunkt der Dachkonstruktion in geschädigten Bereichen. Statisch gibt es aktuell keinerlei Bedenken. Wenn die genannten Maßnahmen nicht erfolgen, müsste das Bad in absehbarer Zeit schließen. "Deshalb haben wir die Ertüchtigung empfohlen". Dies ist jedoch nur eine Übergangslösung, mittelfristig ist eine Komplettsanierung oder ein Ersatzneubau erforderlich. Die Ertüchtigung der Dachkonstruktion wird rund 450.000 € kosten.
Die Renovierung wird zwischen den Sommer- und den Herbstferien erfolgen; vom 14. August bis zum 6. Oktober muss das Bad geschlossen bleiben.
"35 Jahre Nutzung mit mehr als 20 Mio. Besuchern, Temperaturen von ca. 30 Grad Celsius, hohe Luftfeuchtigkeit und Chlor haben nun deutliche Spuren hinterlassen", so Stadtrat Markus Frank zu den Gründen für die Schäden und dem daraus resultierenden grundsätzlichen Handlungsbedarf. "Das Objekt wurde stets gepflegt und zahlreiche Reparaturen wurden kontinuierlich durchgeführt. Allein seit dem Jahr 2000 wurden rund 20 Mio. € in die Bauunterhaltung und Modernisierung investiert. Nun sind wir an einem Punkt angelangt, an dem wir in der Pflicht sind, langfristig zu denken und zu prüfen ob nicht ein Neubau sinnvoller ist", fügte Frank hinzu.

Machbarkeitsstudie zeigt Handlungsalternativen auf
Ziel einer in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie ist es, die besten Lösungen für die Zukunft des Schwimmbadstandortes Rebstockbad mit einem optimalen Angebot der BBF für die Gäste zu entwickeln. Im Focus steht hierbei die derzeitige Nutzung als Sport-, Freizeit- und Erlebnisbad mit Saunabereich attraktiver, nachhaltiger und langfristig konkurrenzfähig zu gestalten.

 Als optionale Ergänzung zur Stärkung des Standortes und des Schwimmbades der BBF werden auch Modelle mit einem Medizinischen Kompetenzzentrum und evtl. einem Hotel durch private Partner neben dem Schwimmbad auf dem Gelände geprüft. Maßgeblich ist hierbei das Angebot am Standort sinnvoll zu ergänzen und das Schwimmbad sowie die Wirtschaftlichkeit positiv beeinflussen könnten. Sogenannte "PPP-Modelle" im Zusammenhang mit dem Schwimmbad werden hierbei nicht in Betracht gezogen.

 Favoriten haben sich bereits in einer Aufsichtsratssitzung herauskristallisiert, die nun vertieft geprüft werden. Ein Verkauf des Geländes und somit das Ende des 1982 eröffneten Rebstockbades als Schwimmbadstandort ist so gut wie ausgeschlossen. "Ein Neubau in vergleichbarer Größe zum bestehenden Rebstockbad würde ermöglichen, dem durch das Bevölkerungswachstum zu erwartende steigenden Bedarf gerecht zu werden und wäre attraktiv genug, der zunehmenden Konkurrenz im Umland standzuhalten. Das erforderliche Budget kann noch nicht genau festgelegt werden, wurde aber zwischen 70 und 90 Mio. Euro taxiert. Wir möchten zukunftsorientiert handeln und den Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern sowie unseren Gästen deshalb ein modernes und hochattraktives Bad mit allen bisherigen Nutzungsarten bieten: für Sport, Spaß, Gesundheit und Erholung", ergänzte Markus Frank.

Entscheidung wird noch in 2017 erwartet
Die Entscheidung über das weitere Vorgehen am Standort Rebstockbad sollte unter Berücksichtigung der erforderlichen Vorbereitungs- und Planungsphasen möglichst bald erfolgen. Eine Entscheidung als Grundlage für die Planung der Zukunft des Standortes Rebstockbad wird für 2017 erwartet.
Die temporäre Ertüchtigung des Daches erfolgt im Rahmen der Schließungszeit in diesem Sommer und ermöglicht den weiteren Betrieb des Schwimmbades bis zum Beginn der Sanierung oder des Neubaus des Rebstockbades.

Für Ersatz wird gesorgt
Die BBF prüft aktuell die Möglichkeiten, den Schwimmbetrieb für die Zeit der Sanierung oder eines Schwimmbadneubaus sinnvoll zu verlagern. Die Sicherstellung des Schul- und Vereinsschwimmens hat dabei Priorität. Es werden verschiedene Möglichkeiten untersucht: Die temporäre Ertüchtigung einer Freibadwasserfläche für den Winterbetrieb (beispielsweise eine mobile Überdachung des Freibads Hausen), die Verlagerung des Schul- und Vereinsschwimmens in andere Bäder der BBF, die Anmietung von Wasserflächen Dritter, die Nutzung eines "mobilen Schwimmbeckens" an einem noch zu klärenden Standort oder die vorgezogene Errichtung eines Teilneubaus am Standort Rebstockbad.