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Letzte Aktualisierung: 21.03.2025

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Preisträger der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main 2015

von Ilse Romahn

(20.02.2015)  Professor Dr. Dr. h. c. mult. Wolf Singer wurde 1981 zum Direktor der Abteilung für Neurophysiologie am Max-Planck-Institut (MPI) für Hirnforschung in Frankfurt berufen. Hier gründete er mit namhaften weiteren Persönlichkeiten im Jahre 2004 das Frankfurt Institute for Advanced Studies sowie das Brain Imaging Center, 2006 zudem das Ernst-Strüngmann Forum und 2008 das Ernst Strüngmann Institut. Seit 2011 hat er den Status eines Emeritus und führt als solcher die Abteilung Singer Emeritus Department am MPI in Frankfurt. Weit über seine herausragenden wissenschaftlichen Leistungen hinaus hat die Stadt Frankfurt Professor Singer zahlreiche Anstöße und Errungenschaften auf kulturellem sowie sozialem Gebiet zu verdanken. So hat sich die 2001 erfolgte Gründung des Projekts „BRÜCKENSCHLAGEN“ für die Frankfurter Schulen bis heute als sehr erfolgreich bewährt. Außerdem leistet Singer wertvolle Arbeit in zahlreichen weiteren einflussreichen Gremien der Stadt. Hierzu gehören beispielsweise die Mitgliedschaften im Kuratorium der Hertie Stiftung, der BHF-BANK-Stiftung, dem Vorstand der Freunde der Schirn Kunsthalle und dem Aufsichtsrat der Forsythe Company. Schließlich hat sich Singer in der aktuellen Fluglärm-Debatte mit seinem anerkannten Fachwissen zu Wort gemeldet.

Professorin h. c. Dr. h. c. Ruth Lapide ist eine Religionswissenschaftlerin und Historikerin, die sich seit Jahrzehnten intensiv für die Versöhnung von Juden und Christen sowie für die Verständigung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel einsetzt.

Oberbürgermeisterin a. D. Dr. h. c. Petra Roth amtierte zunächst als Sozialbezirksvorsteherin, wurde Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und war von April 1993 bis März 1994 Stadtverordnetenvorsteherin. Im Jahr 1995 setzte sie sich bei der Direktwahl zum Oberbürgermeister durch und wurde als erste Frau Stadtoberhaupt von Frankfurt. In den Jahren 2001 und 2007 wurde Petra Roth als Oberbürgermeisterin im Amt bestätigt. In ihrer Zeit als Frankfurter Oberbürgermeisterin hat Frankfurt am Main in der Bevölkerung, aber auch national und international, an Ansehen gewonnen. Große städtebauliche Projekte, der Bau einer neuen Fußball-Arena, die Verschönerung der Innenstadt und der Stadtteile waren neben der Stärkung der Dienstleistungsmetropole im internationalen Wettbewerb Schwerpunkte ihrer Arbeit. Diese beispielhafte Aufzählung kann beliebig fortgesetzt werden und ist eng in Zusammenhang zu bringen mit der national und international prosperierenden Banken, Wirtschafts- und Finanzmetropole Frankfurt am Main, mit der Europäischen Zentralbank an der Spitze, deren Neubau im Frankfurter Ostend während der Amtszeit von Petra Roth eingeleitet wurde. Zudem war Petra Roth in den Jahren von 1997 – 1999, 2003 – 2005 und 2009 – 2011 Präsidentin des Deutschen Städtetages. Am 1. November 2011 kündigte Petra Roth ihren Rücktritt als Frankfurter Oberbürgermeisterin zum 1. Juli 2012 an.

Professor h. c. Dr. Wilhelm Bender war von 1993 bis 2009 Vorsitzender des Vorstandes der Fraport AG. Neben seiner damaligen hauptberuflichen Tätigkeit hat er eine Reihe von ehrenamtlichen Funktionen mit großem Erfolg ausgefüllt bzw. bis heute zahlreiche neue ehrenamtliche Aufgaben übernommen. So ist er beispielsweise seit 2010 Vorsitzender des Vorstandes der Vereinigung von Freunden und Förderern der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Des Weiteren ist er im wissenschaftlichen Bereich Mitglied des Stiftungsrates der Paul Ehrlich-Stiftung. Auf wirtschaftlichem Gebiet macht sich Bender seit 1996 vor allem als Vorsitzender der Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain und seit 2009 als Präsident von FrankfurtRheinMain - Verein zur Förderung der Standortentwicklung stark. Darüber hinaus sind seine herausragenden Leistungen auf kulturellem Gebiet hervorzuheben. Hierzu gehören nicht zuletzt sein außerordentliches Wirken als Vorsitzender des Vorstandes des FörderVereins PetriHaus wie auch sein Engagement an der Spitze des Kuratoriums der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums. Als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Eintracht Frankfurt Fußball AG ist er seit 2010 verantwortlich.

Joachim C. Martini, Dirigent und Musikforscher, gründete 1968 die Junge Kantorei. Sie ist durch ihre renommierten Ausführungen barocker und zeitgenössischer Werke und Oratorien zu einem Vokalensemble von internationalem Ansehen geworden. Des Weiteren zählte Joachim C. Martini 1986 zu den Mitbegründern des Barockorchesters Frankfurt und stellte damit der Jungen Kantorei ein ihrer Programmatik adäquates Ensemble zur Seite. Joachim C. Martini hat den Chor Jahrzehnte geleitet und mit seinem Musikverständnis, aber auch mit seiner Auffassung des sozialen Miteinanders, maßgeblich geprägt. 2013 hat er im hohen Alter von 82 Jahren sein Amt als Chorleiter niedergelegt. Darüber hinaus hat sich Joachim C. Martini besonders verdient gemacht durch die Gründung und den Aufbau des Archivs „Verfolgtes Musikleben in der NS-Zeit“. In diesem Rahmen erforschte er Biographien und Werke jüdischer Musiker während der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.

Preisträger der Goetheplakette der Stadt Frankfurt am Main 2015
Martin Mosebach
ist ein in Frankfurt am Main geborener Schriftsteller, der sich mit seiner Heimatstadt verbunden weiß, was sich in Feuilletons, Reportagen, Reden, aber auch in Romanen und Erzählungen zeigt. Ferner umfasst sein Oeuvre Filmdrehbücher, Hörspiele und Lyrik. Des Weiteren veröffentlichte er zahlreiche Essays sowie Artikel in Zeitungen und Zeitschriften wie der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Sven Väth ist ein Diskjockey, Musiker und Musikproduzent, der bereits in den achtziger Jahren in Frankfurt den Grundstein für die Entwicklung der Techno-Musik gelegt hat. Dank der Kreativität und Experimentierfreude von Sven Väth wurde diese Musik-Innovation zum internationalen Markenzeichen der Stadt. Als neues Genre der Popularmusik feiert der „Sound of Frankfurt“ weit über die Stadtgrenzen hinaus international große Erfolge.