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Letzte Aktualisierung: 19.04.2024

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Premiere / Frankfurter Erstaufführung von Tri Sestry (Drei Schwestern)

Oper in drei Sequenzen von Peter Eötvös (*1944)

von Ilse Romahn

(20.08.2018) Der Ungar Peter Eötvös (*1944) gehört zu den renommiertesten Komponisten und Dirigenten der Gegenwart, seine Werke erscheinen regelmäßig auf den Spielplänen internationaler Konzert- und Opernhäuser. In Frankfurt war 2008/09 seine Oper Angels in America im Bockenheimer Depot zu erleben, gefolgt von der Uraufführung des Musiktheaters Der goldene Drache 2013/14 am selben Ort.

Bildergalerie
Peter Eötvös
Foto: Priska Ketterer
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Dennis Russell Davies
Foto: Reinhard Winkler
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Bei Tri sestry (Drei Schwestern) handelt es sich um eines der ersten und erfolgreichsten Bühnenwerke des Komponisten. Der Uraufführung am 13. März 1998 an der Opéra de Lyon folgten bis heute über 20 Neuproduktionen an unterschiedlichen Bühnen, zuletzt etwa in Berlin, Zürich und Wien.

Das Libretto von Eötvös’ Tri sestry entstand als Zusammenarbeit von Claus H. Henneberg mit dem Komponisten. Die auf dem gleichnamigen Drama (1901) von Anton P. Tschechow beruhende Oper ist in drei Sequenzen unterteilt, die jeweils den Blick unterschiedlicher Protagonisten auf das sich partiell wiederholende Geschehen fokussieren: Nach dem Tod ihrer Eltern leben Irina, Mascha und Olga, die Töchter des Generals Prozorow, zusammen mit ihrem Bruder Andrei und dessen Frau Natascha in einem kleinen russischen Provinzstädtchen. Die Erinnerung an ihre glückliche Zeit in Moskau ist allgegenwärtig, die Gegenwart jedoch erscheint trost- und hoffnungslos. Trotzdem bringt keine der handelnden Personen die Energie auf, ihrem Leben eine entscheidende Wendung zu geben.

Die musikalische Leitung liegt bei dem amerikanischen Dirigenten Dennis Russell Davies, dessen internationale Karriere stark von der Beschäftigung mit zeitgenössischer Musik geprägt ist. Nach Chefpositionen u.a. in Stuttgart, Bonn und Linz übernimmt er 2018/19 die Künstlerische Leitung der Filharmonie Brno. Ihm zur Seite steht als Co-Dirigent der Frankfurter Kapellmeister Nikolai Petersen. Die Inszenierung stammt von Dorothea Kirschbaum, die der Oper Frankfurt seit 2013 als Regieassistentin verbunden ist. Hier erarbeitete sie u.a. Schönbergs Pierrot Lunaire 2015/16 im Bockenheimer Depot und Tschaikowskis Eugen Onegin 2016/17 im Opernhaus. Die Oper Frankfurt folgt hinsichtlich der Besetzung der drei Schwestern den ursprünglichen Intentionen des Komponisten und präsentiert mit dem US-Amerikaner Ray Chenez (Irina), dem Kanadier David DQ Lee (Mascha) und dem Russen Dmitry Egorov (Olga) drei international erfolgreiche Countertenöre. Die übrige Besetzung besteht aus Mitgliedern des Ensembles und des Opernstudios der Oper Frankfurt sowie Gästen.

Hingewiesen sei an dieser Stelle noch auf eine Begleitveranstaltung zum Werk: „Die Welt mit Klängen beschreiben…" – Komponist Peter Eötvös im Gespräch mit Dramaturgin Mareike Wink am 9. September 2018 um 16.00 Uhr im Holzfoyer der Oper Frankfurt (Eintritt frei). Näheres unter www.oper-frankfurt.de.

Mit freundlicher Unterstützung der Aventis Foundation und des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion

Premiere / Frankfurter Erstaufführung: Sonntag, 9. September 2018, um 18.00 Uhr im Opernhaus
Weitere Vorstellungen: 12., 14., 20., 23. (15.30 Uhr; mit kostenloser Betreuung von Kindern zwischen 3 und 9 Jahren), 30. September, 3. (18.00 Uhr) Oktober 2018
Falls nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr

Preise: € 15 bis 165 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Karten sind bei den üblichen Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf (069)21249494 erhältlich.