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Letzte Aktualisierung: 25.04.2024

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Präsentation der Abschlusstafel des Gagernrundwegs

„Sehnsucht nach Hornau“

von Adolf Albus

(27.10.2017) Am 12. Mai 1998 weihte die Stadt Kelkheim anlässlich des 150. Jubiläums der ersten Deutschen Nationalversammlung 1848 in Anwesenheit der Präsidentin des Deutschen Bundestages, Prof. Rita Süßmuth, die Gagernanlage ein.

Nahezu 10 Jahre später beteiligte sich die Stadt Kelkheim an dem Großprojekt „Geist der Freiheit – Freiheit des Geistes“ der Kulturregion Frankfurt-Rhein-Main. In diesem Zusammenhang wurde am 3. Oktober 2007 eine Bronzetafel am „Großen Mannstein“ enthüllt, die die Verdienste der Brüder Friedrich, Heinrich und Max von Gagern um die Einheit und Freiheit Deutschlands würdigt.

Als die Kulturregion das Projekt „Wegekultur“ vorstellte beteiligte sich die Stadt Kelkheim mit dem „Gagernrundweg“. Seit 2007 wurden in regelmäßigen Abschnitten Informationstafeln in Hornau installiert, die die Lebensumstände der Familie von Gagern beleuchten. Heute umfasst der Gagernrundweg 21 Tafeln auf insgesamt 10 Stationen. Nach nunmehr 10 Jahren ist der Gagernrundweg jetzt komplett.

Der Rundweg beginnt auf dem Gelände des ehemaligen Hofguts, er führt über die Hornauer Straße und entlang des Liederbaches zwischen „Fuchshöhle“ und Gagernfriedhof auf ca. zwei Kilometern durch Hornau.

Zu den wichtigsten Stationen zählen

der Hornauer Friedhof, der an dieser Stelle 1822 angelegt wurde. Von 1824 bis 1880 fanden 16 Angehörige der Familie des Hans-Christoph von Gagern hier ihre letzte Ruhestätte.
Das Gesindehaus des ehemaligen Hofguts und der Gagernplatz an der Rotlintallee mit Informationstafeln zur Familiengeschichte und zu den Biographien der Freiherrn von Gagern
und die Martinskirche, die als Rundbau einem Entwurf der Frankfurter Paulskirche nachempfunden wurde

Mit dem Gagernrundweg, der Martinskirche und dem Gagernplatz besitzt der Stadtteil Hornau heute ein Alleinstellungsmerkmal mit Orten der Erinnerung an die Anfänge der parlamentarischen Demokratie:

Das ländliche Hofgut in Hornau war nahezu 50 Jahre lang – von 1818 bis 1866 - in politisch turbulenten Zeiten ein Ort an dem - im Dunstkreis von Frankfurt - freiheitliche Ideen diskutiert und entwickelt wurden. Die Paulskirche in Frankfurt am Main ist das nationale Symbol politischer Freiheit. Heinrich von Gagern war dort 1848 der erste Präsident der Frankfurter Nationalversammlung. Mit Hans Christoph von Gagern und seinen drei „politischen“ Söhnen Friedrich, Heinrich und Maximilian gingen von Hornau wichtige Impulse für die Einheit und Freiheit Deutschlands aus.

Die Initiative für die Einrichtung einer Gagernanlage ging 1998 von Frau Christa Wittekind aus, die mit Beharrlichkeit und viel Überzeugungsarbeit auf der politischen Ebene aber auch privat und in Vereinen immer wieder auf die Bedeutung der Freiherrn von Gagern für Hornau warb.

Die wissenschaftlichen Grundlagen wurden von Stadtarchivar Dietrich Kleipa erarbeitet.

Die Recherchen und maßgeblichen Ausarbeitungen sind Museumswissenschaftlerin Monika Öchsner zu verdanken, Museumsdesignerin Susanne Michelsky setzte die Recherchen grafisch und ästhetisch um.

Die Idee, Projektleitung, wissenschaftliche Begleitung, Realisierung, Sponsorensuche: Dr. Beate Matuschek